Waren: Stadt will das Tunnel-Problem angehen

1. November 2023

Warens Bahnhofstunnel gilt seit vielen Jahren als Sorgenkind. Zwar ist er jetzt zumindest barrierefrei, doch die Schmierereien und Müllecken bleiben. Die Stadt Waren will das Problem angehen und dafür eine so genannte Ordnungspartnerschaft mit der Deutschen Bahn eingehen. Auch das Thema Kameras ist noch nicht vom Tisch. Nach Auskunft von Bürgermeister Norbert Möller soll geprüft werden, ob eine Videoüberwachung möglich ist. Auch ein anderes Problem will der Verwaltungschef angehen. Denn die Bahn will den noch sehr unansehnlichen Aufgang zur Teterower Straße hin sanieren. Doch dann fällt die Schiene für die Fahrräder weg. Möller will gemeinsam mit der Bahn nach Alternativen suchen.

„Ich denke, wir müssen auch andere Möglichkeiten für den Fahrradtransport durch den Tunnel haben als den Fahrstuhl. Gerade E-Bikes sind sehr schwer und können von vielen nicht einfach so die Treppen hinunter getragen werden“, so Norbert Möller gegenüber „Wir sind Müritzer“. Doch angeblich entsprechen solche Schienen, auf denen man Räder hoch und runter schieben kann, nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften. Heißt: Das Fahrrad Huckepack nehmen oder den Fahrstuhl nutzen.

Und was hat es mit der Ordnungspartnerschaft zwischen Stadt und Bahn auf sich? Ziel sind regelmäßige Kontrollgänge durch Mitarbeiter der DB Station & Service AG sowie des Warener Ordnungsamtes. Und das möglichst in den Abendstunden. Die Kontrollen sollen im Wechsel einmal die Woche an unterschiedlichen Tagen laufen. Neben dem Tunnel selbst sollen auch das Bahnhofsgelände, der Busbahnhof und der Bürgersteig in der Teterower Straße gecheckt werden. 

Nach jahrelanger Planungszeit- und Vorbereitungszeit ist der barrierefreie Zugang zum Tunnel im Sommer von Bürgermeister Norbert Möller feierlich eingeweiht worden. Von den ersten Planungen bis zur  Einweihung der Rampe sind mehr als zehn Jahre ins Land gezogen. Rund 4,2 Millionen Euro kosteten Rampe und Fahrstuhl, 2,2 Millionen Euro davon steuerte das Land bei.

Ursprünglich wollte die Stadt auch an der Teterower Straße mit einer Rampenlösung arbeiten, musste diesen Plan aber wieder verwerfen, weil die dafür benötigten Grundstücke nicht alle in ihrem Eigentum waren. Deshalb der Fahrstuhl. Eine Lösung, mit der Norbert Möller nach eigenen Angaben auch nicht so ganz glücklich ist. Auch, weil Fahrstühle immer mal wieder ausfallen. Doch häufig ist es nicht die Technik, die verrückt spielt. Oft sind Vandalen am Werk. Keine zwei Tage hat es übrigens nach Inbetriebnahme des Fahrstuhls gedauert, bis die Wände des Aufzuges komplett beschmiert waren. Und inzwischen ist nicht nur der Fahrstuhl beschmiert, der Platz davor wird als Mülleimer genutzt und wohl auch als „Pinkel-Ecke“.

Die Bahn hatte übrigens ursprünglich angekündigt, mit der Sanierung des Treppenaufganges zur Teterower Straße im Juli beginnen zu wollen.  Bislang ist dort aber noch nichts passiert. Dabei hat’s der Aufgang bitter nötig – abgeplatzte und voll geschmierte Wände sowie ausgetretene Stufen sind das, was Reisende, die Waren auf dieser Seite des Tunnels erkunden wollen, zuerst sehen. 


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