Nach Hausboot-Fake: Ein Verdächtiger in Haft

15. Dezember 2021

Ermittlungserfolg: Gestern Mittag ist in Köln ein 42-jähriger Verdächtiger festgenommen worden, der im Zusammenhang mit den Fake-Hausbootseiten steht, die im Sommer und im November in der Müritz-Region für Aufsehen gesorgt hatten (WsM berichtete) Der Deutsche befindet
sich weiter in Haft. Durch wochenlange intensive Ermittlungen ist es dem Cybercrime-Bereich der Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg gelungen, dem Mann auf die Schliche zu kommen. Er war kürzlich aus Portugal nach Köln eingereist. Die Cybercrime-Ermittler baten daher die Kölner Kollegen um Amtshilfe. Während sich in Nordrhein-Westfalen die Kollegen auf den Einsatz vorbereitet haben, wurde in Neubrandenburg rasch der Haftbefehlsantrag durch den zuständigen Staatsanwalt mit der Kripo geschrieben und dem Haftrichter vorgelegt. Kurz nachdem dieser den Haftbefehl erlassen hatte, erfolgte der Zugriff in Köln.

Die Cybercrime-Ermittler und die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg danken insbesondere den Kölner Einsatzkräften für ihre Unterstützung.

Dem einschlägig vorbestraften Verdächtigen wird gewerbsmäßiger Betrug in einer Vielzahl von Fällen vorgeworfen. Allein durch die Fake-Hausbootseite www.dein-hausbooturlaub.de hat es Dutzende Geschädigte deutschlandweit gegeben und eine Schadenssumme von mindestens 48.000 Euro. Durch die Fake-Seite www.top-hausboot24.de im November sind bisher keine Geschädigten bekannt, die auch Geld verloren haben. In der Zwischenzeit zeigte sich der Tatverdächtige kreativ und schwenkte nach derzeitigem Stand von wassernahen Fake-Angeboten auf winterliche Fake-Schneehüttenangebote um. Er soll sich nach den Erkenntnissen der Ermittler auch an Betrugstaten durch die Seite www.berghuettenerlebnis.de beteiligt haben.

Zuletzt war bis vor wenigen Tagen die Fake-Seite www.dein-berghuettenurlaub.de aktiv – nach demselben Muster. Ob der Beschuldigte an dieser sowie an weiteren vergleichbaren Plattformen beteiligt war, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen.

Details, wie die Ermittler auf die Spur des Verdächtigen kamen, werden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekanntgegeben.

Die Ermittlungen laufen indes weiter, auch im Hinblick auf mögliche weitere Geschädigte oder Fake-Seiten.

Sollte jemand über eine der genannten Fake-Plattformen gebucht haben oder es zumindest versucht haben, wird dringend geraten, bei der lokalen
Polizeidienststelle in dieser Sache Anzeige zu erstatten. Hinweise können auch an die Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg übermittelt werden unter folgenden Kontaktdaten: 0395/55823512 oder per E-Mail unter fk5-kpi.neubrandenburg@polizei.mv-regierung.de


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