Mecklenburg-Vorpommern ist beliebtestes Reiseziel der Deutschen

7. Februar 2019

Ausgebuchte Hotels von Rügen bis Oberammergau. Deutschland war auch 2018 das – mit großem Abstand – beliebteste Reiseziel der Deutschen. Mehr als jeder dritte Reisende verbrachte seinen längsten Urlaub des Jahres (mindestens 5 Tage Dauer) zwischen den Küsten im Norden und den Bergen im Süden der Republik. Der Zweikampf zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Bayern ging 2018 in die nächste Runde. Gewinner waren diesmal die Reiseziele in Mecklenburg-Vorpommern. Das heißt: Unser Bundesland war das beliebteste Reiseziel.

Der lange und heiße Sommer führte in Mecklenburg-Vorpommern zu ausgebuchten Hotels und vollen Stränden. Neben den Familien als Stammpublikum konnten sich besonders viele Jungsenioren und Ruheständler für die Ostseeküste und Seengebiete im Nordosten begeistern.

Bayern hingegen sank in der Gunst der Urlauber, sowohl im Jahresvergleich als auch im 10-Jahres-Vergleich. Das Nachbarland Baden-Württemberg konnte seine Gästezahl hingegen erstmals seit Jahren wieder steigern und gerade im Schwarzwald neue Besucherrekorde verzeichnen. Ebenso wie Bayern musste auch Schleswig-Holstein bei der Haupturlaubsreise Einbußen hinnehmen. Hauptgrund hierfür waren vor allem die Kapazitätsgrenzen der Unterkünfte vor Ort, da durch den Ausnahme-Sommer viele Unterkünfte ausgebucht waren und Reisende auf andere Destinationen auswichen.

Reinhardt: „Auch wenn weniger Bundesbürger ihren Haupturlaub in Deutschland verbrachten, war die Reisesaison eine sehr erfolgreiche. In zahlreichen Destinationen wurden Rekordergebnisse erzielt. Verantwortlich hierfür waren steigende Übernachtungszahlen von ausländischen Gästen sowie eine gute, teilweise sogar sehr gute Nebensaison.“

Auslandsreiseziele 2018: Spanien bleibt Spitzenreiter, doch Italien ist der Gewinner

Europäische Feriengebiete waren die Gewinner der Urlaubssaison 2018. Deutlich mehr als die Hälfte der Bundesbürger (54,3%) verbrachte ihren Urlaub in Europa. Bei den Auslandsreisezielen bleibt die Popularität Spaniens ungebrochen. Insbesondere die Balearen – die allein mehr Gäste begrüßen konnten als Griechenland und die Türkei zusammen – erfreuen sich bei den Deutschen einer hohen Beliebtheit.

Allerdings sank der Anteil deutscher Urlauber in allen spanischen Feriengebieten im Vergleich zum Vorjahr leicht. Profitieren konnten hiervon in erster Linie Italien und Österreich auf den Plätzen zwei und drei. Doch Grund zur Freude über gestiegene Gästezahlen gab es auch in Skandinavien und Griechenland. Die Türkei konnte ihre Talfahrt stoppen und verlor erstmals seit Jahren nicht weiter. Allerdings verdeutlicht der 10-Jahres-Vergleich (2018: 3,7%, 2008: 6,3%), dass viele Urlauber auch in der abgelaufenen Feriensaison auf andere Mittelmeerziele auswichen.

Eine Fernreise unternahm 2018 etwa jeder achte Urlauber. Bei den außereuropäischen Zielen verlor Nordafrika die meisten Marktanteile im Jahresvergleich (2017: 2,9% – 2018: 2,2%), dicht gefolgt von Zielen im Nahen und Mittleren Osten (2017: 1,2% – 2018: 0,7%). Nordamerika ging hingegen im Jahresvergleich als der Gewinner unter den Fernreisen hervor (2017: 2,2% – 2018: 2,7%) und lag fast gleichauf mit Zielen in Asien, die ihr Vorjahresniveau fast halten konnten (2017: 2,9% – 2018: 2,8%).

Fazit vom wissenschaftlichen Leiter: „Eine florierende Wirtschaft und geringe Arbeitslosigkeit waren die Hauptgründe für den Reiseboom 2018. Ausgebuchte Hotels im Inland ließen viele Urlauber auf europäische Destinationen ausweichen, mögliche höhere Kosten vor Ort wurden durch eine leicht abnehmende Reisedauer kompensiert.“

Reisedauer 2018: Die Reisedauer geht leicht zurück

Erstmals seit fünf Jahren ging die Reisedauer wieder leicht zurück. Nicht mehr ganz 13 Tage wurde im Durchschnitt in der Reisesaison 2018 verreist. Verantwortlich hierfür waren weniger Fernreisen als im Vorjahr, die traditionell mit mehr als zweieinhalb Wochen (18 Tage) viel Zeit in Anspruch nehmen. In Deutschland verweilten die Urlauber im Durchschnitt gut zehn Tage am Ferienort (10,3 Tage), wohingegen der Urlaub im europäischen Ausland durchschnittlich drei Tage länger dauerte (13 Tage).

Hierbei galt die Gleichung „je zeitaufwendiger die Anreise, desto länger vor Ort“ – so dauerte eine Reise in das Nachbarland Österreich ähnlich lang wie ein Inlandsurlaub. Wer hingegen in die Türkei flog, blieb durchschnittlich mehr als eine halbe Woche länger vor Ort.

Reiseprognose 2019: Mehr als jeder zweite Deutsche wird verreisen

Die Reiselust der Bundesbürger bleibt auch 2019 ungebrochen. Fast jeder zweite Deutsche ist sich schon jetzt sicher, in diesem Jahr zu verreisen und etwa jeder achte plant sogar zwei oder mehr Urlaube. Im Gegensatz dazu sagen lediglich 17 Prozent der Bürger, dass sie 2019 nicht in den Urlaub fahren werden. Konstant ist zudem die Zahl der noch Unentschlossenen (38%), von denen erfahrungsgemäß etwa ein Drittel im Laufe des Jahres doch noch verreisen wird.

Reiseziele 2018: Jeder Fünfte verreist in Deutschland

Die Reiseziele 2019 zeigen es ganz deutlich: Deutschland bleibt das beliebteste Reiseziel und Inlandstourismus ist im Trend. Jeder fünfte Bundesbürger plant bereits jetzt, seinen Haupturlaub im eigenen Land zu verbringen, und jeder dritte Urlauber ist sich sicher, in Europa unterwegs zu sein. Vor allem Urlaubsdestinationen in Spanien, Italien und Griechenland sind dabei gefragt.

Aber auch alle anderen Destinationen, von der Türkei über die USA bis nach Thailand, werden dieses Jahr wieder zahlreiche deutsche Urlauber begrüßen können, die derzeit nur noch auf das richtige Angebot warten, um die besten Wochen des Jahres zu buchen.

Anmerkung: Da berichtet das ZDF in der Nachrichtensendung „heute“ gestern Abend, dass MV das beliebteste Reiseziel in Deutschland ist, muss die gute Stimmung aber gleich wieder verderben: Schließlich, so hieß es im Bericht, seien die Städte und Orte inzwischen überlaufen und die Preise stark gestiegen. Es ist also alles wie immer: Auch im Jahr 30 nach der Wende scheint es für einige eben keine gute Nachricht zu sein, dass ausgerechnet Mecklenburg-Vorpommern in der Reisegunst der Deutschen ganz vorne liegt. Schade!

 

 


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