Mit dem Ende der Sommerferien geht eine besondere Ära zu Ende: Anfang September dieses Jahres öffnet die Kita im Gutshaus Gotthun ein letztes Mal ihre Türen. Nach mehr als zwei Jahrzehnten engagierter pädagogischer Arbeit muss das Christliche Jugenddorf Werk (CJD) diesen lieb gewonnenen Standort schweren Herzens aufgeben. Der Grund dafür sind die rückläufigen Kinderzahlen im Amtsbereich Röbel und ein bereits bestehendes Überangebot an Kitaplätzen in der Region.
„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht und lange gehofft, dass es eine andere Lösung geben könnte“, erklärt Antje Hübner, Fachbereichsleiterin für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe im CJD Nord. „Doch die gesellschaftlichen Veränderungen in der Region sind deutlich spürbar, und letztlich blieb uns keine andere Wahl.“ Besonders schmerzlich ist dieser Schritt für alle, die über viele Jahre mit der Kita verbunden waren – für die Erzieherinnen, die Familien und auch für Antje Hübner selbst, deren eigene Kinder hier ihre unbeschwerte Kita-Zeit inmitten der Natur verbringen durften. „Hier steckt so viel Herzblut drin“, fügt sie bewegt hinzu.
Das Gutshaus Gotthun ist weit mehr als ein Kita-Standort – es ist ein kultureller Mittelpunkt des Dorfes am Westufer der Müritz. Nach der Wende war das CJD maßgeblich am Aufbau und Umbau des Hauses beteiligt und pflegte eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Gemeinde. „Diese Zusammenarbeit nun beenden zu müssen, erfüllt uns mit großer Traurigkeit“, ergänzt Nicole Reis, die aktuelle Kita-Leiterin. „Über die Jahre ist hier ein wertvolles Miteinander gewachsen.“
Für die betroffenen Mitarbeitenden sucht das CJD derzeit nach bestmöglichen Lösungen für eine Weiterbeschäftigung. Alle Kinder und besonders die Vorschulkinder werden noch bis zum Ende des Schuljahres in gewohnter Verlässlichkeit und hoher Qualität betreut, bevor sich die Türen der Kita endgültig schließen.