Tötungsdelikt in der Schweiz sorgt für Entsetzen an der Müritz

25. August 2022

Ein Tötungsdelikt schockiert die Einwohner der Schweizer Gemeinde Lauterbrunnen im Kanton Bern, sämtliche Medien in der Schweiz berichten seit Tagen über den Fall, und auch an der Müritz sorgt er inzwischen für Entsetzen: Vor einer Woche wurde der 69 Jahre alte Gemeindepräsident  von Lauterbrunnen, Martin Stäger, getötet. Mutmaßliche Täterin ist seine 58 Jahre alte Frau. Und die ist eine gebürtige Warenerin, die vor einigen Jahren in die Schweiz zog, um dort als Kellnerin zu arbeiten. In Waren hat H.K. noch Angehörige, Freunde und Bekannte, die gar nicht verstehen können, was sie derzeit über die 58-Jährige in den Schweizer Zeitungen lesen. „Ich kann und will das nicht glauben, ich kennen H. nur als ruhige, sehr herzliche Frau“, erzählt eine Bekannte im Gespräch mit „Wir sind Müritzer“. Doch die ehemalige Warenerin hat die Tat inzwischen gestanden.

Was genau am Mittwoch vor einer Woche im Haus des Paares im beschaulichen Touristenort Lauterbrunnen passiert ist, kann derzeit noch niemand sagen. Fest steht, dass der 69-jährige Gemeindepräsident in seinem Haus mit schweren Verletzungen gefunden wurde. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Schon wenig später löste die zuständige Polizei eine Fahndung nach seiner Ehefrau aus. Nach einigen Stunden fand man sie im Ort und nahm sie fest. Seither sitzt sie in Untersuchungshaft. In dieser Woche hat die 58-Jährige laut Kantonspolizei Bern nun gestanden, ihren Ehemann während einer Auseinandersetzung mit einem Messer getötet zu haben. Der genaue Tathergang und das Motiv sind noch Gegenstand der Ermittlungen.

H.K. hatte in Waren einen großen Bekanntenkreis. Die Mutter von drei Kindern und inzwischen Oma von vier Enkelkindern verdiente sich als Kellnerin ihr Geld. Mitte der 90er Jahre musste sie einen schweren Schicksalsschlag verkraften, der seinerzeit ebenfalls für viel Aufsehen an der Müritz sorgte: Ihre Schwester und ihr Bruder kamen bei einem schrecklichen Autounfall ums Leben.

Später bekam H. K. über einen in der Schweiz lebenden Bekannten das Angebot, dort zu arbeiten. Die Warenerin entschied sich, ihre Zelte an der Müritz abzubrechen und in die Schweiz zu gehen. Dort lernte sie Martin Stäger kennen, im Jahr 2017 heirateten beide. „H. war eigentlich sehr glücklich mit ihrem Leben in Lauterbrunnen, hat noch ein bisschen in der Pflege gearbeitet. Aber ihr Mann wollte wohl nicht, dass sie arbeitet. In den letzten Jahren hatte sie aber psychische Probleme“, erzählt eine Bekannte. Auch Alkohol soll im Alltag des Paares des öfteren reichlich geflossen sein. Einwohner berichten, dass es zwischen dem Paar in der letzten Zeit häufiger zu Auseinandersetzungen gekommen sein soll – auch zu handgreiflichen. Ob die psychischen Probleme oder Alkohol bei der Tat eine Rolle spielten, ist noch nicht bekannt.

Auch an der Müritz rätseln Freunde und Bekannte, wie es zu dem Drama im 2300 Einwohner zählenden Lauterbrunnen kommen konnte. Sie hoffen, dass H. K. in der Untersuchungshaft die nötige Hilfe erhält und ihre Familie die Kraft hat, mit dieser schwierigen Situation umzugehen.

Foto: Facebook/Screenshot


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