
Die Welt ist roh geworden, die Menschen kalt, egoistisch und nur darauf bedacht, für sich selbst das Beste ‚rauszuholen. So die allgemeine Meinung unserer Zeit, ganz besonders in Deutschland. Doch ist die Welt wirklich so? Interessieren sich die Menschen nicht mehr für andere, ist der Zusammenhalt irgendwann auf der Strecke geblieben?
Die Müritzer und nicht nur sie beweisen in diesen Tagen genau das Gegenteil. Die Anteilnahme, die der Warener Jens Christen nach dem verheerenden Brand erfährt, kann man kaum in Worte fassen. Die Spendenaktion, die Freunde ins Leben gerufen haben, übertrifft gerade alle Erwartungen. Und nicht nur das. Der Bootsbauer erhält von allen Seiten liebevollen Zuspruch. Viele Menschen wollen ihn unterstützen, für ihn da sein – Menschen, die er kennt, wie seine rührigen Nachbarn und Freunde, aber auch Menschen, die nicht zu seinem Umfeld gehören. Sie alle leiden mit ihm. Denn Jens hat nicht nur alles, was sein Leben ausgemacht hat, verloren. Es ist nicht nur die Werft, die in Trümmern liegt, nicht nur die Wohnung, die er nie wieder betreten kann, und nicht nur die Gaststätte, die eine Warener Gastronomin im kommenden Frühjahr eröffnen wollte.
Es sind auch sehr viele Erinnerungsstücke, die es jetzt einfach nicht mehr gibt. Erinnerungen an seine Eltern, die er auf tragische Weise verlor. Als der Bootsbauer noch sehr jung war, sind seine Eltern tödlich verunglückt, der heute 54-Jährige musste von heute auf morgen die Werft, die sein Vater aufgebaut hat, übernehmen. Gegenstände, Schriftstücke und Fotos, die ihm von seinem Eltern geblieben sind, wurden am Donnerstag Opfer der Flammen. Ein Verlust, der auch durch Spenden nicht ausgeglichen werden kann.
Und dennoch hat Jens Christen seinen Willen nicht verloren – wohl auch, weil ihm der unwahrscheinlich große Zuspruch neuen Mut macht. Seine Mitarbeiter und Azubis halten zu ihm, Segelvereine – nicht nur aus Waren – hoffen, dass er weiter macht. Denn, was viele Einheimische vielleicht gar nicht wissen – die Boote, die auf der Werft im Kameruner Wald hergestellt werden, sind heißt begehrt und haben auf vielen Regatten vordere Plätze belegt. Jollen – made an der Müritz by Jens Christen – sind Oberklasse. Nicht wenige Bootsbesitzer haben aber auch nicht vergessen, dass der Warener immer zur Stelle war, wenn sie mit ihren kleinen oder größeren Booten Probleme hatten. „Jens, kannst Du mal“, hieß es oft. Und Jens konnte…
Die Solidarität, um einmal ein Wort aus früheren Zeiten zu verwenden, ist unbeschreiblich. Sie macht Hoffnung. Hoffnung, auf eine Welt, die doch nicht so kalt und oberflächlich ist, wie es gerade den Anschein macht.
Danke Müritzer, danke Unterstützer. Danke, liebe Menschen. Antje Rußbüldt
Zur Spendenaktion geht es hier: https://www.gofundme.com/f/grossbrand-vernichtet-das-lebenswerk-und-die-existenz








Liebe Frau Rußbüldt,
danke für Ihre Worte. Sie sprechen mir so aus dem Herzen. Ich bekam Gänsehaut beim Lesen Ihrer Worte.
wir kennen Jens Christen nicht, haben aber sofort gespendet. Für uns eine Selbstverständlichkeit.
Liebe Frau Rußbüldt,
vielen Dank für diesen tollen Bericht. Ich freue mich mit Ihnen über die unendliche Solidarität und Hilfsbereitschaft, die nach dem verheerenden Brand auf der „Christen Werft“ in Waren gezeigt wird. Auch mir sprechen Sie aus dem Herzen. Jens Christen hat mir vor einiger Zeit auch mal ganz spontan geholfen.
Doch neben der bekannten Werft ist auch die Segelmacherei der Familie Vollmer betroffen. Auch sie haben ihre Existenz durch diesen Brand verloren. Leider gerät diese Familie in der Berichterstattung etwas in den Hintergrund, was ich an dieser Stelle ändern möchte.
Vielleicht darf ich Sie darum bitten, auch für die Familie Vollmer einen gesonderten Beitrag zu verfassen, um auf deren Situation und die laufende Spendenaktion aufmerksam zu machen. Jede Hilfe zählt und ist ein wichtiger Beitrag, damit auch sie eine Perspektive für die Zukunft haben.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Ich denke da wird man sich intern einigen miteinander mit den Spenden
Einen herzlichen Dank für diesen emotionalen Artikel. Besser kann es nicht gesagt werden. Großer Dank an alle ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehren, DRK, THW und der Notfallseelsorger. Den verletzten Kameraden eine baldige und vollständige Genesung.
Sehr geehrte Frau Rußbüldt,
danke für diesen Beitrag, der alles ausspricht was die empfinden, die Jens Christen. seine Familie und sein Team und die weiteren betroffenen Firmen kennen gelernt haben.
Dafür danken wir Ihnen.
Es muss einfach für die Betroffenen weitergehen und da ist die angelaufene Spendenhilfe ein guter Start und stimmt alle hoffnungsvoll. Nach diesem Schock kommen mit Sicherheit weitere schwere Tage, die Unterstützung muss weitergehen.
Ein großer Dank auch den Einsatzkräften und den betroffenen Kameraden die besten Genesungswünsche!!!
Goode Wind
Carsten Jansen