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Wo gefällte Bäume ein Dorn im Auge sind

Ein selbst angefertigtes Schild auf dem Grundstück des Hotels „Weit Meer“ in Waren hat in der vergangenen Woche für viele interessierte Leser gesorgt. Und bei diesen Lesern dann auch für Kopfschütteln. Das alles aber nur rund 24 Stunden lang, dann war das Schild wieder weg. Aber nicht entfernt von denjenigen, die es aufgestellt haben, sondern offenbar von der Stadt Waren. Und darum geht’s: Auf einem angrenzenden Grundstück, also direkt neben der Kuhtränke, wurden einige Bäume gefällt und liegen gelassen. Das Fleckchen Erde ist ein Biotop. Jetzt ein Schandfleck, wie die Inhaber des Hotels, Thomas und Christiane Scherfig, meinen. Alles ganz normal und rechtens, argumentiert dagegen die Stadtverwaltung.

„Die Stadt lässt das Biotop vor unserer Haustür nicht nur vergammeln, nein man fällt schon das dritte Jahr in Folge Erlen und Weiden, die danach einfach so liegen bleiben. Kein vernünftiges Argument unsererseits hat geholfen, diesen Schandfleck einfach nur aufzuräumen“, so Christiane Scherfig. „Wir sind Müritzer“ konnte den entsprechenden Mail-Verkehr einsehen. 

Sowohl Touristen als auch Einheimische würden die Mitarbeiter ihres Hauses täglich mehrfach ansprechen und das Erscheinungsbild des Biotopes alle sehr unansehnlich bezeichnen. Sogar Beschimpfungen der Hotel- und Restaurantmitarbeiter habe es bereits gegeben.

So baten die Inhaber bei der Stadt um eine Lösung. Bisher jedoch vergeblich. Deshalb haben sie ein Schild mit einer Erklärung zum „Schandfleck“ aufgestellt und dort auch die Telefonnummer des zuständigen Sachgebietsleiters in der Stadtverwaltung, Rafael Müller, veröffentlicht. Einen Tag später war das Schild weg. „Dabei stand es auf unserem Grundstück. Wir erstatten Anzeige bei der Polizei wegen Diebstahls“, so Familie Scherfig.

„Wir sind Müritzer“ hat bei der Stadtverwaltung nachgefragt. Zum einen zu den gefällten und nicht weggeräumten Bäumen, zum anderen aber auch zum verschwundenen Schild. Auf die Frage, ob die Stadtverwaltung das Schild entfernt oder entfernen lassen hat, gab’s folgende Antwort aus der Pressestelle: „Das Schild befand sich im Bereich der Grünflächen der Stadt Waren und nicht auf dem Grundstück der Betreiber des FloMaLa ́s.“ Das ist natürlich keine Antwort auf die Frage, und die Betreiber bestätigten erneut, dass es auf IHREM Grundstück stand. Entsprechende Fotos belegen das auch.

Zwei Schwarzerlen umgerissen

Zum Sachverhalt selbst teilt die Stadtverwaltung mit, dass es sich um ein geschütztes Biotop handele. Es folgt eine Erklärung, was ein Biotop ist und welche Schutzmaßnahmen gelten. „Maßnahmen, die zu einer Zerstörung, Beschädigung, Veränderung des charakteristischen Zustandes oder sonstigen erheblichen oder nachhaltigen Beeinträchtigung von naturnahen Bruch-, Sumpf- und Auwälder, Gebüsche und Wäldern trockenwarmer Standorte, Feldgehölze und Feldhecken unzulässig. Das Biotop bildet einen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Der Zustand, in dem sich die Gehölzfläche befindet, ist prägend für die Art des Biotops. Jegliche Maßnahmen, wie z. B. die Entnahme von Totholz, die dem Schutzziel des Biotops zuwiderlaufen, sind unzulässig bzw. bedürfen einer Ausnahmegenehmigung seitens der Unteren Naturschutzbehörde.“

