7,8 Tonnen Kupfer in MV gestohlen und in Berlin aufgetaucht

4. August 2022

Für ein paar tausend Euro fahren Kupferdiebe mal am Wochenende von Berlin über die Seenplatte an die Ostsee und auch wieder zurück. Das geht aus aktuellen Ermittlungen der Bundespolizei hervor, wie ein Sprecher gegenüber „Wir sind Müritzer“ jetzt sagte. So wurden am Montag rund 7,8 Tonnen Kupfer-Fahrleitungskabel der Bahn bei einem Schrotthändler in Berlin gefunden und beschlagnahmt. Anhand der Registriernummern an den großen Kabeltrommeln – die Diebe müssen zumindest einen kleinen Lkw gehabt haben  – wurde ermittelt: Die Kupferkabel stammen aus zwei Einbrüchen bei Rostock, die am Sonntag und Montag gemeldet gemeldet wurden.

Dort waren von einer Baustelle 1,6 Kilometer Buntmetall kleingeschnitten und verladen worden. Kurze Zeit später wurden auch im Bahnstromwerk bei Hauptbahnhof mehrere Trommeln samt des wertvollen Kabels vermisst.

Doch als die Bundespolizei am Montag den Klau per Pressemitteilung veröffentlichte und die Schrotthändler im ganzen Land zur Vorsicht aufrief, war die Ladung schon in Berlin – was doch für eine nicht so schlechte Verkehrsverbindung spricht.

Die Aufklärung scheint aber komplizierter zu sein. Denn ein Zeuge hatte gesehen, wie ein Mann die Ladung auf dem Schrottplatz ablud. Dieser erzählte einem Bekannten davon, der wiederum die Polizei alarmierte. Die Polizei in Berlin befragte dann den Schrotthändler. Der sagte wohl, dass er nicht wisse, wer der Mann war, der die Ladung auf dem Platz zügig abgeladen hat.

Denn dieser Kabel-Fahrer habe nur eine Kopie eines Ausweises vorgelegt und dafür dann Geld für das Buntmetall haben wollen. Das habe der Händler abgelehnt und einen originalen Ausweis verlangt. Der „Ablader“ habe daraufhin gesagt, er hole den Ausweis und sei bald wieder zurück. Doch er kam nicht wieder.

Die Polizei in der Bundeshauptstadt prüft den Fall nun weiter, auch ob der Händler etwas zu dem Fahrzeug sagen kann. Insgesamt waren mehr als sieben Kilometer Kabel verschwunden. Deren Wert war von der Bundespolizei auf knapp 30 000 Euro geschätzt worden.


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