Deutschland hinkt Jahre beim Bitcoin hinterher

19. Mai 2021

Umfragen bezüglich der Kryptowährungen haben gezeigt, dass die Deutschen zwar immer mehr Wissen über Kryptowährungen haben, allerdings nutzen sie sie vergleichsweise wenig, da das Vertrauen in die Preisstabilität einfach noch nicht ausreichend ist. Der Bekanntheitsgrad der Kryptowährungen hat in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen. Am bekanntesten ist nach wie der Bitcoin, der auch durchaus als Zahlungsmittel in Online Casinos seinen Einsatz findet. Lennet Britzius hat Kryptocasinos getestet. Im Test sind alle wichtigen Aspekte rund um Krypto-Zahlungen übersichtlich und verständlich zusammengefasst.

Wie sieht es mit der Nutzung der Kryptowährungen aus?

Jeder Deutsche hat inzwischen sicherlich etwas von den Kryptowährungen gehört. Wie das digitale Zahlungsmittel funktioniert, weiß dagegen aber nur jeder vierte Deutsche. Obwohl der Kenntnisstand bezüglich der Kryptowährungen inzwischen deutlich gestiegen ist, kann deswegen kein gleichzeitiger Anstieg bei der Nutzung festgestellt werden.

In Deutschland verhält es sich sogar derzeit gegenläufig und es zeichnet sich eher eine rückläufige Nutzung der Kryptowährungen ab. 2017 waren es 11 Prozent. Im Anschluss sanken die Zahlen der Nutzer von Kryptowährungen immer weiter. So lag der Prozentsatz im Oktober 2020 gerade mal noch bei 4 Prozent. Vielleicht ist ein Grund darin zu finden, dass von der Presse eher negative Schlagzeilen über die Nutzung von Kryptowährungen publiziert werden.

Es mangelt an dem Vertrauen in die Preisstabilität

Auch wenn die Kryptowährungen gerader in der jungen Vergangenheit echte Kursrallys hinter sich gebracht haben, die anscheinend nur noch in eine Richtung zeigten, nämlich nach oben, so ändert das dennoch nichts an dem noch immer mangelnden Vertrauen, das die Deutschen den Kryptowährungen gegenüber entwickelt haben.

Bei einer Befragung, die im Jahr 2017 stattgefunden hatte, vertraute immerhin noch jeder Dritte den Kryptowährungen. Diese Zahl hat sich inzwischen deutlich dezimiert, denn jetzt vertraut lediglich jeder sechste den digitalen Währungen.

Weiterhin ungebrochen dagegen ist das Vertrauen in Gold, hier zeigen sich immerhin ganze 87 Prozent positiv gesonnen, und auch bei den staatlichen Währungen wird fast ein identischer Wert von 86 Prozent erreicht. Hinzu kommt noch, dass das Vertrauen das Gold und die staatlichen Währungen betreffend seit 2019 sogar noch weiter gestiegen ist. Somit wird hier deutlich klar, dass Gold als Anlageform noch immer die erste Wahl ist, und dann folgen auch schon die staatlichen Währungen.

Kryptowährung vs. Fiatgeld

Kaum ein Deutscher, oder genau gesagt 76 Prozent der Deutschen können sich nicht vorstellen, dass die Kryptowährungen einmal die staatlichen Währungen ablösen könnten. Diese Meinung vertraten im Jahr 2019 auch schon 77  Prozent. In Deutschland genießen daher gerade die staatlichen Währungen einen hohen Stellenwert.

Viele Menschen hielten im Jahr 2017 auf Grund der hohen Preisanstiege des Bitcoins eine Ablösung der staatlichen Währungen durch die Kryptos noch für wahrscheinlich. Das hat es aber derzeit stark verändert.

Auch die Politik hat darüber hinaus mit der Planung, einen digitalen Euro zu etablieren, ebenfalls reagiert. Das könnte durchaus zur Folge haben, dass damit den herkömmlichen privaten Kryptowährungen der Kampf ansagt wird.

Krypto-Assets – kommen sie als Investment in Frage?

Auch bei den Krypto-Assets verhält sich die Lage nicht wirklich besser. Bei den digitalen Assets handelt es sich um Vermögenswerte, die ohne einen Eigentumsnachweis existieren und gehandelt werden können. Diese Krypto-Assets finden nur wenig Aufmerksamkeit.

Hier würden nur jeweils zwischen 13 und 16 Prozent der Deutschen in die jeweiligen Vermögenswerte investieren. Dazu gehören zum Beispiel digitales Geld, Wertpapiere, physische Vermögenswerte, Unternehmensanteile oder Wertpapiere. In Krypto-Assets zu investieren kommt für 41 Prozent der Deutschen überhaupt nicht in Betracht.

Experten wie Dr. Robert Bosch meinen, dass Kryptowährungen nicht als FIAT-Ersatz gesehen werden. Auch eine digitale FIAT Währung wie der digitale Euro steht bei der Bevölkerung seiner Meinung nach noch nicht im Fokus. Er geht davon aus, dass hier mangelnde Kenntnis der Grund dafür sein könnte.

Banken oder Selbstverwahrung?

Seit dem 1. Januar 2020 gibt es die Möglichkeit, den generellen Service einer Kryptoverwahrung zu nutzen. Allerdings zeigte sich die Hälfte der Befragten wenig begeistert und würde anstelle einer Bank oder ähnlichen Instituten die Kryptowährung lieber selber verwahren. Eine institutionelle Institution würden lediglich 17 % zur Verwahrung der Krypto-Assets in Anspruch nehmen wollen.

Dass die Deutschen ihre Kryptowährungen lieber selber verwahren wollen, anstatt sie in die Obhut einer Bank zu geben, wird als interessant angesehen. Letztlich wird das Risiko so vom Nutzer selber komplett und allein getragen. Es wäre durchaus möglich, auf diese Weise das Vermögen durch Eigenverschulden komplett zu verlieren.

Hier wird derzeit davon ausgegangen, dass das Verhalten auf einem generellen Vertrauenslust in die Banken gesehen werden kann.

Die Daten der Studie: Die hier erwähnten Daten basieren auf einer Online-Umfrage von YouGov Deutschland. 2038 Personen nahmen an dieser Studie in der Zeit zwischen dem 15. und 16. September 2020 teil. Es handelt es sich hierbei um eine repräsentative Umfrage der deutschen Bevölkerung ab 18 Jahren, bei der die Ergebnisse gewichtet wurden.

Zum fünften Mal in Folge wurde diese Studie laut eigenen Angaben für die Erhebung mit vergleichbarem Forschungsdesign durchgeführt. Untersucht wurde die Wahrnehmung und das Nutzungsverhalten virtueller Zahlungstechnologien in Deutschland.

Foto: https://unsplash.com/photos/OG3A-ilG8AY


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