Hinter dem Hotel & Sportresort Fleesensee liegen bewegte Monate – nicht unbedingt wetterbedingt, sondern strukturell. Im 25. Jahr seines Bestehens stand das Resort vor einer möglichen Neuordnung im Management, die für einige Unsicherheiten bei den Mitarbeitern sorgte, von der die Gäste allerdings kaum etwas mitbekamen. Hintergrund war die Überlegung des Gesellschafters – des Versorgungswerks der Zahnärztekammer Berlin – die Leitung des Resorts einem externen Partner zu übertragen. Im Gespräch war unter anderem ein international tätiges Hotelunternehmen mit Sitz in Amsterdam, das ebenfalls zu den Beteiligungsunternehmen des Versorgungswerkes gehört. Diese Option wurde jedoch nicht weiterverfolgt. Inzwischen wird die Fleesensee Holding GmbH weiterhin von den Geschäftsführern Michael Scharf und Mario Reincke geleitet – mit Rückendeckung des Versorgungswerkes.
„Wir sind Müritzer“ hat mit den Geschäftsführern über die jetzige Situation und die Zukunftsaussichten des bekannten Resorts geprochen.
„Wir haben dem Versorgungswerk deutlich gemacht, dass wir auch künftig ohne externes Management auskommen und das Vertrauen der Mehrheit hinter uns wissen“, so Michael Scharf. Die Zusammenarbeit im Resort verlaufe mittlerweile wieder in ruhigem Fahrwasser. Einige juristische Fragen rund um die damalige Planungsphase sind zwar noch offen, beeinträchtigen den Betrieb jedoch nicht.
Unbeirrt davon läuft die Saison im Schloss, im Beech, im Golfclub, im Warener MareMüritz, und im Robinson bestens. Die rund 420 Mitarbeiter des Resorts haben gut zu tun. „Wir können uns wirklich nicht beklagen“, versichern Michael Scharf und Mario Reincke. Auch der Personalmangel, der vielen Hoteliers und Gastronomen an der Seenplatte zu schaffen macht, ist am Fleesensee kein so großes Thema. Das liegt sicherlich auch an den mehr als 100 Personalwohnungen, die in der Umgebung gebaut wurden. Von der kleinen Wohnung bis zum komfortablen Vier-Zimmer-Apartment für Familien ist alles dabei. „Es geht heutzutage nicht mehr nur um die Mitarbeitergewinnung, sondern um die Mitarbeiterzufriedenheit. Dazu gehören auch gut ausgestattete, bezahlbare Wohnungen in der Nähe. Bevor wir diese Wohnungen gebaut haben, gab es auch bei uns eine große Fluktuation, jetzt nicht mehr“, berichten die Geschäftsführer.
Aber nicht nur in die Mitarbeiterwohnungen wurde investiert. In den vergangenen Monaten entstanden 50 neue Apartments für rund 18 Millionen Euro, im Robinson gibt es jetzt unter anderem 38 neue Zimmer sowie eine Schwimmhalle mit 25-Meter-Bahnen. Auch das Projekt „Geothermie“ ist nach Aussagen der Geschäftsführer noch nicht abgehakt. Damit will das Resort nicht nur die eigenen Häuser versorgen, sondern auch die in der Umgebung. Kostenpunkt: rund 23 Millionen Euro. Da diese Investition unwirtschaftlich wäre, hat man Fördermittel beantragt, das Ergebnis ist noch offen.
Jetzt heißt es aber erst einmal, die laufende Saison zu meistern – in hoffentlich weiterhin ruhigem Fleesensee-Fahrwasser.