Soweit zu den gesetzlichen Bestimmungen, nun die Antwort der Stadt zum konkreten Fall an der Kuhtränke: „Bei der jüngst durchgeführten Verkehrssicherungsmaßnahme hinsichtlich der Fällung der Weide wurde nach Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte versucht, dass auch nach der Fällung ein natürliches Erscheinungsbild erhalten bleibt. Bei der Maßnahme wurden zwei Schwarzerlen mit umgerissen, wo nun vom Weg aus die Stümpfe zu sehen sind. Die mit umgerissenen Schwarzerlen wurden nur noch durch Feinwurzeln gehalten. Es war anzunehmen, dass die Erlen in nächster Zeit auch von alleine umgestürzt wären, was die Charakteristik eines Uferbruches ausmacht. Eine Beseitigung/Räumung der mit gefallenen Schwarzerlen würde dem Schutzzweck zuwiderlaufen, da sich auch hier ein Schutzraum für Flora und Fauna bietet. Eine weitere Veranlassung von Maßnahmen, unter Berücksichtigung des Schutzzwecks des Biotops, wird derzeit als nicht gegeben angesehen.“

Familie Scherfig will sich mit dieser Antwort nicht zufrieden geben und sich weiter für ein schöneres Erscheinungsbild der Stadt  einsetzen. Und dann gibt’s ja auch noch Arbeit für die Polizei, schließlich wurde ein Schild gestohlen…

11 Gedanken zu „Wo gefällte Bäume ein Dorn im Auge sind“

  1. Wie oft vergessen Behörden, das sie für die Bürger da sind, das sie von Steuergeldern bezahlt werden und alles zum Wohl der Allgemeinen tun sollten….leider ist das sehr oft nicht der Fall….Machthaberei und Bürokratie fressen den normalen Menschenverstand….vielleicht sollte man sich mal mit Matthias Crone, Bürgerbeauftragter des Landes M-V unterhalten. Dieser Mann sieht durch und versteht mit seinem Team, den deutschen Amtsschimmel im Zaum zu halten….

  2. Ich habe ein paar Fragen:

    Ist ein frisch gefällter Baum als Totholz zu bezeichnen?
    Entspricht das Eingreifen durch Fällung dem natürlichen Erscheinungsbild?
    Gab es keine Möglichkeit eine Weide zu fällen, ohne das zwei schützenswerte Erlen in Mitleidenschaft gezogen werden?
    Widerspricht nicht die Aussage zur Natürlichkeit dem permanenten Eingreifen durch die Stadt?
    Welche Chance hat das ursprüngliche Biotop, wenn irgendwann der Boden mit gefällten Bäumen bedeckt ist?

  3. Ich dachte immer, Totholz ist gut im Biotop. In paar Jahren ist es zerfallen, da redet keiner mehr. Ehrlich mal, in der Bibel steht irgendwo: Den Narren bringt der Unmut um.
    Ich bin der Überzeugung, dass für Touristen hier hervorragende Bedingungen bestehen. Dafür kann man dankbar sein.

  4. Der beste dem Menschen dienliche Zustand ist der Natürliche. Der spießige deutsche Ordnungswahn tötet unsere Lebensgrundlagen!

  5. Peter Heinrichs

    Ich finds gut, wenn die Bäume liegen bleiben. Der vermeintliche Schandfleck wird die perfekte Grundlage für Insekten und Vögel. Sterile Parks mögen „schöner“ aussehen, sind letzten Endes aber einfach nur tote Flächen.

  6. Adernalinismus

    Qui uti? Um das zu ergründen, drehe man sich um 180 Grad und erblicke die Häuser und Grundstücke, deren Blick auf die Wasserfläche nicht mehr von der Natur verstellt wird, wenn es fertig ist. Da es aber keine Genehmigung für eine Radikalmaßnahme gegeben haben wird, macht man es mit Baumpflege- und Verkehrssicherungsmaßnahmen. Kennt jemand noch die riesige Pappel vor dem Volksbad? Nach drei Pflegeschnitten ist es nur noch ein toter Stamm. Klappt doch, oder?

