Bauspielplatz: FDP/MUG lehnt Kooperation mit „WerkHaus“ ab

16. Juni 2023

Starker Tobak: In Waren wird seit längerem über einen so genannten Bauspielplatz diskutiert. Der sollte zunächst auf dem unbefestigten Parkplatz im Bereich der Grundschule auf dem Papenberg entstehen, jetzt favorisiert die Stadt einen Standort am Garagenkomplex. Aber auch der ist nicht unumstritten. Die Stadt Waren kooperiert dabei mit dem CJD und dem Verein „WerkHaus“. Und dieser erst Ende vergangenen Jahres gegründete Verein ist für die FDP/MUG jetzt der Grund, das Projekt abzulehnen. Insbesondere das Verhalten von Vereinsmitgliedern in Ausschusssitzungen stößt nach Auskunft von Fraktionschef Toralf Schnur sauer auf und lässt ihn und seine Mitstreiter an der Kompetenz des „WerkHaus“ e.V. zweifeln.

Der Verein mit acht Gründungsmitgliedern hat sich laut Satzung unter anderem das Ziel gesetzt, Kunst- und Kulturveranstaltungen zu organisieren. Ein Projekt, das er mit anpacken will, ist der Bauspielplatz. Über den wird schon eine Weile in verschiedenen politischen Gremien diskutiert. Offenbar löst das aber Unmut bei den Vereinsmitgliedern aus. „Wir lehnen nicht die Idee des Bauspielplatzes ab, aber die Mitwirkung des Vereins WerkHaus Waren“, so Toralf Schnur. „Es ist nicht hinnehmbar, dass man beschimpft wird, wenn man kritische Fragen stellt oder mit hämischen Bemerkungen konfrontiert wird“, so der FDP-Mann

Es sei befremdlich, dass sich ein Verein, der sich angeblich der Bildung von Kindern verschreibe und zu einer Verbesserung der sozialen Strukturen beitragen wolle, bei der ersten Kritik gleich brülle und Fragesteller beschimpfe. Man sollte sich deshalb fragen, ob es nicht sinnvoll wäre, auf eine Zusammenarbeit mit diesem Verein in Gänze zu verzichten.

„Ich bin jedenfalls nicht bereit, diesem konkreten Personenkreis auch nur ein einziges Kind anzuvertrauen, wenn ich mir diese Reaktionen auf kritische Nachfragen ansehe. Es mag befremdlich wirken, aber ich spreche diesen Personen die Kompetenz ab, die frühkindliche Bildung mit diesem Projekt tatsächlich in seiner Vielfalt stärken zu können. Alle Beteiligten sollten sich fragen, ob sie ernsthaft glauben, dass es sinnvoll ist bspw. einer Person namens Thomas Pilgram, der im letzten Hauptausschuss wutentbrannt bzw. fast schreiend rausrennt und in der letzten Sitzung des Finanz- und Grundstücksausschusses ständig unangenehme Bemerkungen ablässt, Kinder anzuvertrauen. Ich würde diesem Herrn im Leben nicht meine eigenen Kinder anvertrauen und werde deshalb auch alles daran setzen, dass es dazu auf keinen Fall kommt. Bitte erinnern sie sich alle an die Vorgänge zum Klimarat und die stetigen Alleingänge dieses Herrn“, begründet Schnur seine Ablehnung, mit dem Verein zusammenzuarbeiten.

Seine Fraktion stehe einer Lösung zur Errichtung eines Bauspielplatzes durchaus offen gegenüber. Eine Kooperation allein mit dem CJD oder einem anderen angesehenen Wohlfahrtsverband/Betreiber könne man gegebenenfalls unterstützen.


10 Antworten zu “Bauspielplatz: FDP/MUG lehnt Kooperation mit „WerkHaus“ ab”

  1. AF sagt:

    Ein Bauspielplatz ist eine nette Idee, Kinder werkeln, es entsteht was Sichtbares, sie konsumieren nicht nur sondern sind kreativ, gestalten ihre Umwelt und machen konkrete Erfahrungen, welche Konstruktion hält und welche nicht. Soweit so schön. In der Realität glaube ich im Leben nicht, dass das klappt. Baumaterialien bes. Holz sind so teuer geworden. Wer bezahlt das? Wer stellt Akkuschrauber, Bits, Schrauben, Sägen etc. zur Verfügung und stellt sicher, dass die sich nicht im Stadtgebiet verteilen?
    Wer überprüft die Sicherheit der Konstruktionen? Im Kletterwald wird jede Strecke morgens einmal durchgeklettert, um die Sicherheit zu gewährleisten. Wer soll die Verantwortung übernehmen für kreative Holzkonstruktionen in luftiger Höhe? Für Schrauben, die nicht ganz reingedreht wurden oder abgebrochen sind? Und wer baut das dann zurück? Ein Mitarbeiter des Jugendclubs, des CJD?
    In einer Stadt, in der es schon zu gefährlich ist, eine Wildrosenhecke an einer praktisch unbefahrenen Straße blühen zu lassen, weil befürchtet wird, dass ein Radfahrer stürzen und sich ein Auge ausstechen könnte, wird sicherlich kein Bauspielplatz entstehen. Spart Euch die Zeit.

