Zwei Damen mit viel Zeit für Patienten

20. Oktober 2015

Syringe in the hand of a nurse on the background of the patientDas Konzept geht auf: Das MediClin Müritz-Klinikum beschäftigt seit dem Frühjahr zwei Serviceassistentinnen, um die Patienten im Haus noch besser betreuen zu können und will nach den guten Erfahrungen der vergangenen Monate in Kürze weitere einstellen.
Denn durch die Trennung von Pflege- und Servicetätigkeiten werden die Pflegekräfte entlastet und haben natürlich auch deutlich mehr Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben.

Das Müritz-Klinikum gehört neben dem Herzzentrum Coswig in Sachsen-Anhalt zu den Pilot-Häusern für die Umsetzung des Projektkonzeptes innerhalb der MediClin. Die Grundidee ist eine recht einfache: Die Servicemitarbeiter übernehmen pflegefremde Aufgaben, damit das Pflegepersonal seine Aufmerksamkeit voll und ganz dem Patienten widmen kann und ausreichend Zeit für medizinische Dienste hat.

Dabei werden die Tätigkeiten konsequent voneinander getrennt, und jeder übernimmt die Aufgaben für die er qualifiziert ist. 

Gestartet wurde das Konzept auf der internistischen Station 3 des Müritz-Klinikums. Carmen Schröder (45) und Diana Kobelt (34) sind seit April dieses Jahres im Müritz-Klinikum als Servicemitarbeiterinnen tätig. Die gelernte Altenpflegerin Carmen Schröder war zuvor bereits zehn Jahre lang in der Pflege tätig, davon sieben Jahre in einem Pflegeheim für Demenzkranke. Diana Kobelt ist gelernte Einzelhandelskauffrau und entschied sich vor zwei Jahren für eine Umschulung. Zuletzt half sie erkrankten Menschen im Alltag in der Intensivpflege und als Betreuungsassistentin.

Hel1Im Rahmen einer durch die Konzernzentrale organisierten dreitägige Intensivschulung wurden den Serviceassistenten zahlreiche Grundlagen vermittelt. In einer weiteren zweitätigen Schulung direkt im Müritz-Klinikum kam dann noch das notwendige theoretische und praktische Wissen rund um die Themen: Stationsablauf, Verhalten bei Notfällen, Grundlagen der Speise- und Getränkeversorgung der Patienten und Vorgaben für das Verräumen von Materialien hinzu.

Einfach nur ein bisschen reden…

Die Serviceassistenten begrüßen neu ankommende Patienten auf der Station, nehmen sie in Empfang, helfen ihnen auf Wunsch unter andere,  ihre Taschen auszupacken und erklären wie die Klingel oder der Fernseher funktionieren.

Außerdem begleiten sie die Damen und Herren zu Untersuchungen, die in anderen Bereichen des Hauses durchgeführt werden. Die beiden motivierten Damen nehmen die Essenbestellungen entgegen, servieren die Mahlzeiten und bereiten auch das Essen gesondert vor, das dem Patienten durch eine Schwester oder einen Pfleger gereicht werden muss. Nicht zuletzt können die beiden Servicemitarbeiterinnen durch ihre Betreuung der Patienten vor und nach den Mahlzeiten, dem Pflegepersonal wichtige Informationen zum Ess- und Trinkverhalten der Patienten mitteilen.

Des weiteren kümmern sich Carmen Schröder und Diana Kobelt auch gerne um Sonderwünsche der Patienten, wie z.B. das Kaufen von Wunschartikeln aus der Cafeteria, das Aufladen von Telefonkarten oder den Kauf einer Zeitschrift im Kiosk.

„Wir sind für das leibliche und seelische Wohl da. Werden pflegerische Dienste benötigt, dann holen wir die Schwestern und Pfleger“, erklärt Diana Kobelt. Die Aufgabe, den Patienten etwas Gutes zu tun und ihnen den Aufenthalt so angenehm wie nur möglich zu gestalten, bereitet den beiden sichtlich Freude. „Wir bekommen unzählige positive Rückmeldung von den Patienten, über die wir uns sehr freuen und die nicht nur uns, sondern auch die Pflegekräfte im Stationsalltag motivieren“, sagt Carmen Schröder begeistert. Wann immer die Patienten auch einfach mal nur reden möchten: die Serviceassistenten sind dann die ersten Ansprechpartner. Sie nehmen sich Zeit und haben ein offenes Ohr. Das Lächeln der Patienten ist das größte Dankeschön für die Beiden.

Inzwischen hat sich das Konzept der Serviceassistenten als so erfolgreich und vielversprechend erwiesen, dass schon bald auch auf den anderen Stationen des MediClin Müritz-Klinikums weitere Serviceassistenten den Schwestern und Pflegern unterstützend zur Seite stehen werden.
Die Vorbereitungen für die Integration von Serviceassistenten ab Januar 2016 auf den Stationen 7 und 8 laufen bereits. Im Frühjahr werden dann auch die Stationen 4 und 6 in das neue Konzept integriert.

Für die Patienten zu erkennen sind sie alle an ihren bunten Servicebuttons, die sie an ihrer Kleidung tragen.

Text und Fotos: Jenny Thoma/Mediclin Müritz-Klinikum

Helferinnen

 

 

 

 

 

 

 


3 Antworten zu “Zwei Damen mit viel Zeit für Patienten”

  1. Yvonne Reichstein sagt:

    Guten Tag,
    Da ich berufliche Kenntnisse im Pflegebereich und Service habe, möchte ich mich in ihrem Unternehmen um einen Arbeitsplatz bewerben.
    Über ein persönliches Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Yvonne Reichstein

  2. Herzklappe sagt:

    Eine sinnvolle Idee, die allen Beteiligten zu Gute kommt. Ich konnte es persönlich erfahren aufgrund eines Aufenthaltes.

  3. Sieglinde Krüger sagt:

    Eine sehr gute Aktion. Beide Mitarbeiterinnen habe ich während des Klinikaufenthaltes meines Mannes im Sommer diesen Jahres kennen gelernt. Mein Mann ganz besonders, aber auch ich, waren über die Umsorgung und die äußerst nette Ausstrahlung – ob durch Hilfreichungen oder Gespräche – sehr angetan und dankbar. Auch das können Kranke neben den Schwestern und Ärzten sehr gebrauchen.