  7. Rynee Mclanebourger

    Vier Kommentare, vier sich widersprechende Meinungen. Was ist passiert? Da wurden ein paar Bäume, die vermutlich der Sicherheit wegen, schließlich ist dort ein sehr frequentierter Fahrrad- und Gehweg, sowie die Seeufer Straße. Wenn man sich die Wurzelballen der Erlen ansieht, dann wären die vermutlich in absehbarer Zeit unkontrolliert in irgendeine Richtung von ganz allein umgefallen und es wäre vielleicht zu Schaden an Personen und Material gekommen und nun beschwert sich FloMaLa, dass dieser Schaden abgewendet wurde, aber das Totholz einfach der natürlichen Verrottung überlassen wurde – wer hat denn nun den größeren Schaden?

  8. Ich hoffe, keiner von denen, die sich über „Unordnung“ beschweren, hat (selbstverschuldetes) Übergewicht, trinkt zu viel Alkohol oder raucht. Diese Unordnung mit dem eigenen Körper ärgert mich nämlich, unter anderem weil sie schädlich und teuer für den Sozialstaat ist.

  9. Beppo Straßenkehrer

    Wir sollten wirklich froh und dankbar sein, wenn es um uns herum, gerne auch in Sichtweite, noch ein paar Flecken gibt, die so aussehen, wie es die Natur in ihrem perfekten Bauplan vorsieht. Und nicht der Bebauungsplan irgendwelcher Menschen, die ohnehin schon entlang der Müritz genug versaut haben. Wie dem auch sei : in ein paar Jährchen haben dort ein ganz hübsches Biotop und da werden auch viele Touristen und Einheimische finden das gefällt.

  10. Ein Biotop ist für die Natur eine gute Sache, und sollte deshalb auch ungestört bleiben. Aber ein Biotop direkt an eine Urlauberhochburg zu etablieren und dann den Hinweis darauf wieder zu entfernen ist nicht klug. Wir haben grosse Biotope und die werden auch als solche Beschildert und es ist der Aufendhalt dort ohne Grund untersagt. Aber einfach ein Stück Umwelt aus Gründen der Einsparung ein schönes Stück kulturnahe Umwelt aus finanziellen Gründen sich selbst zu überlassen ist unklug. Wir leben in einem Land mit sehr viel Wald und da muss nicht jedes Stück Umwelt zum Biotop erklärt werden, in Urlaubergegenden wäre eine naturnahe Bewirtschaftung aus Sicherheitsgründen und auch für das Naturverständnis doch zu empfehlen. Dann haben wir auch noch etwas von der Naturnähe. Aber wenn ich in Urlaub fahre und dann nur gefällte Bäume im Wald sehe ist das kein Biotop. Das ist Caos und kein ungestörten Biotop. Vom Menschen aus Sicherheitsgründen gefällte Bäume können natürlich entfernt werden. Sie sind ja nicht natürlich gefallen. Für mich ist dieser Eingriff schon nur noch naturnah und nicht Biotop. Also Schild ran und Sicherheitsfällungen begründen und entfernen.

  11. Adalbert Niemeyer-Lüllwitz

    Wir sind dort während unseres Urlaubs in Waren täglich entlang gegangen und haben uns über dieses kleine Stück Wildnis am Ufer sehr gefreut! Im Gegenlicht des Sonnenuntergangs entstanden wunderbare Naturbilder. Totes Holz ist ein wertvoller Lebensraum. Der Hotelbesitzer sollte mal über seine Einstellung zur Natur nachdenken. Der Stadt empfehle ich, hier eine Infotafel aufzustellen, auf dem über diesen Biotop informiert wird.

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