Adventsstimmung und richtige Weihnachts-Atmosphäre – auch dort, wo es manch einer vielleicht gar nicht vermutet: Im Warener DRK-Hospiz unternehmen die Mitarbeiter alles, um es ihren schwerkranken Bewohnern so richtig gemütlich zu machen. Ihnen soll es an nichts fehlen. Da gibt es einen bunt geschmückten Tannenbaum, Weihnachtsdekoration mit Stil und jeden Tag selbst zubereitete Leckereien. Gestern kam sogar der Weihnachtsmann oder besser, eine Weihnachtsfrau. Ellen Riemer von der Walower Stahl- & Maschinenbau GmbH (WSM) schaute vorbei. Und sie hatte viel Geld im Gepäck. 2000 Euro spendete das Unternehmen an das Hospiz – nicht zum ersten Mal, sondern bereits zum dritten Mal. Nachdem ein Mitarbeiter der Firma vor rund zwei Jahre seine letzten Tage wohl behütet und bestens betreut im Warener Hospiz verbracht hat, stand für die Chefs fest: Diese Einrichtung möchten wir unterstützen, und zwar regelmäßig. Sie haben Wort gehalten.
Zehn Plätze hat das Warener Hospiz, und die werden auch dringend gebraucht. Denn in der meisten Zeit des Jahres gibt es nach Auskunft von Chefin Claudia Bajorat sogar Wartelisten. Die Zeit, die die Hospiz-Gäste in der DRK-Einrichtung verbringen, ist häufig nicht lang. Dennoch baut sich zwischen den 19 Mitarbeitern und ihnen schnell ein sehr vertrautes Verhältnis auf. Man isst zusammen und man unternimmt auch etwas gemeinsam, sofern es der Gesundheitszustand zulässt. Und immer wieder versuchen die Mitarbeiter des Hospizes, ihren Gästen noch einen letzten Herzenswunsch zu erfüllen. So wie unlängst, als sie Jörg eine unvergessliche Fahrt in einem Lamborghini ermöglichten (WsM berichtete).
Einige Wünsche kosten Geld, andere werden von freundlichen Helfern erfüllt. Aber: Fünf Prozent der jährlichen Kosten müssen Hospize in Deutschland über Spenden einwerben. Für das Warener Hospiz sind das rund 80 000 Euro. Viel Geld, das „reingeholt“ werden muss. Das ist schon in „normalen Zeiten“ überaus schwer, doch während der Corona-Pandemie haben die Mitarbeiter des Hauses zudem kaum Möglichkeiten, öffentlich auf sich aufmerksam zu machen, es gibt nur wenige Benefizveranstaltungen, die Einrichtung selbst vielen möglichen Spendern zu präsentieren ist ebenfalls nicht drin.
Um so mehr freuen sich Claudia Bajorat und ihr Team über die treuen Spender wie die Walower Stahl- & Maschinenbau GmbH, die im kommenden Jahr ihren 30. Geburtstag feiert und selbst mit den Pandemie-Bedingungen zu kämpfen hat. Denn das Unternehmen, das auf Abwasser- und Wasseraufbereitungsanlagen spezialisiert ist und 36 Mitarbeitern beschäftigt, ist zu 90 Prozent international unterwegs. Da spürt man Corona noch mehr als in Firmen, die nur in ihrem Umkreis wirken. Dennoch wollte Guido Frankenberger als Chef und Sohn des Gründers auch in diesem Jahr wieder da helfen, wo Hilfe nötig ist: Im Warener Hospiz.
„Wir sind wirklich sehr dankbar über jede Spende. Auch im kommenden Jahr möchten wir für unser Haus wieder einiges anschaffen und brauchen natürlich auch den nötigen Eigenanteil“, so Claudia Bajorat. Zu den gewünschten Anschaffungen zählen beispielsweise ein zweiter Servierwagen und besondere Nachtischlampen. Auch die Musiktherapie sowie der regelmäßige Besuch der Alpakas müssen finanziert werden.
Doch jetzt laufen im Hospiz erst einmal die Weihnachts-Vorbereitungen. Es wird auch dort ein Fest mit besonderem Essen und kleinem Programm. Ganz so, wie beinahe in jeder Familie. Denn auch das Hospiz ist wie eine Familie – eine große und eine sehr herzliche.
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