Schlagkräftige Truppe: „Auf Warens Feuerwehr ist Verlass“

26. September 2021

Der neue Chef der Warener Feuerwehr ist auch der alte – obwohl man bei Reimond Kamrath ja nicht von „alt“ reden kann. Doch der 44-Jährige ist schon ein „alter Feuerwehrfuchs“, schließlich gehört er schon fast 30 Jahre zur Truppe. Seit sechs Jahren leitet er die Warener Wehr und wird es auch weiterhin machen. Schon im ersten Wahlgang setzte er sich gegen seinen Gegenkandidaten Andreas Kocik mit der erforderlichen Zweidrittel-Mehrheit durch. 55 Kameraden stimmten für Reimond Kamrath, nur 18 für Andreas Kocik. Auch bei den weiteren Wahlen sollte Kocik nicht zum Zuge kommen.

So trat der 51-Jährige auch an, als es um die Wahl des Stellvertreters ging. Hier brauchte es allerdings zwei Durchgänge, bis der Vize-Chef der Warener Feuerwehr feststand: Der 43-Jährige René Bensch erhielt die meisten Stimmen. Der erste Glückwunsch dafür kam aber nicht von Reimond Kamrath: Die Ehefrau des neuen Stellvertreters – die ebenfalls in der Feuerwehr sehr engagierte Eileen Bensch – war schneller und gratulierte ihrem Schatz mit einem Küsschen.

Es folgte die Wahl der Zugführer. Auch hier trat Andreas Kocik wieder ein, hatte aber keine Chance: Als Zugführer agieren Christian Hammer und Mike Lessentin.

Neue Gruppenführer sind Raik Mühlenbeck, Toni Brech, Jan-Olav Müller und Marcus Lindenau.

Bereits vor zwei Wochen wurde Carsten Schubel von der Jugendfeuerwehr zum Jugendwart gewählt und Uwe Hanisch zu seinem Stellvertreter.

Keine Personalsorgen

Die Wahl des neuen Feuerwehrvorstandes sollte eigentlich schon Anfang des Jahres laufen, doch auch hier machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Warens Feuerwehr war trotzdem immer einsatzbereit und kann auf einen festen Stamm setzen. Anders als viele Wehrführer im Land plagen Reimond Kamrath keine Personalsorgen. 80 aktive Mitglieder, 23 Mädchen und Jungen bei der Jugendfeuerwehr sowie 14 Löschfüchse zählen zur Wehr und damit ausreichend, um immer und zu jeder Zeit in erforderlicher Stärke auszurücken. In den letzten Jahren hat sich die Truppe deutlich verjüngt, das Durchschnittsalter der Einsatzabteilung liegt bei 33,1 Jahren.

Genau 180mal sind die Kameraden im Jahr 2020 alarmiert worden, das bedeutete 4250 Einsatzstunden für die Freiwilligen, sage und schreibe 1041 Stunden mehr als im Jahr 2019. Dabei machen die Brände mit 38 an der Zahl nicht mehr den größten Teil der Einsätze aus, sondern die technischen Hilfeleistungen. 85mal wurden die Warener Feuerwehrleute zu Hilfeleistungen gerufen, darunter 19mal, weil Türen geöffnet werden musste. Auch 55 Fehlalarme ließen die Kameraden loseilen.

„Knapp an einer Katastrophe vorbei“

Zu mehr als 100 Einsätzen sind im Jahr 2020 ausgerückt: Sebastian Zastrow, Stefan Hanisch, Riccardo Pitz, Raik Mühlenbeck, Jörg Kottke, Andreas Kocik, Nico Bauer, Tobias Kachur, André Schulz und Diana Siebert.

Zu den größten Einsätzen im Jahr 2020 zählten ein Wohnhausbrand in Schwinkendorf, der Brand einer Gartenlaube im Kargower Weg, der Brand im Seehotel Ecktannen und das Feuer im Umspannwerk in der Teterower Straße. „Da sind wir wohl knapp an einer Katastrophe vorbei geschlittert. Wenn die Kameraden nicht so schnell vor Ort gewesen wäre, hätte es passieren können, dass viele Warener tagelang ohne Strom dagesessen hätten“, meinte Bürgermeister Norbert Möller und bedankte sich zugleich für den unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz der Freiwilligen sowie bei ihren Ehepartnern. „Auf unsere Feuerwehr ist Verlass“, so Möller und kündigte für das kommende Jahr zwei neue Fahrzeuge für die Warener Wehr an.


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