Clevere Oma bringt Telefonbetrüger zum Auflegen
Dank einer pfiffigen Rentnerin aus Westmecklenburg kennt die Polizei nun eine gewisse finanzielle „Schmerzgrenze“ von Enkel-Trickbetrügern, und so mancher Rentner kann die Anrufer nun auch besser testen, wenn diese an sein Geld wollen. Wie eine Polizeisprecherin „Wir sind Müritzer“ sagte, bekam die 87 Jahre alte Frau aus der NäHe von Wismar vor wenigen Tagen Anrufe von einem angeblichen Ehemann ihrer Enkelin – auch als „Schockanrufe“ bekannt.
Dieser erzählte, die „Enkelin“ der 87-Jährigen habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Sie müsse aber nicht in Haft, wenn eine größere Summe Geld bei der Polizei hinterlegt werden könnte und ob die „Oma“ nicht helfen kann.
Die Angerufene war zurückhaltend. Dann äußerte sie, sie könne nicht mehr als 400 Euro geben. Das war dem Anrufer wohl zu wenig der Mühe: Er legte von allein auf. Zuvor hatten Unbekannte, wie in der Müritz-Region auch schon, mit derselben „Schockanrufmasche“ bei anderen Rentnern der Region als „Auslöse“ so zwischen 13 000 und 27 000 Euro gefordert.
Die Angerufenen, darunter eine 92 Jahre alte Frau aus Neukloster, hätten sich aber nicht täuschen lassen und legten auf. Auch als sich ein „Herr Schmidt“ von der „Polizei“ meldete und sagte, er sei Kriminellen auf der Spur und wolle die Rentnerin vor Telefonbetrügern warnen, ließ sich eine Rentnerin nicht ins Bockshorn jagen und legte auf.
In Mecklenburg und Vorpommern kam es in der Vergangenheit immer wieder zu ähnlichen Trickstraftaten, bei denen Betrüger mehr als 1,5 Millionen Euro im Jahr erbeutet haben. Erst Anfang Januar hatte eine 79 Jahre alte Frau im Osten des Landes 20 000 Euro an Betrüger mit dieser „Schockanrufmasche“verloren.
Hinweise hat die Polizei unter www.polizei-beratung.de