Abschied von getötetem Joel in Neubrandenburg

18. Oktober 2023

Etwa 70 Menschen haben sich gestern zu einer Trauerfeier für den getöteten sechsjährigen Joel in Neubrandenburg versammelt. Die Veranstaltung war geteilt, erst gingen die Eltern und Geschwister mit Verwandten und Bekannten in die große Trauerhalle, sozusagen ganz privat. Die Trauerrede hielt die zuständige Pröpstin der evangelischen Kirche der Region. Besucher des Friedhofs hielten respektvoll Abstand von den Trauergästen.
Die Anwältin der Eltern des getöteten Jungen äußerte sich im Anschluss.

Nach etwa 30 Minuten war der erste Teil der Trauerfeier vorbei. Die Familie und ihre Gäste gingen seitlich aus dem Gebäude heraus, so dass andere Friedhofsbesucher, die der Familie Beistand leiste wollten, durch den Haupteingang in die Halle gehen konnten.  Dort trugen sie sich in die Kondolenzrolle ein, legten Blumen oder andere Mitbringsel an der Urne von Joel nieder und gingen auch wieder hinaus. 

Am Ende legte der Bestatter die Urne und einige Blumen in den Wagen und fuhr davon. Danach kam eine Rechtsanwältin, die die Familie als Nebenklägerin vor Gericht vertreten soll, und sagte vor allem, welche Fragen die Angehörigen immer noch quälen. „Sie wollen Antworten, wie ihr Kind die letzten Minuten  erlebt hat“, sagte die Juristin. Es sei höchste Zeit, dass der Tatverdächtige sich erkläre. Denn der 14-Jährige soll zuletzt allein mit dem Sechsjährigen zusammen am Bolzplatz gewesen sein. „Die Eltern wollen wissen, was das Motiv war, sagte die Anwältin.

Inzwischen sei zudem bekannt geworden, dass der 14-Jährige auch den Bruder des Opfers – einen 12-Jährigen – schon einmal attackiert haben soll. Dieser habe das aber damals wohl noch nicht den Eltern gesagt. In Pragsdorf erzählen sich die Leute auch schon länger, dass der 14-Jährige lose mit der ebenfalls 14-jährigen Schwester des Opfers befreundet gewesen sein soll, der er wohl öfter  imponieren wollte. Der Tatverdächtige sei sozusagen ein- und ausgegangen bei der Familie von Joel. Beide Familie sollen erst wenige Jahre in verschiedenen Mehrfamilienhäusern in Pragsdorf gelebt haben.

Zur Trauerfeier waren auch Gäste aus dem Kreis Ostprignitz-Ruppin und aus der Prignitz gekommen, wo die Familie vorher wohl gelebt haben soll.


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