Müritzsportclub: Mehr Mitglieder nach der Pandemie, aber auch weniger Geld auf dem Konto

11. Mai 2022

Wenn es um die Frage geht, welche Auswirkungen die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen hatten, stehen zumeist Unternehmen im Vordergrund. Doch wie haben Vereine diese ungewöhnliche Zeit überstanden? Der Müritzsportclub Waren (MSC) kann diese Frage nicht eindeutig beantworten. Einerseits ist er nämlich mit deutlich mehr Mitgliedern aus der Pandemie gegangen, anderseits fehlt dem Verein mit seinen jetzt knapp 660 Mitgliedern auch Geld in der Kasse. Doch Reimo Boese – er wurde in dieser Woche erneut zum Vorsitzenden gewählt und führt den MSC jetzt schon neun Jahre – zeigt sich trotz eines Minus-Zeichens auf dem Konto zuversichtlich. „Wir kriegen das wieder hin, haben trotz der Einschränkungen sehr viel geschafft und jede Menge Pläne“, sagte Boese gestern während eines Pressegespräches.

„Die Investition in das neue Vereinsheim, das wir 2019 eröffnen konnten, war die richtige Entscheidung. Ich denke, diese Veränderung hat mit dazu beigetragen, dass wir heute rund 100 Mitglieder mehr haben als vor der Pandemie“, meint der alte und neue Vereinschef. Zu den 660 Mitgliedern zählen auch 160 Kinder, erst kürzlich kamen neue hinzu, als der MSC in Kargow eine Fußballgruppe ins Leben rief.

Doch ein ausgefallener Triathlon im Jahr 2020 und der weggefallene Reha-Sport haben ein Loch in die Kasse des Sportclubs gerissen. Er wird dieses Jahr mit einem Minus von voraussichtlich 40 0 00 Euro abschließen. „Wir haben alleine zehn Reha-Sportgruppen, die rund eineinhalb Jahre lahmgelegt waren. Das Geld fehlt natürlich“, s0 Reimo Boese.Trotz dieser Situation plant der Müritzsportclub zum einen wieder Traditions-Veranstaltungen und zum anderen auch einen neuen Wettkampf. Schon in der kommenden Woche wird es zum ersten Mal seit 25 Jahren wieder eine Kanu-Regatta auf dem Tiefwarensee geben.

Beliebter Triathlon soll weiter wachsen

Am 21. Mai erwartet der MSC rund 100 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 7 und 14 Jahren aus zehn verschiedenen Vereinen Mecklenburg-Vorpommerns. Darauf freut sich Trainer Kay Wehrmann besonders. „Die Kanu-Regatten waren früher immer ein Highlight in der Stadt, nicht nur für die Teilnehmer. Wir hoffen natürlich auf viele Zuschauer und möchten diese Regatta in den kommenden Jahren gerne weiter ausbauen“, berichtet Trainer Wehrmann.

Ende Juli steht dann wieder der Müritz-Triathlon an – der 36. Nach der Rekord-Teilnehmerzahl im vergangenen Jahr mit 510 Startern sollen in diesem Jahr noch mehr Sportler um die Pokale kämpfen. „Wir bieten 100 Startplätze mehr an, da sich gezeigt hat, dass unser Triathlon überaus beliebt ist und wir auch Interessenten absagen mussten“, begründet Reimo Boese.

Auch auf dem Vereinsgelände soll sich in diesem Jahr noch etwas tun. Der MSC hat knapp 50 000 Euro aus verschiedenen Fördertöpfen bekommen, und will mit diesem Geld unter anderem eine Slip-Anlage für die Motorboote bauen. Außerdem sollen neue Fahrradstände, eine Badeleiter und Terrassenmöbel angeschafft werden.

Um das Minus auf dem Konto in den kommenden Jahren in den Griff zu bekommen und auch die gestiegenen Kosten aufzufangen, haben die Mitglieder in dieser Woche einstimmig eine Erhöhung der Beiträge ab 2023 beschlossen. Erwachsene zahlen dann vier Euro mehr im Monat, Kinder zwei Euro mehr.

Foto: Trainer Kay Wehrmann und Vereinschef Reimo Boese sind froh, nach der langen Durststrecke mit dem MSC jetzt wieder richtig durchstarten zu können.


2 Antworten zu “Müritzsportclub: Mehr Mitglieder nach der Pandemie, aber auch weniger Geld auf dem Konto”

  1. Sport 2000 sagt:

    Oh , dass Geld scheint knapp zu sein ??? Mal ganz ehrlich, welcher Verein hat die letzten 20 Jahre soviel Geld bekommen wie der MSC ???? Ich glaube hier in Waren wohl kaum jemand !!! 660 Mitglieder von mal über 700 wo sind die denn alle oder sind es doch viel weniger ??? Viel zu sehen ist jedenfalls nicht !!! Ob der Umbau in dieser Größenordnung angebracht war bleibt doch sehr fraglich ??? Mann musste damals schon damit rechnen ,dass die Gelder nicht mehr so sprudeln wie immer . Also im Größenwahn eine zu erwartende Fehlentscheidung der Obrigkeit. Aber Fehlentscheidungen gab es dort bekanntlich ja schon viele . Andere ,müssen in schwierigen Zeiten auch gucken wo sie bleiben und bekommen das Geld auch nicht immer aus der warmen Hand . Also muss man Abstriche machen und leider Gottes wie andere auch den rot Stift ansetzen . Gemessen an dem was dort passiert und gegenüber anderen Vereinen sollte man hier etwas nachdenklich werden .

  2. Reimo Boese sagt:

    Ach wie sehr würde ich mich darüber freuen, wenn Du, liebe/r Kommentator/in, Dich zu erkennen geben würdest. (Auch wenn ich eine Vermutung habe.) Gern können wir dann Deine arg subjektive und in der Tat leider teilweise objektiv falsche Sicht auf die Dinge mit der Realität im Verein abgleichen.
    Ich bin übrigens Reimo Boese, der Vorstandsvorsitzende des Müritzsportclubs. Du bist herzlich zum persönlichen Gespräch eingeladen.