EDEKA Nord erhöht Gehälter auch ohne Tarifabschluss

10. Juli 2021

Bei den Tarifverhandlungen im Groß- und Außenhandel ist derzeit kein Abschluss absehbar, doch Edeka Nord will nicht auf das Ergebnis warten und hat zum 1. Juli freiwillig die Gehälter für ihre Mitarbeiter erhöht. Sie sollen zwei Prozent mehr Lohn bekommen. Außerdem erhalten die Mitarbeiter der Großhandlung sowie der Produktion eine erneute Corona-Prämie in Höhe von maximal 300 Euro, Auszubildende 150 Euro. EDEKA Nord investiert derzeit am Logistikstandort Malchow rund 65 Millionen Euro. Dort sind etwa 450 Frauen und Männer beschäftigt.

„Die aktuellen Tarifverhandlungen gestalten sich sehr kompliziert. Wegen der Corona-Pandemie gibt es zahlreiche Unterschiede bei der wirtschaftlichen Lage der beteiligten Unternehmen.  Es ist derzeit nicht abzusehen, wann die laufenden Tarifverhandlungen zum Abschluss kommen werden. Daher wird EDEKA Nord nun zum 1. Juli 2021 die Tarifentgelte auf freiwilliger Basis erhöhen“, heißt es vom Unternehmen.

Und: „Unsere Mitarbeiter leisten nicht nur während der Pandemie Großartiges. Die Verzögerungen während der Tarifverhandlungen mit Ver.di können wir nicht nachvollziehen. Daher haben wir uns dazu entschieden, bereits jetzt freiwillig die Gehälter unserer Mitarbeiter 2zu erhöhen“, erklärte Stefan Giese, Geschäftsführer EDEKA Nord. Das sei auch Ausdruck der Wertschätzung für die geleistete Arbeit aller Beschäftigten.

Der AGA Unternehmensverband verhandelt nach eigenen Angaben für rund 27.000 Unternehmen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern sowie für Hamburg. Betroffen seien rund 252.000 Beschäftigte. Im August soll weiterverhandelt werden.

Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigten des Groß- und Außenhandels eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 155 Euro, mindestens aber um sechs Prozent. Die Ausbildungsvergütung soll um 70 Euro pro Jahr steigen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Der Unternehmensverband AGA bot bislang bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Tariferhöhung mit einem Gesamtvolumen von 2,5 Prozent an.


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