Ab morgen kreischen in Malchow wieder die Sägen

31. März 2016

Pol4Das wird vielen Malchowern wie Musik in den Ohren klingen: Nach mehreren Jahren Stille kreischen auf dem Pollmeier-Gelände endlich wieder die Sägen.

Die Pollmeier Massivholz GmbH & Co.KG nimmt morgen offiziell wieder ihren Betrieb auf. Mit zunächst 50 Mitarbeitern, wie Betriebsleiter Ralf Perske gegenüber „Wir sind Müritzer“ erklärte. Weitere Einstellungen sind aber bereits geplant.

Das Sägewerk Malchow wurde 2010 geschlossen, da nicht genügend Buchenrundholz zur Verfügung stand und eine Anlieferung aus benachbarten Bundesländern aufgrund der weltweit niedrigen Schnittholzpreise einfach unwirtschaftlich war. Aufgegeben hat Pollmeier den Standort aber nie, auch wenn einige Maschinen abmontiert wurden.
„Das hatte aber auch sein Gutes, denn mit den jetzt neu installierten Maschinen sind wir wirklich top-modern“, so Ralf Perske, der auch schon vor der Schließung als Betriebsleiter im Werk verantwortlich war und sich auf viele bekannte Gesichter freut.

Pol3Denn die Hälfte der jetzt neu eingestellten Kollegen kennt der 48-Jährige bereits. Sie haben auch früher schon im Unternehmen gearbeitet. Schon in Kürze, so Ralf Perske, möchte das Unternehmen mindestens 20 weitere Mitarbeiter einstellen, denn im Mai soll die Nachbearbeitungslinie in Betrieb gehen.

In den Jahren nach der Schließung hat sich der Weltmarkt für Laubschnittholz gut entwickelt, so dass die Firmenleitung seit einiger Zeit über einen Neuanfang nachgedacht hat.

Die Wiedereröffnung in der Inselstadt lässt sich am morgigen Freitag auch Landwirtschaftsminister Till Backhaus nicht entgehen.

Pollmeier betreibt heute die größten Laubholzsägewerke Europas und ist Weltmarktführer für Buchenschnittholz mit einer Exportquote von über 80 Prozent. Das erste Pollmeier-Sägewerk ging 1996 am Standort Creuzburg/Thüringen in Betrieb. Im Jahr 2000 folgte das zweite Sägewerk in Malchow und 2007 das dritte Sägewerk in Aschaffenburg/Bayern.

Mit dem Bau des ersten Furnierschichtholzwerks betrat Pollmeier im Jahr 2014 ein neues Geschäftsfeld. Die Nutzung von Laubholz zur Herstellung von Furnierschichtholz für den konstruktiven Holzbau ist eine Weltneuheit. Das neue Furnierschichtholz, genannt BauBuche, ist ein Hochleistungsbaustoff mit technischen Kennwerten, wie sie bisher bei Holzbauprodukten unbekannt waren.

Heute arbeiten 701 Mitarbeiter bei Pollmeier, der neben den Produktionsstandorten, Vertriebsbüros in München, Portland/USA, Shanghai/China und in Poznan/Polen sowie ein Büro für Forschung und Entwicklung in Berlin unterhält.

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Fotos: Pollmeier

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