
Fuchs, Du hast die Gans gestohlen… In diesem Fall müsste es heißen: Dieb, Du hast den Fuchs gestohlen. Gemeint ist der Reinecke, der seit vielen Jahren an der Promenade zwischen Steinmole und Hafen in Waren gemeinsam Hase und Krähe die Spaziergänger erfreut. Ein Kunstwerk des vor drei Jahren verstorbenen Warener Bildhauers Walther Preik. Doch seit kurzem fehlt der Fuchs. Hase und Krähe thronen einsam am Müritzufer, vom Fuchs sieht man nur noch Reste der Pfoten. „Wir sind Müritzer“ hat nach einem Leserhinweis nachgeforscht und herausgefunden: Bislang unbekannte Ganoven haben den Fuchs abgetrennt und in die Müritz geworfen.
Doch Glück im Unglück: Beamte der Wasserschutzpolizei haben das Kunstwerk im Wasser entdeckt, geborgen und an die Kriminalpolizei übergeben. Auch die Söhne von Walther Preik sind informiert und wollen die Skulptur nach Ende der Ermittlungen wieder so herstellen, wie sie war. Dennoch bitten Polizei und Stadt um Hinweise zu den Tätern, die viel Kraft aufwenden mussten, um den Fuchs zu entfernen.
Die Skulptur ist übrigens die plastische Umsetzung des traurig-tragischen Hasenschicksals aus „Lütt Matten, de Has“. Die Bronzeskulptur wurde nach einer plattdeutschen Fabelgeschaffen. In dem Melodram tanzte der kleine Hase auf seinen achtersten allein auf einer Wiese (hinterste Pfoten = Padden). Da kam Reinecke Fuchs (Reinke de Voß) und überredete Lütt Matten, zusammen zu tanzen. Die Krähe sollte die Fiedel spielen, dann „geiht dat kandidel“. Kaum geschehen, beißt der Fuchs den leichtgläubigen Hasen tot und verspeist ihn. Die falsche Krähe spielte zum Tanz und bekam ihren Anteil an der Beute „ein, von die achtersten Bein“.
Der Bildhauer Walther Preik wurde am 5.3.1932 in Massow geboren. Mit seinen Tierskulpturen und Fabelgestalten wurde er bekannt und hat überall in Mecklenburg-Vorpommern seine künstlerischen Spuren hinterlassen. Besonders in Waren finden sich viele Arbeiten im öffentlichen Raum. Walther Preik verstarb am 11.5.2018 in Waren.
Foto unten: So sah die Skulptur des Warener Bildhauers Walther Preik vor dem Diebstahl des Fuchses aus.


 
								 
								





 
								
 
								
Idioten sterben nicht aus.
Wie geistig primitiv und verroht muss man sein, um ein Kunstwerk mutwillig zu zerstören.
Hallo liebes Team,
die Wasserschutzpolizei wurde am 23.5.21 durch eine Spaziergängerin auf das Fehlen und den Fundort des Fuchses hingewiesen. Ich finde das dieser ruhig durch die Polizei hätte erwähnt werden können.