Friedrichs schließt in Kürze – Neuer Produktionsbetrieb in Sicht

10. Februar 2022

Nur noch wenige Wochen, dann ist das Unternehmen „Friedrichs“ in Waren Geschichte. Wie im Sommer 2020 angekündigt, schließt „Friedrichs“ – Anbieter von Premium-Feinfisch – seinen Standort an der Müritz am 31. März dieses Jahres. Das bestätigte Unternehmenssprecherin Kathrin Runge auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“. Als Grund für die Schließung gibt das Unternehmen an, dass nur durch die Verlagerung der Produktion in ein Werk in Polen die Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden könne.
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Friedrichs hat das Betriebsgelände in Waren inzwischen verkauft. Der neue Besitzer will auf dem Areal wieder einen Produktionsbetrieb etablieren.

Die rund 120 Mitarbeiter der Firma in Waren sind schon vor eineinhalb Jahren über das Aus informiert worden. Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ haben sich inzwischen viele von ihnen einen anderen Job gesucht und auch gefunden. Mitte vergangenen Jahres gab es zudem intensive Verhandlungen zwischen der Geschäftsführung und dem Betriebsrat, deren Ergebnis ein umfassender Sozialplan war (WsM berichtete). Beschlossen wurde ein Maßnahmepaket in Höhe von zwei Millionen Euro

„Wir begrüßen die getroffene Vereinbarung“, erklärt Michael Armbrecht, kaufmännischer Geschäftsführer der Gottfried Friedrichs KG seinerzeit. „Die Verhandlungen waren sehr intensiv, und am Ende sind wir mit der Höhe des Maßnahmenpakets über das hinausgegangen, was wir ursprünglich geplant hatten. Wir stehen jedoch zu unserer Verantwortung gegenüber den betroffenen Mitarbeitern und freuen uns, eine faire Formel für die Berechnung von Abfindungssummen gefunden zu haben. Diese berücksichtigt sowohl das Alter der betroffenen Mitarbeiter als auch die Dauer der Betriebszugehörigkeit sowie weitere soziale Elemente.“

Die in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelte Produktion von Lachs und Kaviar – vor einigen Jahren gab’s zur Erweiterung der Werksanlagen noch großzügig Fördermittel vom Land – wird nun in das bestehende polnische Werk integriert, wo das Unternehmen bereits seit 2004 produziert.

„Um nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben und die Zukunft unseres Unternehmens zu sichern, mussten wir an dem einzig wirksamen Hebel ansetzen: der Optimierung unserer internen Kosten-, Betriebs- und Produktionsstrukturen“, erklärt Horst-Otto Gerberding, Gesellschafter bei Friedrichs. „Die hohen strukturellen Fixkosten, die uns bisher durch mehrere Standorte entstanden, waren für uns langfristig nicht tragbar. Wir mussten uns dabei für den wirtschaftlich tragfähigsten Produktionsstandort entscheiden.“ Die Entscheidung sei der Unternehmensleitung nicht leicht gefallen.

Schon kurz nach Ankündigung der Schließung hat sich Friedrichs auch auf die Suche nach einem Käufer für das Betriebsgelände gemacht. Mit Erfolg, wie Unternehmenssprecherin Kathrin Runge bestätigte. Der neue Eigentümer wolle auf dem Areal eine neue Produktion errichten und Arbeitsplätze schaffen. Nähere Angaben machte sie dazu allerdings nicht.


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