Zwei Müritzer machen eine junge Frau aus Wismar überglücklich

22. Dezember 2018

Es ist eine Geschichte, die in einer Zeit, in der Missgunst, Neid und Egoismus immer größer zu werden scheinen, an das Gute im Menschen glauben lässt. Es ist die Geschichte von Matthias Jörss (36) aus Waren und seinem Kumpel Roland Fenske (31). Die beiden Freunde sind seit einigen Jahren ehrenamtlich mit Metallsonden für das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege unterwegs und haben vor wenigen Tagen eine kranke Frau sehr, sehr glücklich gemacht. Und das kam so:

Die junge Frau aus Wismar, die auf den Rollstuhl angewiesen ist, hat beim Entenfüttern an einem Kanal ihren silbernen Ring verloren. Ein Ring von ihrem verstorbenen Mann, der für sie unheimlich wichtig ist. Ein Andenken, ein Halt. Der Ring verschwand – vermutlich, weil die Hände schon so kalt waren – beim Entenfüttern im hohen Gras. Die Wismarerin selbst war nicht in der Lage, nach ihrem Ring zu suchen.

Von Freunden erfuhr die junge Frau, dass es bei Facebook eine Gruppe gibt, in der sich die ehrenamtlichen Sondengänger aus Mecklenburg-Vorpommern regelmäßig austauschen. Über diese Gruppe bat sie um Hilfe. Matthias Jörss und Roland Fenske, die eigentlich mehr in der Archäologie zu Hause sind, haben nicht lange nachgedacht. „Uns hat dieser Hilferuf gleich sehr bewegt, deshalb zögerten wir nicht und eilten von Waren 136 Kilometer nach Wismar“, erzählt Matthias.

Die beiden Männer wurden natürlich freudig und sehr herzlich begrüßt. Die Hilfe suchende Frau zeigte den Sondengängern, wo ihr das Missgeschickt passiert ist, und die Beiden legten sofort los.

„Nach etlichen Fehlsignalen durch Alufolie und Kronkorken, die uns nette Angler zuvor hinterlassen hatten, konnten wir der Frau nach etwa 30 Minuten endlich ihren verloren geglaubten Ring wieder in die Hand legen“, berichtet Matthias. Klar, dass die Wismarerin unwahrscheinlich glücklich war und sich überschwänglich sowie mit vielen Umarmungen bei ihren Helfern bedankte.

Den angebotenen Finderlohn von 50 Euro lehnten die Müritzer dankend ab. „Wir freuen uns, dass wir der Dame helfen konnten. Ihr glücklicher Gesichtsausdruck war Belohnung genug“, meinte Matthias.

Wir brauchen mehr von solchen Menschen wie Matthias und Roland. Wir brauchen mehr Geschichten, in denen sich Menschen so selbstlos um andere Menschen kümmern. Wir brauchen einfach mehr Herzlichkeit.

 


4 Antworten zu “Zwei Müritzer machen eine junge Frau aus Wismar überglücklich”

  1. Petzibaer sagt:

    Wunderbarer Einsatz der beiden Männer, Hut ???? ab! Schön, daß es solche Hilfsbereitschaft noch gibt. Gute Menschen, die selbstlos und mit eigenen Mitteln anderen Menschen helfen. Nicht zu verwechseln mit Gutmenschen, die dies nur mit dem Geld anderer tun und sich dann noch moralisch über andere erheben. (siehe die Roths und Gõring Eckhards in D :-))

  2. Elimar sagt:

    Ich glaube, dass es nicht so natürlich war, den Ring zu finden, wenn allermöglicher Metallmüll die Geräte ansprechen lassen. Umso beachtenswerter finde ich, dass sie sich, trotz einer gewissen Wahrscheinlichkeit, dass es nicht klappt, auf den Weg gemacht haben. Auch von meiner Seite Hut ab und ohne Seitenhieb auf Politiker im helleren Farbenbereich.

  3. Diana Abraham sagt:

    Coole Sache. Ganz prima.

  4. Zauberschraube sagt:

    Wir brauchen mehr Berichterstattung über positive Menschen, denn es ist nicht so, dass Asoziale, nur weil sie laut und unangenehm sind, die Meinungshoheit haben sollten. Wir sind viele, absolut mehr. Und es gibt unendlich viele Beispiele für soziales Verhalten. Das läuft überwiegend und wie selbstverständlich im Alltag und im Stillen ab, eben weil es n o r m a l ist. Deutschland ist ein schönes Land, ich bin glücklich, hier geboren zu sein und leben zu können. Aber es stimmt schon: Vor Dummheit und Hass der Wenigen habe ich schon Angst. Die mögen sich selber nicht.