65-Jährige tot in Priborner Haus gefunden: Ehemann vor Gericht

11. Mai 2022

Die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg hat im Fall Priborn die nächste juristische Etappe eingeleitet. Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ wurde jetzt Anklage wegen Verdachts des Totschlags gegen den 65 Jahre alten Mann erhoben, in dessen Haus es am 6. Dezember 2021 eine laute Verpuffung gegeben hatte (WsM berichtete). Dem Mann aus dem Dorf wird vorgeworfen, seine Frau damals getötet zu haben. Dabei soll es sich laut Staatsanwaltschaft nicht um Mord handeln, denn dafür seien gewisse Mordmerkmale, wie Heimtücke, Habgier oder besondere Grausamkeit nötig. Der Prozess gegen den Priborner soll am Landgericht Neubrandenburg stattfinden, einen Termin gibt es aber noch nicht.

Ein gewaltiger Knall hatte das Dorf damals im Dezember vormittags aufgeschreckt. Fensterscheiben gingen zu Bruch, ein Brand brach aber zum Glück nicht aus. Die Rettungskräfte fanden die 65 Jahre alte Frau tot in dem Haus. Der Ehemann war sehr schwer verletzt.

Da es für die Ermittler von Anfang an Ungereimtheiten gab, wurde sehr schnell gegen den Hausbesitzer ermittelt. Der 65-Jährige kam mit schweren Verletzungen zunächst in eine Klinik in der Region und wurde später nach Berlin verlegt, wo es eine Spezialklinik für Brandverletzungen gibt. Wegen des dringenden Tatverdachts  wurde ein Haftbefehl erlassen und dem Mann eine Wache zur Seite gestellt.

In der Zwischenzeit ließ die Staatsanwaltschaft die Leiche der Frau rechtsmedizinisch untersuchen. Das habe den bisherigen Verdacht erhärtet, hieß es. Einzelheiten zu dem Ergebnis wurden aber nicht mitgeteilt. Es gehe darum, dass ein möglicher Täter über sein „Täterwissen“ von allein berichtet und solche Details, die nur ein Beteiligter wissen kann, nicht aus den Medien erfährt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Nach Informationen von WsM hat sich der Mann bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert, sondern das seinem Rechtsbeistand überlassen. Von einem Geständnis war in dem Zusammenhang bisher keine Rede.

Der Verdächtige sitzt seit Januar, als er aus der Klinik kam, in U-Haft. Das ist in der Regel für etwa sechs Monate möglich. Bis dahin sollte ein Prozess begonnen haben. Auf Totschlag steht  Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren.


Eine Antwort zu “65-Jährige tot in Priborner Haus gefunden: Ehemann vor Gericht”

  1. ABC sagt:

    Mir scheint, um den Nikolaustag herum wird es für Frauen in Priborn gefährlich. Die vermisste Frau Gerda Wiese verschwand doch auch zum 6. 12., nicht wahr? Furchtbar, dass es hier keine Fortschritte beim Stand der Erkenntnisse gibt.
    Die armen Angehörigen.