Kein Pferd auf’m Flur, aber ein Pony vor’m Einkaufsmarkt    

4. November 2021

Was macht ein kleines Pony nachts bei Aldi? Mit dieser Frage mussten sich Polizisten in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch in Grimmen befassen. Ein Passant sah gegen 23.30 Uhr, wie ein kleines braun-weißes Pony vor dem Einkaufsmarkt in der Oranienburger Straße auftauchte – der Markt hatte aber schon geschlossen. Auch das Möbelhaus daneben. Die Beamten versuchten, der Lage Herr und des Ponys habhaft zu werden, doch das Kleinpferd wollte nicht so wie die Beamten. Allerdings wissen sich Polizisten ja zu helfen. Auch im ländlichen Vorpommern kannten die Ordnungshüter jemanden, der sich mit Tieren auskennt.

So wurde ein Pferdehalter aus der Nähe gefragt, aber das Pony gehörte ihm nicht. Trotzdem kam der Fachmann, hatte etwas zu Futtern dabei, und das Pony ließ sich einfangen. Nun war guter Rat teuer. Wie eine Polizeisprecherin sagte, mussten Fachmann und Pony erst mitkommen zum Revier, der Fall wurde ordnungsgemäß aufgenommen. Danach holte der Pferdehalter einen Anhänger und nahm das Tier erstmal mit.

Im Laufe des Tages stellte sich dann heraus, wie das Ganze passiert war. Das Pony „Charlotte“ gehört einer Familie aus einem südwestlichen Ortsteil von Grimmen. Dort war es zusammen mit anderen, vermutlich Shetland-Ponys, auf einer Wiese unterwegs. Von der gut zwei Kilometer entfernten Weide war „Charlotte“ auf der Suche nach Fressbarem schließlich bis zum Stadtrand von Grimmen gelangt.

„Wie das passieren konnte, wird aber noch geklärt“, sagte eine Sprecherin. Denn der stromführende Weidezaun soll in Ordnung gewesen sein. Schließlich waren alle anderen Vierbeiner lieber auf ihrer Wiese geblieben. Die Polizei brachten Pony-Eigentümer und den Pony-Zähmer zwecks Austausch zusammen.

Zum Glück war „Charlotte“ wohl instinktiv nach Norden gelaufen – denn südlich des einsamen Grimmener Ortsteiles und der Ponywiese verläuft die Autobahn 20.  Das wäre vermutlich gefährlicher geworden, nicht nur für „Charlotte“.


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