MV: Inflationsrate im Januar bei 9,3 , im Februar bei 9,2 Prozent

29. März 2023

Die Verbraucherpreise in Mecklenburg-Vorpommern sind zum Jahresbeginn 2023 weiter gestiegen. Die Inflationsrate lag im Januar bei 9,3 Prozent und im Februar bei 9,2 Prozent. Vor allem höhere Preise für Energie und Nahrungsmittel sorgten für einen Anstieg der Inflationsrate im Vergleich zum Dezember 2022. Ohne Berücksichtigung der gesamten Energie und Nahrungsmittel stiegen die Verbraucherpreise gegenüber den jeweiligen Vorjahresmonaten um 6,3 Prozent (Januar 2023) bzw. 6,4 Prozent (Februar 2023).

Für einen Teil der Verbraucher war im Dezember 2022 mit der sogenannten „Dezember-Soforthilfe“ die Zahlung des Abschlags für Erdgas und Fernwärme entfallen. Im Januar war der monatliche Abschlag wieder zu zahlen. Dieser Umstand sorgte neben deutlichen Tarifsteigerungen zum Jahresbeginn dafür, dass Energie insgesamt im Januar 2023 um 11,5 Prozent gegenüber dem Vormonat angestiegen ist. Erdgas (+ 24,5 Prozent) und Fernwärme (+ 25,4 Prozent) waren im Januar für den Endverbrauch deutlich teurer als im Dezember 2022. Auch die Preise für Strom (23,0 Prozent) waren im Januar deutlich höher als im Vormonat. Die preisdämpfenden Effekte der Gas-, Wärme- und Strompreisbremsen wurden dabei ab Januar 2023 bereits berücksichtigt.

Die Preise für Kraftstoffe stiegen im Januar gegenüber dem Vormonat nur geringfügig (+ 0,6 Prozent), wobei der Preis für Dieselkraftstoff sogar um 0,6 Prozent sank. Im Februar 2023 blieben die Kraftstoffpreise insgesamt gegenüber dem Vormonat konstant. Für Superbenzin mussten die Verbraucher 1,2 Prozent mehr bezahlen als im Januar. Der Preis für Dieselkraftstoff sank um 3,7 Prozent.

Der Preis für Heizöl entwickelte sich zu Beginn des Jahres 2023 verbraucherfreundlich. Im Januar sank er um 2 Prozent gegenüber dem Dezemberpreis und im Februar um 3 Prozent gegenüber dem Vormonatspreis. Gegenüber dem Basisjahr 2020 ist immer noch ein Anstieg um 47,8 Prozent zu verzeichnen.

Im Vorjahresvergleich erhöhten sich die Preise für Energie im Januar 2023 durchschnittlich um 20,7 Prozent (Februar 2023: + 17,3 Prozent). Feste Brennstoffe (Januar 2023: + 86,0 Prozent; Februar: + 80,7 Prozent), Erdgas (Januar und Februar 2023: + 64,1 Prozent) und Heizöl (Januar 2023: + 59,5 Prozent; Februar 2023: 47,8 Prozent) waren deutlich teurer als in den Vorjahresmonaten. Für Fernwärme mussten um 12 Prozent höhere Preise als im Februar des Vorjahres gezahlt werden. Strom kostete in diesem Januar 17,0 Prozent mehr als im Januar zuvor (Februar 2023: 11,9 Prozent). Die Preise für Kraftstoffe stiegen im Januar 2023 um 6,8 Prozent und im Februar 2023 um 3,5 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Preise für Nahrungsmittel

Die Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern mussten zu Beginn des Jahres 2023 für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke ebenfalls mehr bezahlen: Gegenüber Dezember 2022 stiegen die Preise insgesamt im Januar um 1,1 Prozent und im Februar um 2,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Besonders hohe Preissteigerungen gab es im Januar vor allem bei Brot und Getreideerzeugnissen (+ 3,9 Prozent), Gemüse (+ 3,2 Prozent) und Molkereiprodukten und Eiern (+ 2,5 Prozent) und im Februar bei Gemüse (+ 12,5 Prozent) und Obst (+ 5,5 Prozent).

Gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat stiegen die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke im Januar 2023 um 20,4 Prozent und im Februar 2023 um 21,9 Prozent. Überdurchschnittlich teurer waren Molkereiprodukte und Eier (Januar 2023: + 39,1 Prozent; Februar 2023: + 38,7 Prozent), darunter stiegen die Preise für Käse und Quark im Januar 2023 um 45,6 Prozent gegenüber dem Januar 2022. Deutlich mehr als zu Jahresbeginn 2022 zahlten Verbraucher auch für Speisefette und -öle (Januar 2023: + 31,9 Prozent; Februar 2023: + 18,1 Prozent), für Brot und Getreideerzeugnisse (Januar 2023: + 26,3 Prozent; Februar 2023: + 25,9 Prozent) sowie Gemüse (Januar 2023: + 13,6 Prozent; Februar 2023: + 21,4 Prozent).

Weitere Preise

Bei der Preisentwicklung für Pauschalreisen macht sich deutlich die saisonale Abhängigkeit bemerkbar. Sie waren im Januar 2023 19,1 Prozent billiger als im Dezember 2022, aber 6,2 Prozent teurer als zu Beginn des Jahres 2022. Im Februar, im Monat der Winterferien, stiegen die Preise im Vergleich zum Januar um 9,6 Prozent.

Unverändert verbraucherfreundlich gestalteten sich auch 2023 bisher die Preise rund um die Nachrichtenübermittlung. Dazu gehören Post-, Kurier- und Telekommunikationsdienstleistungen und Geräte für die Kommunikation. Hier waren die Preise um 0,6 bzw. 0,5 Prozent günstiger als vor Jahresfrist. Der anhaltende Preisrückgang auf diesem Sektor führte dazu, dass im Februar 2023 durchschnittlich nur noch 98,9 Prozent der Preise des Basisjahres 2020 entrichtet werden mussten. 

Das Statistische Bundesamt bietet eine Themenseite Verbraucherpreisindex und Inflationsrate an unter: https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/_inhalt.html


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