Wie schädlich ist Passivrauchen wirklich?

4. September 2022

Von Passivrauchen ist die Rede, wenn Tabakrauch unfreiwillig aus der Umgebungsluft eingeatmet wird. Dadurch gelangen die schädlichen Substanzen der Zigarette auch in die Lungen der Passivraucher. Somit schaden Raucher nicht nur ihrer eigenen Gesundheit, sondern auch der von anderen Menschen im Umfeld.

Was ist Passivrauchen?

Beim Rauchen atmet der Raucher den Qualm der Zigarette in die Umgebungsluft aus, wodurch andere Personen im Umfeld den Tabakrauch unfreiwillig ebenfalls einatmen. Dabei handelt es sich um den ausgeatmeten Rauch, allerdings nur um einen geringen Teil des Passivrauches. Der Großteil des Zigarettenrauchs in der Luft entsteht, während der Raucher gerade nicht an der Zigarette zieht und diese nur glimmt. Dieser Rauch wird als Nebenstromrauch bezeichnet. Dieser Nebenstrom enthält eine bis zu 100-mal höhere Konzentration von krebserregenden Substanzen als der Hauptstrom und wird beim Passivrauchen eingeatmet.
Wer nicht aufs Rauchen verzichten möchte, kann Alternativen wie Snus verwenden, bei denen kein Passivrauch entsteht. Doch was ist Snus eigentlich? Bei Snus handelt es sich um eine Form von Oraltabak. Somit ist diese Alternative rauchfrei und schadet nicht den Mitmenschen.

Schädliche Substanzen in Zigarettenrauch

Im Zigarettenrauch befinden sich mehr als 5.300 unterschiedliche Substanzen, von denen viele giftig oder auch sogar krebserregend sind. Zu den giftigen Stoffen gehören unter anderem Blausäure, Arsen und Formaldehyd. Diese schädlichen Substanzen befinden sich nicht nur im Rauch, der aktiv beim Rauchen eingeatmet wird, sondern auch im Passivrauch. Passivrauchen ist daher nicht weniger gefährlich als aktives Rauchen.

Folgen von Passivrauchen

Passivrauchen kann zahlreiche Folgen für die Gesundheit mit sich bringen. Bereits kurzzeitiges Passivrauchen äußert sich durch Augenbrennen und eine Reizung der Atemwege. Auf lange Sicht kommt es vor allem zu Schädigungen an der Lunge und dem Herz-Kreislauf-System. Passivrauchen erhöht das Risiko von Lungen-, Rachen- und Kehlkopfkrebs. Bei jungen Frauen wird zudem das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erhöht. Zudem liegt bei Passivrauchern ein höheres Herzinfarktrisiko vor und das Auftreten chronischer Erkrankungen der Atemwege ist wahrscheinlicher.

Passivrauchen in der Schwangerschaft

Rauchen in der Schwangerschaft kann fatale Folgen für das ungeborene Kind haben. Dazu zählen unter anderem eine verringerte Lungenfunktion, ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod sowie für Fehlbildungen. Zudem kommt es bei rauchenden Schwangeren häufiger zu Tot- und Fehlgeburten. Dabei wirkt sich nicht nur das aktive Rauchen auf das Ungeborene aus, sondern auch passives Rauchen schädigt das ungeborene Baby und erhöht das Risiko einer Totgeburt.

Gesundheitliche Folgen für Kinder

Rauchen die Eltern, so sind ihre Kinder dem Zigarettenqualm oftmals hilflos ausgesetzt. Dabei stellt das Passivrauchen gerade für Babys und Kinder eine erhöhte Gefahr dar. Kinder haben eine höhere Atemfrequenz und atmen somit mehr Rauch ein. Zudem arbeitet das körpereigene Entgiftungssystem noch nicht so effizient wie das eines Erwachsenen. Bei Kindern von Rauchern kommt es daher häufiger zu Mittelohrentzündungen und Atemwegserkrankungen wie Lungenentzündung oder Bronchitis. Laut „Lungenärzte-im-Netz“ erkrankten in den letzten Jahren immer mehr Kleinkinder unter fünf Jahren von rauchenden Eltern an Leukämie oder einem Lymphom. Bei Säuglingen führt Passivrauchen zu einer Beeinträchtigung der Lungenfunktion und erhöht das Risiko des plötzlichen Kindstodes.

Schutz vor Passivrauch

Um Passivrauch zu vermeiden, sollten Raucher auf keinen Fall in geschlossenen Räumen rauchen. Dabei ist es auch nicht ausreichend, bei offenem Fenster zu rauchen, da der Rauch ins Zimmer zieht und sich auf Möbeln, Teppichen, Kleidungsstücken und Tapeten ablagert. Diese Rückstände werden als kalter Rauch bezeichnet und gelangen durch Aufwirbeln der Luft wieder in die Atemwege. Rauchpartikel können zudem über die Haut in den Körper gelangen, weshalb der Kontakt mit verrauchter Kleidung vermieden werden sollte. Der einzige Schutz gegen das Passivrauchen ist es, sich von Rauchern bzw. von Orten, an denen geraucht wird, fernzuhalten.

Fazit: Beim Passivrauchen werden dieselben giftigen Substanzen wie beim aktiven Rauchen eingeatmet, sodass das Passivrauchen ebenso gesundheitsschädlich ist. Selbst kurzzeitiges passives Rauchen kann durch die krebserregenden Stoffe in dem eingeatmeten Rauch eine Entwicklung von Tumoren begünstigen. In Deutschland sterben jedes Jahr mehr als 3300 Menschen an den Folgen des Passivrauchens.

Bildquelle: Alexas_Fotos by Pixabay


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