Zwei Heilwälder und ein Kinderheilwald an der Müritz in Sicht

2. Januar 2022

Er ist Apotheke, Fitnessstudio, Behandlungsraum und Seelenmassage zugleich – der Wald. In Klink ist vor einigen Monaten ein ganz besonderer eingeweiht worden – ein Heilwald, initiiert von der Müritz Klinik in Klink. In Waren sollen in diesem Jahr ein Heilwald und ein Kurwald ausgewiesen werden, in Klink ein Kinderheilwald.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit drei drei prädikatisierte Wälder – den Kur- und Heilwald Heringsdorf, den Kurwald Graal-Müritz und den Heilwald Klink. In diesem Jahr kommen weitere hinzu.

Der Kurwald im Luftkurort Krakow am See wird am 22. April offiziell eröffnet. Das Besondere: Er befindet sich auf den Halbinseln Lehmwerder und Ehmkwerder. Die beste Sicht darauf haben Naturliebhaber vom Aussichtsturm auf dem Jörnberg.

Im Heilbad Waren werden Ende 2022 sowohl ein Heilwald – das Waldgebiet „Ecktannen“ – als auch ein Kurwald – das Waldgebiet „Nesselberg“ – ausgewiesen. Waren feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum als Heilbad.

Zudem wird im nahegelegenen Klink ein Kinderheilwald entstehen. Dort gibt es seit einigen Monaten bereits einen Heilwald, dessen Einrichtung rund  340 000 Euro gekostet hat, das Land beteiligte sich mit 250 000 Euro.

Viele wissenschaftliche Studien haben inzwischen bewiesen, dass der Wald heilende Wirkung hat, unter anderem bei Atemwegsproblemen, Herz-Kreislauferkrankungen, aber auch bei psychischen Leiden. Der Wald sei sowohl in der Prävention wichtig als auch bei der Behandlung. Und noch ein Argument für den Wald als „Arzt“ gibt es: So ist erwiesen, dass ein 30-minütiger Waldspaziergang pro Tag die Aggressionen um 70 Prozent reduzieren können.

Im Klinker Heilwald gibt es verschiedenen Bereiche. Zu finden sind dort unter anderem ein bewegter Steg und ein Bewegungsparcours, Dehnblöcke, Zielwerfen mit Trampolin und Rampe, motorische Sitzelemente und jede Menge Möglichkeiten, zu sehen, zu riechen und zu tasten.

Der Kinderheilwald, der in diesem Jahr eröffnen soll, ist von der Müritz Klinik bereits seit längerem geplant. Schließlich werden in Klink auch transplantierte Kinder betreut (WsM berichtete).


9 Antworten zu “Zwei Heilwälder und ein Kinderheilwald an der Müritz in Sicht”

  1. Petra sagt:

    Sehr schön, aber solche Anlagen brauchen auch Pflege und da hapert es in Waren oft. Ob es die Papierkörbe in Erholungsbereichen oder der Barfussweg im Kurpark ist. Es sollte zur Planung auch ein Pflegekonzept gehören

  2. Klartext sagt:

    Dazu sofort ein konstruktiver Vorschlag. Man müsste junge HartzVI-er, die Ausbildungen abgebrochen haben, jetzt nur noch vom Amt „verwaltet“ werden aus ihrer Komfortzone bewegen, um unsere Sozialkassen zu entlasten. Bei dieser Gelegenheit können sie sinnstiftende Arbeit kennenlernen und gleichzeitig eine Struktur in ihr Leben bringen. Davon profitieren dann auch ihre statistisch vorandenen 3 – 4 Kinder!
    Unsere Wälder brauchen werden de facto gebraucht. Im 21. JH ist es selbstredend, sich so zu verhalten, als wäre man gar nicht drin gewesen.
    Leider lässt auch dieses Thema Rückschlüsse auf den desolaten Zustand unserer Gesellschaft zu!

