Vom Aussterben bedrohter Käfer im Müritz-Nationalpark zu Hause

26. September 2018

Die äußerst seltenen und großen Wasserkäfer „Breitrandkäfer“ und „Schmalbindiger Breitflügeltauchkäfer“ sind in diesem Sommer im Müritz-Nationalpark nachgewiesen worden. Die neuesten Erfassungen des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V belegen:

Die Käfer sind im Müritz-Nationalpark zu Hause. Beide Arten wurden bei Untersuchungen bei Serrahn nachgewiesen worden. Der Müritz-Nationalpark leistet damit einen nationalen und internationalen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt.

Der Breitrandkäfer Dytiscus latissimus ist der größte Schwimmkäfer in unseren Breiten und der zweitgrößte seiner Art in der Welt. Der wie eine Streichholzschachtel große Schwimmkäfer war in Deutschland früher weit verbreitet. Heute ist er in ganz Mitteleuropa vom Aussterben bedroht. Insbesondere die Nährstoffbelastung in vielen Gewässern hat neben klimatischen Ursachen zu einem flächenhaften Aussterben der Schwimmkäfer Graphoderus bilineatus und Dytiscus latissimus, geführt.

Beide Arten sind daher in den Anhängen II und IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft gelistet und besonders geschützt. In der Roten Liste Deutschlands wird der Breitrandkäfer als vom Aussterben bedroht geführt, der Schmalbindige Breitflügeltauchkäfer (Graphoderus bilineatus) gilt als gefährdet.

Nationale und internationale Verantwortung im Artenschutz

Deutschlandweite Untersuchungen haben gezeigt, dass der Verbreitungsschwerpunkt des Breitrandkäfers in Südostmecklenburg sowie in Nordostbrandenburg liegt. Im Müritz-Nationalpark befinden sich die letzten individuenstarken Populationen dieser Art innerhalb Deutschlands. Mecklenburg-Vorpommern und das Nachbarland Brandenburg haben für seinen Erhalt eine herausragende Bedeutung und tragen nicht nur eine nationale sondern auch eine internationale Verantwortung für ihren Schutz. Von besonderer Bedeutung ist der Erhalt eines stabilen Grundwasserspiegels und die Vermeidung von hohen Nährstoffeinträgen in den Einzugsgebieten der Vorkommensgewässer. Der Nationalpark bietet hierfür die besten Voraussetzungen.

Bild: Breitrandkäfer im Müritz-Nationalpark Teil Serrahn (Foto: Gesine Schmidt (i. A. LUNG))


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