Letzte hochkarätige Bildhauerschau in Schlosskirche

10. Juli 2022

Die Körper winden sich – sie lehnen sich auf, ducken sich weg, scheinen im Denken versunken. Freunde ausdrucksstarker Bildhauerei kommen derzeit in der Schlosskirche in Neustrelitz auf ihre Kosten – aber wohl zum letzten Mal in  dieser Form. Bis 3. Oktober sind mehr als 50 Arbeiten des Künstlers Uwe Maroske (1951-2020)  zu sehen. Die Schau beendet eine 22 Jahre währende Tradition, die viele wichtige Bildhauer und deren Werke an die Mecklenburgische Seenplatte gelockt hat.

Maroske hatte zusammen mit einem Kunsthistoriker die Galerie 1999 begründet und zu einem Zentrum für figürliche Kunst entwickelt. Sie initiierten mehr als 40 Ausstellungen mit  Tausenden Kunstfreunden aus dem deutschsprachigen Raum und dem Ausland, bei denen unter anderem Werke von Alfred Hrdlcka, Ernst Barlach, Fritz Wotruba, Käthe Kollwitz und Volkmar Kühn gezeigt wurden.

Maroske, der bei Feldberg lebte, hat „Fussballspieler“ und „Tanzende“ geformt, auch Schwangere und Verzweifelte, Aufrechte und Zurückgezogene. Seine Arbeiten stehen in enger Tradition zu den Großen des Bildhauer-Genres.  Er war 2020 kurz vor seinem 70. Lebensjahr überraschend gestorben. Der befreundete Kunsthistoriker, der ebenfalls die Galerie betreute, war zuvor schwer erkrankt.

Nun will das Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz, das die die Organisation für die Schlosskirche übernahm, die Räumlichkeiten ab 2023 auch anderen Kunstformen öffnen. Das von 1855 bis 1859 errichtete Gotteshaus gehört zu den wichtigsten Bauten im denkmalgeschützten Stadtensemble von Neustrelitz.


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