Rund zwei Jahre nach Bekanntwerden der Vorwürfe muss sich ein inzwischen 48 Jahre alter Mann aus Kargow ab 22. Juni vor dem Landgericht Neubrandenburg verantworten. Ihm werden sexueller Missbrauch von Kindern sowie schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen (WsM berichtete). Dabei geht es im Prozess nach Auskunft von Richter Christian Weidlich um insgesamt mehr als 50 Fälle. Das Landgericht, das drei Verhandlungstage angesetzt hat, geht in der Ankündigung detailliert auf die Vorwürfe ein.
Die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg wirft dem Angeklagten vor, in der Zeit von 2018 bis März/April 2021 den Hauptgeschädigten in insgesamt 54 Fällen sexuell missbraucht zu haben. Bei dem Hauptgeschädigten (Geburtsjahr 2007) habe es sich um einen Freund des Sohnes des Angeklagten gehandelt.
Der Angeklagte habe den Penis des Hauptgeschädigten manipuliert und in insgesamt 24 Fällen den Hauptgeschädigten oral befriedigt. In einem weiteren Fall habe der Angeklagte bei einem im Tatzeitraum Juli 2019 10- bzw. 11-jährigen Jungen das Glied manipuliert und diesen oral befriedigt.
Die Verhandlung ist zunächst öffentlich. Ein Ausschluss der Öffentlichkeit für das weitere Verfahren ist aber in Anbetracht des Alters der Betroffenen nicht ausgeschlossen.
Vorausgegangen waren umfangreiche und sehr aufwändigen Ermittlungen und schließlich im April vergangenen Jahres die Anklage der Staatsanwaltschaft.
Der 48-Jährige hat in der Vergangenheit unter anderem auch für das DRK Mecklenburgische Seenplatte Schwimmkurse für Kinder gegeben und war für die Wasserwacht tätig. Das DRK hat die Zusammenarbeit nach Bekanntwerden der Vorwürfe beendet.
Die Staatsanwaltschaft klagt den Mann, der in der Region ein Nachrichtenportal betreibt, wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern nach § 176 Strafgesetzbuch sowie wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kinder nach § 176c an. Dem Kargower droht bei einer Verurteilung wegen schweren sexuellen Missbrauchs eine Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren.
Eine Anfrage nach einer Stellungnahme von „Wir sind Müritzer“ über Anwälte ließ der Beschuldigte in der Vergangenheit unbeantwortet.
„Wir sind Müritzer“ wird den Prozess begleiten.
@Symbolfoto
Wahnsinn, dass das so lange bis zur Verhandlung dauert. Bei >50 Fällen (grauenhaft und unvorstellbar) ist es nicht nachzuvollziehen, dass das Mindestmaß nur 2 Jahre Gefängnis beträgt!
Er bekommt nur zwei Jahre mehr nicht und die Kinder sind ihr ganzes Leben lang damit bestraft.
In bestimmten Situationen kommen,sie Gedanken und Vorfälle wieder hoch.
Das ist doch nicht fair.
Es muss härter bestraft werden.
Er läuft frei rum!!!! …. seit 2 Jahren.
Allein schon beim lesen wird einem schlecht!
WIDERLICH