Ehemalige Fabrikanten-Quandt-Villa für 228 000 Euro versteigert  

18. Dezember 2021

Die etwa 100 Jahre alte Villa der Farbrikanten-Familie Quandt in Wittstock in der Röbeler Straße ist verkauft. Nach einem kurzen Bietergefecht bei der Deutschen Grundstückauktionen AG (WsM berichtete) in Berlin, wurde am Freitagabend einem Käufer bei 228 000 Euro der Zuschlag erteilt. Das Mindestgebot lag bei 220 000 Euro. Ein Anrufer hat sich per Telefon mit einem Online-Bieter in 1000-er Schritten ein kurzes  „Bietergefecht“ geliefert, letztlich gewann der Online-Bieter.

Die Villa war einst das Wohnhaus der gleichnamigen Tuchmacher-Fabrikantenfamilie Quandt, die inzwischen zu den reichsten deutschen Familien gehört, vor allem bekannt als Mehrheitseigentümer einer großen bayerischen Automarke. Sie hatte ihre Ursprünge in Pritzwalk und Wittstock (WsM berichtete). Die Familie galt als eifriger NSDAP-Unterstützer und  war 1945  in den Westen geflohen,  im Osten aber enteignet worden. Inzwischen fiel die Immobilie an das Land Brandenburg. Dieses hatte sie nun zur Versteigerung freigegeben.

Zu dem dreigeschossigen Gebäude, in dem lange Jahre die Polizei untergebracht war,  gehören ein Grundstück mit 5000 Quadratmetern, ein Garagenteil mit neun Stellplätzen und ein großer Telekom-Funkturm – da dürfte es auch mit dem Empfang klappen. Als Besonderheit sind im Keller der Quandt-Villa sogar noch ein paar Gewahrsamszellen erhalten. Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz.


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