  2. Raoul Bajorat sagt:

    Dem kann ich mich im Namen der AfD-Fraktion in der Stadtvertretung nur anschließen. Die Präsentation des Projektes durch die beiden potentiell beteiligten Vereine ließ doch einiges an Fragen offen und sowohl im Vortrag als auch in den zur Verfügung gestellten Unterlagen war eine ideologische Schlagseite zu erkennen, die es bei Kinderprojekten nicht geben sollte.

  3. MM sagt:

    Bleibt eigentlich nur zu entgegnen: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!“

  4. Andreas Wennemann sagt:

    1. Der Verein heißt „WerkHausWaren e.V.“ und ich bin Gründungsmitglied.

    2. Wenn verhaltensauffällige Mitglieder des Ausschusses das Verhalten von anderen kritisieren finde ich das, sagen wir mal, „interessant“.

    3. Herr Schnur sagt bewusst die Unwahrheit, wenn er behauptet, dass er grundsätzlich dem Projekt „Bauspielplatz“ offen gegenüber stünde. Bei der ersten gemeinsamen Vorstellung des Projekts im Hauptausschuss durch WerkHausWaren und CJD, wo ich anwesend war, sagte er sinngemäß:

    Wieso, die genehmigten Gelder für das Projekt waren doch gesperrt? Ich bin davon ausgegangen, dass das Projekt damit abgelehnt ist.

    Dabei hatte er wohl offensichtlich vergessen, dass die Sperre nur so lange gilt bis ein neues Betreiberkonzept vorliegt.
    Wenn er jetzt mit, vorsichtig ausgedrückt, fragwürdigen Aussagen gegen den Verein WerkHausWaren wettert, hat das möglicherweise zum Ziel, den Bauspielplatz eben doch zu verhindern, indem er einen der beiden Partner, den WerkHausWaren e.V., auf das übelste diffamiert?

    4. Seinen Beitrag auf seinem Facebook-Account lasse ich gerade auf strafrechtliche Relevanz (Verleumdung) prüfen. Auf jeden Fall ist der Beitrag unverschämt und verlogen, denn er sagt seinen „Lieben Warenerinnen und Warenern“ nicht die Wahrheit.

    5. Ich will hier kein Fass aufmachen. Ich will nur deutlich machen, dass Herr Schnur dabei ist, eine Grenze zu überschreiten. Das werde ich mir nicht gefallen lassen.

    6. Kommentar von Herrn Bajorat:
    Können Sie die „ideologische Schlagseite“ irgendwie belegen? Haben Sie die Unterlagen gelesen oder wollten Sie nur mal was schreiben?

  5. Ritva Marx sagt:

    Wir, der Verein WerkHausWaren e.V., haben uns den ersten Presseauftritt anders vorgestellt. Gegründet haben wir den Verein im November 2022 und stehen u.a. dafür ein, der Kunst und dem Handwerk sowie der Bildung und den vielfältigen Stimmen dieser Stadt fehlende Räume und Bühnen in Waren (Müritz) anzubieten, um das Gemeinwohl und die Selbstwirksamkeit zu
    stärken.

    So ist es nicht verwunderlich, dass wir bestürzt sind über die unwahren, populistischen Ausführungen des Fraktionsvorsitzenden der FDP Waren (Müritz) auf Facebook und hier, welche im Nachgang der Sitzung des Finanz- und Grundstücksausschusses vom 14. Juni 2023 veröffentlicht wurden. Ohne Anlass und ohne Anstand wurden die sachlich vorgetragenen und ausdrücklich erbetenen Ausführungen der Vereine CJD Nord und WerkHausWaren attackiert und einzelne Vereinsmitglieder namentlich
    diskreditiert.

    Unter anderem wurden wir Vereinsmitglieder als „Elemente“ – nicht als Bürger:innen bzw. Menschen dieser Stadt – bezeichnet. Ein solcher Umgang, ein solcher Ton gegenüber engagierten Bürger:innen ist nicht hinnehmbar!
    Wut und andere Gewalt, darunter auch laute Töne lehnen wir ab. Allen anderen, von negativen und diffamierenden Darstellungen
    Betroffenen reichen wir solidarisch die Hand.

