Geheimnisvoll! In Waren steigt der Weihnachtsmann aus dem Gully

17. Dezember 2021

War das spannend! In Waren gibt es seit gestern endlich Licht am Ende des Tunnels. Denn mitten auf dem Neuen Markt hob sich plötzlich ein Gullydeckel und ein Weihnachtsmann stieg empor. Nein, das ist nicht geflunkert, es war tatsächlich so, aber es gibt eine einfache Erklärung: Im Warener Rathaus existiert eine alte Eisentür mit zwei schweren Riegeln. Diese Tür wurde bislang wenig beachtet. Man wusste, dass sie da ist, hat sich aber nicht weiter drum gekümmert. Bis Stadtführerin Petra Hakert kam und nicht locker ließ. Sie wollte unbedingt wissen, ob es den Tunnel, der vom Keller des Rathauses in Richtung Markt abgehen soll, wirklich gibt. Die eine oder andere Erzählung ließ das vermuten, aber weder im Stadtarchiv noch im Bauamt sind Pläne dazu vorhanden. Einen Blick hinein ins „dunkle Loch“ haben Petra Hakert und ihre Stadtführer schon vor einiger Zeit gewagt. Doch hinein krabbeln wollten sie nicht. Petra Hakert hat aber jemanden gefunden, der sich in den unterirdischen Gang getraut hat: Warens Feuerwehrchef Reimond Kamrath. Er machte sich gestern, unterstützt von den Kameraden Toni Brech und Christian Hammer, auf Erkundungstour.

„Mich hat das einfach nicht in Ruhe gelassen. Ich konnte es gar nicht glauben, dass bislang noch niemand nachgeforscht hat“, sagt Petra Hakert. Ihr Vater habe früher von diesem „angeblichen“ Tunnel berichtet, der bis zur damaligen Gaststätte „Burgwall“  – dem heutigen EDEKA-Markt – geführt haben soll. Und sie weiß, dass es im Rathaus zu Kriegszeiten einen Luftschutzbunker gegeben hat und etwa im Jahr 1939 ein Tunnel aus diesem Bunker hinaus gebaut wurde. Doch, wie lang ist der Gang, wo endet er, was liegt da unten? Fragen über Fragen. Mithilfe der Warener Feuerwehrmänner konnten diese Fragen gestern Nachmittag beantwortet werden.

Wer kennt Warener „Tunnelgeschichten“?

Die Spannung war groß, wo tauchen Reimond Kamrath, gesichert mit einem Seil, und der NDR-Kamera-Mann, der sich die Erkundung auch nicht entgehen lassen wollte, wieder auf? Am Brunnen? Im Spielzeuggeschäft oder gar in der Glühwein-Abteilung des Supermarktes?

Aufrecht gehen konnte der Feuerwehrchef nicht durch den Tunnel, der etwa drei Meter unterm Markt liegt – krabbeln oder sehr gebückt gehen war aber möglich. Und es hat gar nicht lange gedauert, bis sich der Kanal-Deckel vor dem Brunnen hob. Reimond Kamrath – jetzt mit roter Weihnachtsmann-Mütze – stieg heraus. Rund 30 Meter lang ist der geheimnisvolle Gang. Viel zu sehen gab’s unterwegs nicht – jede Menge Krabbeltiere und zwei alte Bierbüchsen – kein versteckter Schatz, kein Bernsteinzimmer, keine Münzen, die der Stadtkasse helfen könnten. Aber eine zufriedene Stadtführerin Petra Hakert, die jetzt endlich weiß, dass es diesen Tunnel wirklich gibt.

So ganz ist ihre Neugier aber noch nicht gestillt. Sie fragt die Warener, ob sie schon mal von diesem Gang gehört haben. Gibt es vielleicht interessante „Tunnelgeschichten“, die Warens Stadtführer ihren Gästen erzählen können? Wer etwas weiß, darf sich sehr gerne an „Wir sind Müritzer“ wenden, denn auch wenn es jetzt Licht am Ende des Tunnels gibt, komplett ist die Geschichte des Ganges noch nicht erforscht. „Wir bleiben dran“, so die engagierte Stadtführerin, die sich ganz herzlich bei Reimond Kamrath und seinem Team bedanken möchte.

Und hier unser Video zur gestrigen Erkundungstour:

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