Mehr Unterrichtsausfall in Mecklenburg-Vorpommern

29. Februar 2024

In den Schulen Mecklenburg-Vorpommerns ist im Schuljahr 2022/23 mehr Unterricht ausgefallen als in den Jahren vor der Corona-Pandemie. Das geht aus einer Mitteilung von Bildungsministerin Simone Oldenburg hervor. An den allgemeinbildenden Schulen fielen 3,6 Prozent aller Stunden aus, im Schuljahr 2015/16 waren es zwei Prozent, bis zum Schuljahr 2018/19 stieg der Anteil auf 2,4 Prozent. Während der Corona-Pandemie gab es diese Statistik nicht.

An den staatlichen Berufsschulen ist der Unterrichtsausfall mit 7,8 Prozent 2022/23 noch höher gewesen – im Schuljahr 2015/16 gab es noch 5,9 Prozent Ausfall, 2018/19 waren es 6,8 Prozent.

„Für den Unterrichtsausfall gibt es im Wesentlichen drei Ursachen: Krankheit von Lehrkräften sowie Lehrer mit kranken Kindern und Lehrermangel“, kommentierte Simone Oldenburg. Zudem zeige sich, dass der laufende Generationswechsel in den Lehrerkollegien auch ungewollte Nebeneffekte habe. Laut Oldenburg stieg die Anzahl der Unterrichtsstunden, die wegen der Erkrankung der Kinder von Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen vertreten werden mussten, im Vergleich zum Schuljahr 2018/2019 um 138 Prozent, an den Berufsschulen habe sich der Wert verdoppelt.

Hinzu gekommen sei die stark gestiegene Zahl von Flüchtlingskindern aus der Ukraine. Mehr als 5000 Schüler seien in 121 Vorklassen, im gemeinsamen Unterricht oder im berufsvorbereitenden Jahr an Berufsschulen unterrichtet worden. Dafür gebe es 272 zusätzliche pädagogische Kräfte.

Die Landesregierung unternehme große Anstrengungen, damit sich die personelle Situation in den Schulen verbessere. In den vergangenen zweieinhalb Jahren seien etwa 1900 Lehrkräfte eingestellt worden. Dennoch klaffe weiter eine Lücke. Oldenburg dankte den Lehrkräften für deren Anstrengungen, dass nicht noch mehr Unterricht ausgefallen sei. Teilzeitlehrer hätten aufgestockt, andere hätten Überstunden geleistet. Durch Vertretungen, Klassenzusammenlegungen und Stillarbeit seien an den allgemeinbildenden Schulen 10,5 Prozent des Unterrichts abgedeckt worden. 


2 Antworten zu “Mehr Unterrichtsausfall in Mecklenburg-Vorpommern”

  1. Interessante Zahlen.
    Man könnte das Problem des Unterrichtsausfalls (neben vielen anderen im Bildungssystem, Bürokratieabbau und Arbeitskräftemangel) innerhalb eines Jahres lösen.

    Doch dazu müsste man seine eigene Komfortzone verlassen. Umdenken. Entscheiden. Handeln.

    An einer solchen Verhaltensweise hat die Landesregierung allerdings keinerlei Interesse.

    Und so lange das so ist wird sich die Situation nicht verbessern. Im Gegenteil.

  2. K.Appel sagt:

    Sehr geehrte Frau Weckert,
    klingt gut, das Problem mit dem Unterrichtsausfall innerhalb eines Jahres lösen zu können. Nur fehlen mir konkrete Vorschläge Ihrerseits. Mit Bürokratieabbau, Komfortzone verlassen und umdenken …… reicht mir rein gar nicht. Bitte tragen Sie schnell Ihre Ideen und Vorschläge in Schwerin vor. Ich denke auch dort wäre man lieber heute als morgen an einer Lösung des Problems interessiert.