    Die meisten Gründungsmitglieder des Vereins WerkHausWaren e.V., so auch Thomas Pilgram, sind Eltern, und das Projekt Bauspielplatz ist von Bürger:innen bereits im April 2022 im Bürgerbeteiligungsverfahren zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) zur Weiterentwicklung Warens benannt worden. Wir haben den Impuls im Verein mit Freude und Sorgfalt weiterentwickelt und uns mit dem CJD Nord zusammengeschlossen, um der Idee, welche bereits hervorragend an diversen anderen Orten in Deutschland funktioniert, die Umsetzung in unserer Stadt zu ermöglichen.

    Allen Warener Bürger:innen, die Ideen haben, ihre Kompetenzen einbringen und vor allem wertschätzend Demokratie in unserer Stadt leben wollen, laden wir am 14. Juli 2023 ab 19 Uhr ein. Der Ort wird auf unserer Homepage bekannt gegeben. Wir freuen uns auf ein gemeinsames Miteinander in unserer Stadt Waren (Müritz).

    WerkHausWaren e.V.

    info@werkhauswaren.de http://www.werkhauswaren.de

  6. Raoul Bajorat sagt:

    @Andreas Wennemann
    „Können Sie die „ideologische Schlagseite“ irgendwie belegen? Haben Sie die Unterlagen gelesen oder wollten Sie nur mal was schreiben?“
    Ja, kann ich. Sind sie selbst nicht da gewesen? Sonst hätten Sie mich ja gesehen.

    Der Vortrag im Ausschuss war zum Beispiel unnötigerweise geprägt von exzessivem Gendern. Die Referenzbilder eines anderen, von den potentiellen Betreibern bereits betriebenen Bauspielplatzes, zeigen, dass die Anlage von einem großen Roten Stern gekrönt wird. Einige vorgestellte Aktivitätsschwerpunkte, speziell des CJD, die ausdrücklich als Kompetenzbeweis mitgebracht wurden, ließen auf eine klare Ausrichtung schließen.
    Aber Kinder sollen ideologiefrei und unbeschwert spielen und lernen dürfen. Was sie nicht lernen sollten, ist betreutes Denken.

  7. Toralf Schnur sagt:

    Sehr geehrte Warenerinnen und Warener,
    liebe Einwohner unserer Stadt,

    die vorherigen Kommentare von Herrn Andreas Wennemann und Frau Ritva Marx sind wirklich hervorragend geeignet, um euch die Art und Weise des Umgangs mit kritischen Fragestellern aufzuzeigen. Bewertet doch einfach selbst, ob ihr einem Verein eure eigenen Kinder anvertrauen würdet, wo die kleinste Kritik mit Wut, Geschrei und diffamierenden Darstellungen durch die betreuenden Personen weggebügelt wird. Lest selbst in den entsprechenden Kommentaren, wie ein demokratisch gewählter Volksvertreter mit Drohungen, Beschimpfungen und Schmähungen angegriffen wird, nur weil er Fragen stellt, die offensichtlich als unangenehm empfunden werden.

    An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei den unglaublich vielen persönlichen Nachrichten von Eltern, Familien und Privatpersonen im Anschluss an den Beitrag bei „Wir sind Müritzer“ bedanken, die mir ein klares Signal und einen klaren Auftrag zum Weitermachen signalisiert haben. Ich freue mich sehr über die starke Resonanz und hoffe, dass wir alle gemeinsam ein Projekt „Bauspielplatz“ mit dem CJD oder einem anderen anerkannten und geeigneten Verein umsetzen. Unser Ziel sollte es sein, eine schöne Lösung für die Kinder unserer Stadt zu finden, dafür setze ich mich natürlich ein.

    Liebe Grüße
    Euer Toralf Schnur, Stadtvertreter

  8. Nachdenklicher sagt:

    Kinder wachsen hier nie ideologiefrei auf. Uns allen versucht man stets und ständig was aufzuzwängen. Allein dies „Bürger:innen“ und dergleichen initiierte Genderdeutsch, erfunden von einer Minderheit wichtigtuerischer Spinner oder die „political Korrektnes“. Ich mach doch den Blödsinn nicht mit. Was sollen wir noch alles mit uns machen lassen? Leute, gebraucht doch zur Abwechslung mal wieder den Versand.

