Brückenneubau in Blankenförde freigegeben

24. November 2023

Nach rund einjähriger Bauzeit und erfolgreicher Bauabnahme ist die neue Brücke über die Havel im Verlauf der Kreisstraße MSE 25 gestern für den Verkehr freigegeben worden „Es ist eigentlich schon bemerkenswert, dass ein als Dauerbehelfsbrücke eingestuftes Bauwerk überhaupt 40 Jahre bestanden hat“, sagte der stellvertretende Landrat Thomas Müller bei der Eröffnung zur abgerissenen Brücke aus den 1980er-Jahren. An einem Neubau führte nach all den Jahren aber kein Weg vorbei: Haupt- und Querträger der alten Stahlverbundkonstruktion waren stark korrodiert, teilweise lag auch die Bewehrung frei. Ein Gehweg für Fußgänger existierte nicht, und die durch rissigen Fahrbahnbelag ständige Durchfeuchtung habe die Standsicherheit zusätzlich beeinträchtigt, so Müller.

Die Tragfähigkeit war deshalb zuletzt auf zwölf Tonnen beschränkt worden, was den Durchgangsverkehr erschwert und wiederkehrende Ausnahmegenehmigungen erforderlich gemacht hatte.

„Mich freut besonders, dass wir den Einwohnern mit der Errichtung einer Behelfsbrücke während der Bauphase lange Umwege ersparen konnten“, so Müller weiter. Denn Blankenförde liegt wie die Nachbargemeinde Babke mitten im Müritz-Nationalpark, und die Brücke über die Havel bildet ein Nadelöhr im Kreisstraßennetz des Landkreises. Aus diesem Grund wurde nach dem Abriss der alten Brücke ein Behelfsüberbau aus Fertigteilen eingesetzt, der nun demontiert und anderswo wiederverwendet werden kann.

„Natürlich ist jede Brückenbaumaßnahme eine Herausforderung“, so der Sachgebietsleiter im Bereich Tiefbau des kreislichen Bauamtes, Hajo Schütt. „Die beengten Platzverhältnisse und die zusätzliche Einschränkung des Baufeldes aufgrund der Behelfsumfahrung bei diesem Projekt haben uns jedoch immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt“. So musste während der Bauphase neben dem Personenverkehr auf der Straße auch die bei Touristen beliebte Paddelstrecke auf der Havel sichergestellt werden. In enger Abstimmung mit der Mecklenburgische Kleinseenplatte Touristik GmbH war deshalb ein Pontonsteg nebst Treppen errichtet worden, die ein für alle Beteiligten sicheres Aussteigen und Umsetzen der Boote ermöglichten. Auf den Grundstücken der direkten Anwohner mussten für die Umfahrung Bäume und Hecken versetzt werden.

Die neue Brücke in Form eines Stahlbetonrahmens mit Fußgängerführung soll nun die Verkehrssicherheit in der Region deutlich erhöhen. Sie ist mit 15 Metern länger und mit 8,50 Metern auch etwas breiter als das alte Bauwerk, und sichert die zweispurige Befahrung und die uneingeschränkte Tragfähigkeit nach Euro-Norm ab. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 1,97 Millionen Euro.

Foto unten: Henry Tesch (Bürgermeister von Mirow), Claudia Lamm (Vorsitzende Dorfverein „Blankendütt“) und der stellvertretende Landrat Thomas Müller gaben die Brücke feierlich für den Verkehr frei – von links.

Quelle: LK MSE


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