Malchower setzen mit besonderer Flagge heute ein Zeichen

16. Juni 2015

Ab heute Abend wird am Malchower Hafen eine ganz besondere Flagge wehen: Die Regenbogenfahne. Und zwar als Zeichen der Toleranz, Vielfältigkeit, der Hoffnung und Sehnsucht, aber auch als internationales Symbol für lesbischen und schwulen Stolz. Eigentlich sollte die Flagge am Rathaus gehisst werden.

Bereits im letzten Jahr stellte die Fraktion Die Linke den Antrag, am Rathaus eine Regenbogenfahne zu hissen. Dieser scheiterte nach Auskunft von Stadtvertreter Mirko Henschler (Bündnis 90/Grüne) am Widerstand von Bürgermeister Joachim Stein, der sich bei seiner Ablehnung auf die Flaggenordnung des Innenministeriums berief.

Heute ab 18 Uhr weht das 1. Mal in der Geschichte der Inselstadt diese besondere Fahne über Malchow, wenn auch nicht am Rathaus.

777px-Gay_flagDie Malchower Stadtvertretung tritt ein für Toleranz sowie Gleichberechtigung und möchte mit dem Hissen dieser Fahne ein Zeichen setzen. Diese wichtige Geste erfolgt auf Grundlage einer fraktionsübergreifenden Einigung.

Die Regenbogenfahne diente in vielen Kulturen weltweit als Zeichen der Toleranz, Vielfältigkeit, der Hoffnung und Sehnsucht. Bereits in den Bauernkriegen wurden der Bundschuh und die Regenbo-genfahne zum Zeichen einer neuen Zeit, der Hoffnung und Veränderung.

Seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts ist sie ein internationales Symbol für lesbischen und schwulen Stolz und stellt u.a. auch die Vielfalt der sexuellen Lebensweise dar. 1978 wurde die Flagge vom amerikanischen Künstler Gilbert Baker entworfen.

Jede Farbe hat eine Bedeutung: Rot steht für Liebe und Leben, Orange für Gesundheit, Gelb für das Sonnenlicht, Grün für die Natur, Königsblau für Harmonie und Violett für den Geist.

Regenbogenfahnen sind ein Ausdruck für die öffentliche Anerkennung der Vielfalt von Lebensweisen. Das Hissen der Regenbogenfahne setzt ein Zeichen gegen jegliche Ausgrenzung und Diskri- minierung von Minderheiten.

Mit der bunten Flagge, die heute am Stadthafen Malchow aufgezogen wird, demonstrieren die Stadtvertreter Solidarität und treten ein für Akzeptanz und Gleichberechtigung.

„Eine tolerante und weltoffene Gesellschaft entsteht nicht per Gesetz. Sie entsteht durch das Miteinander von Menschen. Es ist eine Frage der Haltung einer Gesellschaft, die zu einem Klima der Of- fenheit führen muss“, so Mirko Henschler als Fraktionsvorsitzender der Malchower Bündnisgrünen.


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