ASP: Fallwildsuchhunde haben sich bewährt

10. August 2021

Mecklenburg-Vorpommern bereitet sich mit der Ausbildung von Fallwildsuchhunden weiter auf eine mögliche Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest vor. Die Distanz zwischen ASP-Nachweisen in Brandenburg (Landkreis Barnim) und der Landesgrenze von Mecklenburg-Vorpommern beträgt derweil etwa 38 km Luftlinie. Nachweisen im Westen Polens liegen nur noch 33 Kilometer Luftlinie entfernt. „Damit steht die ASP quasi vor unserer Haustür und meine Sorge, dass sie nach MV eingeschleppt wird, ist weiterhin groß“, sagte Backhaus.
In den vergangenen Monaten wurden hierzulande 21 Jagdhunde mit ihren 17 Hundeführern in zwei Kursen speziell für die Suche nach verendetem Schwarzwild ausgebildet. Seit Februar sind 8 Gespanne regelmäßig in den ASP-Restriktionsgebieten in Brandenburg und Sachsen im Einsatz.

„Die Entscheidung, Jagdhunde für die ASP-Suche auszubilden, hat sich bewährt. Die Hunde haben seit Februar dazu beigetragen, dass sehr viele infizierte lebende Stücke schnell gefunden und von ihrem Leid erlöst werden konnten. Hier haben die Hundeführer mit ihren Fallwildsuchhunden nicht nur der Tierseuchenbekämpfung gedient, sondern auch aktiven Tierschutz betrieben. Ebenso konnten eine Vielzahl an verendeten Stücken und damit potentielle Infektionsherde durch die Arbeit der Hunde aufgefunden und beseitigt werden“, resümierte Backhaus.

Backhaus erklärte, dass die Hunde dort suchen können, wo wir Menschen trotz modernster Technik an Grenzen stoßen. Zum Beispiel in Bereichen, die aus der Luft nicht einsehbar sind oder die bei einer Begehung nur unzureichend gründlich abgesucht werden können, wie Schilf, hohe Gräser oder Kulturen wie Mais und Raps.

„In Mecklenburg-Vorpommern gibt es bislang noch keine Anhaltspunkte auf einen Ausbruch der ASP“, so Backhaus. In 2021 wurden bislang rund 3.300 Wildschweine und über 3.600 Hausschweine auf die Seuche getestet. Im September 2020 wurde die ASP erstmals in Deutschland, zunächst in Brandenburg (im Landkreis Spree-Neiße) und kurz darauf in Sachsen nachgewiesen. Mittlerweile wurden in Brandenburg 1.438 Seuchenfälle bei Wild- und Hausschweinen (3 Hausschweinfälle) registriert. In Sachsen sind es 370 Fälle bei Wildschweinen. Bundesweit sind somit 1.808 ASP-Fälle bei Wildschweinen durch das Friedrich-Löffler-Institut bestätigt (Stand 05.08.2021).

Innerhalb Europas (Baltikum, Bulgarien, Moldawien, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Ungarn, Ukraine, Deutschland) wurden mit dem Stand vom 30.07.2021 nach Erhebung des Friedrich-Löffler-Institutes, 9.018 ASP-Fälle bei Haus- und Wildschweinen im Jahr 2021 gemeldet, davon 8.205 Fälle bei Wildschweinen. Allein in Polen mussten bereits 1.947 Fälle verzeichnet werden (Stand 06.08.2021).


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