  3. Simon Simson sagt:

    Der Wald ist in erster Linie kein Wellness-Freizeitobjekt für gestresste Menschen, sondern ein mehr oder weniger veränderter Teil der Natur. Wir wissen, eigentlich ist jeder Eingriff in gesunde Wälder schädlich. Wellness-Gerätschaften aus unbehandeltem Holz verbrauchen kostbare Ressourcen und sind, der Witterung ausgesetzt, nicht lange ansehnlich und haltbar. Sicher gibt es in der Nähe auch einen Parkplatz. Das will ich nicht weiter ausdehnen und bemerken, dass es auch ein Stück Toleranz geben muss. Aber dabei, dass wir die große Kurve kriegen, der Natur wieder mehr Raum lassen und weniger verbrauchen, ist das Umgestalten von Waldlichtungen zu solchen Esoterik-Tempeln wenig hilfreich. Nur, wer will das hören?

  4. Klartext sagt:

    Simon, wir wissen, dass es mit dem Raubzug des Menschen zusammenhängt. Ständig wird sich über alles hinweggesetzt.
    Zugunsten des Kapitals, welches sich in dieser aggressiven Form des Kapitalismus äußert. 30 Jahre hat die Politik nicht auf die Wissenschaft gehört ( womöglich,wegen ihrer Verquickung mit der Industrie?..) Dann kommen Spekulanten und betonieren am liebsten noch den Himmel zu. Das Zauberwort heisst Gewinnmaximierung. Für Brandenburg zumindest wird lt. Wissenschaft schon eine flächendeckende Versteppung festgestellt. Gründe sind bekannt.
    Im Schwarzwald singt kaum noch ein Vogel, geschweige noch am Himmel sichtbar.
    Ich appelliere daher an Menschen, die wissen wie man sich im Wald bewegt. Die ihrer Intuition folgen und Natur, Tiere und Mitmenschen mit Respekt begegnen.

  5. Petra Pohl sagt:

    Hallo,

    Dieser Heilwald in Klink lädt wirklich zur Entspannung ein . Er ist vielseitig und auch immer gepflegt. Ich kann nur gutes berichten , dieser Heilwald hat mir im April 2021 wirklich sehr gut getan. So eine Anlage wünscht man sich viel mehr .

    Mit freundlichen Gruß
    Frau Pohl

  6. ABC sagt:

    Wenn der Wald nachher so „belebt“ ist wie die Lange Straße in der Innenstadt, dann ist es zu spät zum Umsteuern. Wohin sollen kranke und gestresste Menschen dann gehen? In meiner Kindheit konnte man hier stundenlang in der Natur unterwegs sein ohne irgend einem Menschen zu begegnen. Wo ist das geblieben? Jetzt jagen sie auf ihren hochgestylten Rädern in neonbunten Sachen durch die Wälder, dass man bald umgefahren wird. Wo soll das noch hinführen?

  7. Lysimeter sagt:

    Ich komm ja aus dem Staunen nicht raus. Die natürliche Vegetationszone ist bei uns Wald, wächst von selbst, wenn nicht bewirtschaftet wird. Das wusste auch mal Dr. Till Backhaus, zumindest steht das so in seiner Dissertation. Hat der wohl vergessen, oder die Arbeit seines Ghostwriters nicht richtig gelesen. Also der Till seines Zeichens verkauft jetzt Waldaktien und lässt sich gerne medienwirksam beim Pflanzen von Klimawald ablichten. Soweit so gut, Ablasshandel im Zeichen des Klimas.
    Aber jetzt gibt es auch Kurwald, Heilwald und einen Kinderheilwald. Letztere „entstehen“ mal so, natürlich mit Fördermitteln des Landes für nur 340.000€.
    Da ist mir die Idee gekommen, dass unser Tourismus deutlich davon profitieren könnte, würde hier der erste gendergerechte Heilwald D entstehen. Dort stehen dann bspw. Buchinnen neben Buchen, Eichinnen neben Eichen. Ich habe schon ein klares Konzept erarbeitet und könnte diesen für nur 350.000€ erstellen. Politische Gewichtung in Kombination mit einem Alleinstellungsmerkmal wären ein Garant für den Erfolg des Projektes. Ich würde mich freuen, dieses für die Stadt Waren umsetzen zu dürfen.

  8. Ulf sagt:

    Guter Beitrag Lysimeter! Erinnert mich an spätrömische Dekadenz. Wer so unsere Gelder verschwendet gehört geteert und gefedert die Dorfstraße runtergekullert.

  9. Hannalyse sagt:

    @Lysimeter. DIE Buche, Die Eiche usw. sind doch schon weiblich. Vielleicht kann man paar Organe „verändern“. Gebärvater
    zum Beispiel. Wäre doch mal was.