MV will mehr Bauingenieure behalten: Studium wieder in Rostock und Neubrandenburg möglich

8. Mai 2021

Die Schweriner Landesregierung scheint doch lernfähig zu sein: Wer vom Herbst 2021 an Bauingenieurwesen studieren will, kann das nun auch wieder in Rostock und – zumindest das erste Jahr – auch wieder an der Hochschule Neubrandenburg. Wie Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) erklärte, wurde die Bauingenieursausbildung neu konzipiert und wird nun zusammen mit den Hochschulen Wismar und Neubrandenburg und der Universität Rostock ermöglicht. So sollen schon im Semester 2021/22 zwei Bachelor-Studiengruppen in Rostock und Neubrandenburg gebildet werden, ab dem Frühjahr 2022 zwei weitere Semestergruppen.

In Rostock soll dann ab 2024/25 wieder der erste Master-Studiengang dieser Fachrichtung beginnen. Zugleich bleibt Wismar reiner Bau-Studienschwerpunkt, vor allem  wegen der Laborbedingungen.

Damit werden gleich zwei Fehler korrigiert. Zum einen war die Ausbildung in Rostock  schon 2004 gestrichen worden, das traditionelle Bau-Studium in Neubrandenburg – früher noch in Neustrelitz – hatte die Landesregierung 2012 gestrichen. Das Ergebnis: In Mecklenburg-Vorpommern fehlen mehrere hundert Bauingenieure. Die  Ausbildung war nur noch in Wismar, nur weniger als ein Drittel der Absolventen blieb in MV.

Land stellt 2,5 Millionen Euro zur Verfügung

Das neue Ziel: Die „standortübergreifende Ausbildung“ soll die Fachgebiete Bauen, Landschaft und Umwelt – abgekürzt BLU – besser miteinander verzahnen. So können die Studienanfänger aus Neubrandenburg im zweiten Jahr nach Wismar oder Rostock wechseln und nach ihrem „Bau-Bachelor“ auch in Rostock, Wismar oder Neubrandenburg je nach Spezialisierung einen passenden „Master“ ablegen.

In Neubrandenburg sollen beispielsweise die Landschaftsplanung und Landschaftsgestaltung, in Rostock die Umweltingenieurwissenschaften enger mit dem Bauingenieurswesen verzahnt werden. Dies soll auch den Klimaschutz weiter voranbringen und praxistauglicher werden lassen.

Laut Ministerin Martin sind allein bei der Arbeitsagentur landesweit etwa 240 solcher Fachkräftestellen offen. Bauämter und Unternehmen auch an der Seenplatte suchen Fachleute.

Das Land stellt für die Wiedereinführung der Bau-Studienmöglichkeiten mit BLU-Verzahnung  zunächst 2,5 Millionen Euro pro Jahr und ab 2024 fünf Millionen Euro im Jahr bereit. Insgesamt sollen knapp 40 neue Hochschulstellen geschaffen werden, die meisten in Rostock.


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