Bohren für sauberes Wasser – auch an der Müritz

30. Oktober 2018

In der Müritz-Region wird in den nächsten Monaten das Überwachungsnetz für Grundwasser ausgebaut. Grundwasser ist der „Stoff“, aus dem auch unser Trinkwasser kommt. Also, wenn in den Regionen Sietow, Dammwolde, Rechlin oder Canow in den nächsten Monaten ein Lkw mit einem Bohrgerät wie gerade in Warsow steht, geht es nicht um andere Bodenschätze, wie Erdöl oder Erdgas. Es geht um Messstellen für die Qualität des Wassers, wie ein Sprecher des Staatlichen Umweltamtes gegenüber „Wir sind Müritzer“ erklärte.

Landesweit werden 100 neue Messstellen gebohrt, davon ein Drittel an der Seenplatte. Damit wollen die Behörden dann schneller erkennen, wenn – was leider vorkommt – zuviel Nitrat über Gülle, Medikamentenreste oder auch Mikroplastik im obersten Grundwasser auftaucht.

Das sind meist um die 20 Meter Tiefe. Hier sind an 11 von 53 Grundwasservorkommen in MV chemisch schlechte Werte wegen des Nitrats gemessen worden. Die Seenplatte ist zwar bisher wenig betroffen, aber das Messnetz ist auch hier noch aus DDR-Zeiten sehr löchrig im bundesweiten Vergleich.

Es besteht nämlich die Gefahr, dass die Verunreinigungen sich auch in tiefere Schichten hinab ablagern. „Das Problem dann wieder zu ‚reparieren‘ würde teurer, als gleich aufzupassen“, sagte Backhaus WsM. Trink- und Brauchwasser wird aus dem tieferen 3. Grundwasserleiter gewonnen, der meist in 70 bis 80 Metern Tiefe liegt.

Für MV-Agrarminister Till Backhaus hat die Kooperation mit den Bauern höchste Priorität. Man wolle sie nicht komplett kontrollieren, sondern gemeinsam daran arbeiten, dass nur optimale Mengen Nährstoff, also Dünger, in den Boden kommen, wie die Pflanzen benötigen. Da sind auch Zwischenfrüchte sinnvoll, so wie es die Fruchtfolgen früher auch schon gab.


Kommentare sind geschlossen.