Brandreste und Schadstoffe nach Großfeuer fast beseitigt
Viereinhalb Monate nach dem Großbrand in der Neubrandenburger Bootsschuppenanlage unweit vom Tollensesee sind die Spuren fast vollkommen beseitigt. Wie „Wir sind Müritzer“ bei einem Termin an den Bootsschuppen erfuhr, hat ein Schwimmbagger in Zusammenarbeit mit weiterer schwerer Technik die Überreste der etwa 60 Bootsschuppen und Boote am Kulturpark beseitigt. Derzeit wird noch der Schlamm ausgebaggert, in dem sich giftige Reststoffe nach dem Brand abgelagert haben sollen.
Viele Bootsschuppenbesitzer wissen allerdings noch nicht, wie es für sie weiter geht.
Dazu fährt ein Mitarbeiter der Entsorgungsfirma den Baggerfahrer per Boot zu seinem Großgerät. Der Bagger hebt dann den Schlick heraus, lässt vorsichtig das Wasser entweichen und lädt den Rest in einen schwimmenden Container. Dieser wird an Land ausgeleert. Dort wird der schlammige Wassergrund mit Kies gemischt, damit die Stoffe besser gebunden und transportiert werden können. Danach hebt ein zweiter Bagger an Land das ganze Gemisch in Container, die fachgerecht entsorgt werden.
Das mit den Abfallcontainern ist vorher auch schon mit den Überresten der Blechdächer, den Bootsresten, Motoren, Schrauben und anderem Metall, aber auch mit Kunststoff-Bootskörpern und allen Holzresten der alten Schuppenruinen passiert. Seit gut drei Monaten sind die Beräumungen schon im Gange. Die Entsorgungskosten werden von der Stadt allein auf etwa eine halbe Million Euro geschätzt.
Wie es dann für die etwa 70 Bootsschuppenbesitzer weitergeht, die von den insgesamt drei Bränden in April und Mai betroffen waren, soll im November klarer sein., Dann will die Stadt eine Info-Veranstaltung anbieten, auf der die heutigen Brandschutzstandards und die dadurch mögliche Bebauung vorgestellt werden sollen. In der Stadtvertretung wird schon länger darüber diskutiert, ob neue Bootsschuppen künftig auch eine Wohnmöglichkeit haben dürfen.
Die meisten Bootsschuppenbesitzer haben sich angesichts der vermutlich hohen Wiederaufbau- und Entsorgungskosten, die auf sie zukommen, noch nicht entschieden, was sie machen. Die Stadt ist Verpächter der Grundfläche. Einen Brandstifter kann man bisher jedenfalls noch nicht haftbar machen für den Schaden, der bei allen Bränden zusammen auf etwa 1,4 Millionen Euro geschätzt wird. Die Suche läuft noch.
In einer hinteren Reihen der Anlage waren auch die Müritz-Fischer von den Feuern betroffen, die am Tollensesee einen weiteren Fischereistützpunkt haben. Dort hielten die Scheiben von Fenstern der Hitze in der gegenüber liegenden Bootsschuppenreihe nicht stand.