Gestern war Welthospiztag – im Warener DRK-Hospiz wird aber erst in der kommenden Woche gefeiert. Denn die Einrichtung in der Thomas-Mann-Straße wird fünf Jahre alt. Und ja, in einem Hospiz darf man feiern, richtig doll und oft sogar. Denn auch wenn es für viele sterbenskranke Menschen die letzten Tage ihres Lebens sind, die sie dort verbringen – gelebt wird bis zum Schluss. Mit allem, was dazu gehört und, was möglich ist. Dafür sorgen die 19 Mitarbeiter um Chefin Claudia Bajorat.
Rund 500 Gäste sind in den vergangenen fünf Jahren im Warener Hospiz liebevoll umsorgt worden – sehr junge Menschen genauso wie ältere. Wer möchte, darf sich das Hospiz in der kommenden Woche einmal genauer anschauen. Aber nicht nur das.
Genau am 14. Oktober 2019 öffnete das Hospiz in der Thomas-Mann-Straße in der oberen Etage des Heimes „Müritzpark“. Von Anfang an waren die zehn Zimmer fast durchweg belegt. „Der Bedarf ist groß, unsere Gäste kommen nicht nur aus der Müritz-Region“, so Claudia Bajorat. Und auch für die Angehörigen der kranken Gäste ist Platz im Hospiz, das so gar nicht den Eindruck einer Pflegeeinrichtung macht. In einer großen Wohnküche essen Mitarbeiter und Gäste, die dazu gesundheitlich in der Lage sind, gemeinsam. Regelmäßig finden Veranstaltungen statt – Karneval wird genauso zelebriert wie Halloween, bei der Fußball-WM fiebern alle gemeinsam im bunt geschmückten Fernsehraum mit, Weihnachten geht’s sehr familiär zu, und immer wieder kochen alle gemeinsam.
Von trauriger Stimmung, wie sich manche sicherlich ein Hospiz vorstellen, keine Spur. Die Mitarbeiter tragen keine Kittel, niemand jammert und hadert mit dem Schicksal. Und das, obwohl es auch für die Mitarbeiter mitunter sehr schwer ist, sich doch regelmäßig von ihren Gästen verabschieden zu müsse. Für immer verabschieden. In der Regel bleiben die Gäste vier Wochen – manche sind nur ein, zwei Tage da, andere drei, vier Monate. Aber meistens begleiten die Mitarbeiter ihre Gäste bis in den Tod. Und nicht nur die Gäste selbst werden in dieser Zeit liebevoll umsorgt, sondern auch die Angehörigen.
Die hohe Zahl der Gäste in den vergangenen Jahren zeigt – Waren braucht ein Hospiz, Waren braucht die besondere Pflege für schwerstkranke Menschen.
Während am morgigen Montag unter anderem Unterstützer und Partner auf das Jubiläum anstoßen, können am Dienstag 15. Oktober, alle, die Lust haben, dabei sein, wenn auf dem Gelände der Einrichtung um 10 Uhr ein großes Insektenhotel eingeweiht wird. Das haben Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer unter professioneller Anleitung gebaut. Die Mädchen und Jungen der benachbarten Kita „Fröbel“ wollen zur Einweihung als keline Bienen mit dabei sein.
Am Mittwoch, 16. Oktober, bieten Claudia Bajorat und ihr Team vier Führungen durch das Hospiz an – um 10 und 11 Uhr, sowie um 14 und 16 Uhr. Anmeldungen sind nicht nötig.
Und – das sei an dieser Stelle schon mal verraten: Nach der wirklich erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr, soll es auch in diesem Jahr wieder einen großen Wintermarkt rund um das Hospiz geben. Mit vielen neuen Programmpunkten, die aber heute noch nicht verraten werden.