  9. Adernalinismus sagt:

    Ich glaube nicht, dass es immer mehr Vereine braucht, die Kunst und Kultur fördern wollen. Das hat hier noch nie funktioniert. Es liegt aber auch daran, dass die vorhandenen sich für neue Mitglieder sperren. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren. Wenn endlich mal was nicht nach kurzer Zeit, bis auf Geld einsammeln und halbherzig ausgeben, in sich zusammenfällt, bin ich, wenn Transparenz gelebt wird, gern dabei. Aber die Erfahrungen mit Vereinen sind doch: Sie sind selten größer als der Vorstand und alles bleibt inkognito. Oder die große Version: Zum Geld verdienen wird eine gGmbH gegründet, die mit allem, was spendenfinanziert gemacht werden soll, eine Dienstleistungs-GmbH beauftragt. Verein, gGMbH und GmbH haben ups, dieselben Führungen.
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    Nun wollen wir nicht die Bemühungen des CJD und der offenbar auch christlichen Mitglieder von WerkHaus diskreditieren, die Mitglieder nicht vorverurteilen. Dennoch sollten wir skeptisch betrachten, wie so ein Bauspielplatz auf Dauer funktionieren soll. Wer soll da spielen? Was passiert bei Regen? Wie sieht er im Winter aus? Die Tausendsassas unter den Kindern, denen die Eltern alles beibringen und die an der Umwelt interessiert sind, brauchen einen Platz voll kaputter Paletten, die wegen geriffelten Spezialnägeln kaum zu zerlegen sind, aber gefährlich splittern, sowieso nicht. Die anderen werden wohl lieber weiter halbabwesend auf ihren Handys rumtippen und kaum wiederkommen. Die analoge Welt ist anstrengend und das Ergebnis nicht -ping- sofort da. So sollten die Vereine Pädagogen, erfahrene Bastler und Handwerker konsultieren. Unter diesen Umständen verdient ein evidentes Ergebnis die Unterstützung durch die Politik.
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    Warum muss der Beitrag länger über die kraftvollen Worte von Herrn Schnur berichten, als über die Sache selbst? Und warum werden die Vereine von ihm so hart angefasst? Einen Beweis für seine Anschuldigungen blieb Herr Schnur schuldig. Und wenn sich tatsächlich jemand mal im Ton vergriffen hat, nimmt man sie oder ihn beiseite und sagt es durch die Blume, bleibt aber ansonsten bei der Sache. Wirksamer scheint zu sein, hier den Ball durch die Decke zu schießen. Dass er damit das Vertrauen der Vereine in ihn brachial zerstört, juckt ihn anscheinend nicht. Die Brüller sind ja erst mal auf seiner Seite.
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    Ich finde auch nicht schön, dass, wenn jemand etwas vorträgt, am Ende das x-mal penetrant benutzte *INNEN den Inhalt überdeckt. Gute oder schlechte Sprache ist auch Gewohnheits- und Geschmacksache. Wer hätte gedacht, dass diese Schwäche vom AfD-Menschen Bajorat als einzigen Beweis für womöglich nicht angemessenen Tonfall bemüht wird?
    Mir sagt es: So schlimm kann es nicht gewesen sein. Wenn jemand ein schiefes Kreuz zusammennagelt oder über dem Palettenstapel einen papiernen Weihnachtsstern anpinnt wird´s gefährlich: die katholischen Fundamentalisten oder die Bolschewisten oder beide kommen! Huuuh!
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    Nun hängt die Latte mal tiefer. Bestimmt kommt Herr Schnur bald mit einem für alle interessanten Kompromissvorschlag. Das hilft auch ihm. Er wird bald nicht mehr als Herumschwadronierender wahrgenommen, der nie etwas Positives mit eigener Anstrengung bewegt hat. Von der AfD als reine Meckerpartei erwartet das keiner. Somit gilt das für Sie, Herr Bajorat natürlich nicht. Mögen Sie bequem sitzenbleiben.

  10. Andreas Wennemann sagt:

    Liebe Warenerinnen und Warener,

    lasst euch nicht für dumm verkaufen. Er ist nicht „Euer Toralf Schnur“. Er ist immer „Sein Toralf Schnur“.
    Auch und gerade ein demokratisch gewählter Stadtvertreter hat sich respektvoll gegenüber Bürgerinnen und Bürgern zu verhalten, die ein legitimes Anliegen vortragen. Herr Schnur stellt keine kritischen Fragen, er poltert und pöbelt. Sachliche und ruhige Antworten interpretiert er dann gern als „Wut und Geschrei“ um, da sie ja seiner Auffassung widersprechen. Damit spiegelt er aber nur sein eigenes Verhalten.

    In diesem Sinne
    Euer Andreas Wennemann, Bürger dieser schönen Stadt