Getöteter Junge wird in Neubrandenburg beigesetzt

Gut einen Monat nach dem Gewaltverbrechen an dem sechsjährigen Jungen in Pragsdorf (WsM berichtete) steht für die Eltern und Angehörigen der unvermeidliche schwere Gang der Beisetzung an. Das Opfer soll am 17. Oktober auf dem Neuen Friedhof in Neubrandenburg beerdigt werden. Das haben die Familie und das Bestattungsinstitut jetzt mitgeteilt. Die Trauerfeier finde im engsten Kreis der Familie statt, hieß es. Wer sich – in dieser Situation – mit der Familie verbunden fühle, könne aber ebenfalls zum Friedhof kommen. 

Der Neue Friedhof liegt am Ostrand von Neubrandenburg, ist mit vielen Bäumen bestanden und weitläufig, und liegt etwa acht Kilometer vom Heimatdorf der Familie des getöteten Joel entfernt unweit der B104. Die B104 verläuft auch durch Pragsdorf.

Unterdessen trauern auch in Pragsdorf selbst immer wieder Menschen um den kleinen Jungen und besuchen den Ort, an dem das Kind zu Tode kam. Eine Stelle in einem Gebüsch, wo Kinder ein Versteck gebaut hatten, und wo jetzt Trauerlichter, Plüschtiere und Zettel an Joel erinnern. Einen Tag nach der schrecklichen Tat am 14. September hatten bereits etwa 200 Menschen in der Kirche von Pragsdorf, deren Plätze nicht ausreichten, an das Opfer der Tat gedacht und der Familie damit viel Trost gespendet.  

Die Polizei gleicht unterdessen weiter Angaben von Dorfbewohnern miteinander ab und sucht – wie an der beschlagnahmten Kleidung des 14-jährigen Tatverdächtigen – nach weiteren Spuren und Beweisen dafür, dass der Verhaftete auch der Täter ist. Auch das Motiv für die grausame Tat ist weiter nicht bekannt. Noch schweige der Tatverdächtige. Die Polizei fährt ab und zu noch Streife in dem Ort. Aber nicht mehr so oft, wie anfangs. Denn die Angehörigen des 14-Jährigen sind schon kurz nach der Festnahme dort weggezogen.

Foto: Felix Gadewolz