Auch Innenminister warnt eindringlich vor Ecstasy-Pille

27. Juni 2023

MV-Innenminister Christian Pegel fordert nach mehreren lebensgefährlichen Vorfällen nach dem Konsum illegaler Drogen durch Kinder und Jugendliche Eltern in Mecklenburg-Vorpommern und insbesondere an der Mecklenburgischen Seenplatte zu besonderer Achtsamkeit auf. Kinder und Jugendliche warnt er erneut vor der Lebensgefahr. Im Großraum Neubrandenburg hatten Krankenhaus und Polizei in den vergangenen Tagen eine untypische Häufung sehr schwerer Gesundheitsstörungen nach dem Konsum von „Ecstasy“ festgestellt. An diesen schweren Folgen verstarb am Montagabend nach mehrtägigem Ringen der Ärzte um ihr Leben ein 13 Jahre altes Mädchen. Eine 14- und eine 15-Jährige schweben in Lebensgefahr (WsM berichtete).

Der Innenminister betonte, dass Polizei und Landesregierung immer vor dem Drogenkonsum warnten. „Jetzt geht es aber um eine besondere Warnung: Drogen sind immer gefährlich. Aktuell sind aber Ecstasy-Pillen im Umlauf, die mehrfach das Leben von Jugendlichen bedroht haben, in einem Fall leider mit tödlichem Ausgang. In den weiteren Fällen drücke ich fest die Daumen, dass die Jugendlichen möglichst unbeschadet wieder ins Leben zurückkehren können“, sagt der Minister und:

„Ich bitte alle Eltern, vor allem im Großraum Neubrandenburg, ihre Kinder noch einmal sehr eindringlich vor der akuten Lebensgefahr zu warnen.“ Er wisse, dass die große Mehrzahl der Eltern dies bereits tue und damit auch Erfolg bei ihren Kindern habe. „Die aktuell in sehr kurzer Zeit auftretenden lebensgefährlichen Fälle lassen mich aber meine Bitte wiederholen und mit großem Nachdruck betonen: Liebe Eltern, auch wenn wir uns bei unseren Kindern sicher sind, dass sie keine lebensgefährlichen Experimente mit Drogen unternehmen – warnen Sie Ihre Kinder bitte trotzdem, damit sie Freunden und Bekannte über die aktuell sehr große Lebensgefahr informieren und wir hoffentlich weitere lebensgefährliche Verläufe nach Drogenkonsum verhindern helfen können“, bat der Innenminister auch als Vater die Eltern in Mecklenburg-Vorpommern.

„Wir können nicht ausschließen, dass von diesen lebensgefährlichen Drogenpillen noch weitere im Umlauf sind, die von Kindern und Jugendlichen, aber auch jungen Erwachsenen erst noch eingenommen werden sollen“, so Pegel. „An alle geht die Bitte: Drogen sind immer gefährlich. Aktuell haben wir aber mehrere Fälle mit lebensbedrohlichem Verlauf feststellen müssen. Diese Ecstasy-Pillen sind ganz unmittelbar lebensgefährlich!“

„Skrupellose Drogenhändler“

Der Innenminister drückte seine tiefe Betroffenheit über den Tod des 13-jährigen Mädchens aus: „Sie und die beiden weiteren Opfer sind offenbar skrupellosen Drogendealern zum Opfer gefallen. Vier mutmaßliche Täter sind in Polizeigewahrsam. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln weiter.“

Zwei Schülerinnen einer Schule in Altentreptow, 13 und 15 Jahre alt, haben mutmaßlich in der vergangenen Woche Drogen konsumiert. Beide kamen in lebensbedrohlichem Zustand in Neubrandenburg ins Krankenhaus. Die jüngere starb gestern an den Folgen des Drogenkonsums. Die ältere ist auf dem Weg der Besserung.

Ein drittes Mädchen fiel gestern Polizisten am Rand einer Demonstration in Neubrandenburg auf, weil es offenbar gesundheitliche Probleme hatte. Die 14-Jährige gab an, Drogen konsumiert zu haben und verlor dann das Bewusstsein. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht und ist ebenfalls in lebensbedrohlichem Zustand auf der Intensivstation.

Gefährliche blaue Extasy-Pille großräumig im Umlauf

Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich in allen drei Fällen um „Blue Punisher“-Tabletten – blaue Ecstasy-Pillen mit extrem hohem Wirkstoffgehalt. Dazu Christian Pegel: „Nach ersten umfangreichen Ermittlungen geht unsere Polizei davon aus, dass die Pille im Großraum Neubrandenburg verbreitet wird. Inzwischen sind weitere Fälle der Einnahme sowie Versuche, die gefährliche Droge zu kaufen, polizeibekannt geworden. Wir müssen davon ausgehen, dass ,Blue Punisher‘ weiter im Umlauf ist. Deshalb muss ich leider alle Eltern, Lehrer, Schüler, Passanten im ganzen Land bitten: Achten Sie in diesen Tagen besonders auf die jungen Menschen in Ihrer Umgebung. Sollten diese Anzeichen eines möglichen Drogenmissbrauchs zeigen, alarmieren Sie Rettungskräfte und Polizei über den jeweiligen Notruf 112 bzw. 110.“


4 Antworten zu “Auch Innenminister warnt eindringlich vor Ecstasy-Pille”

  1. Stefan sagt:

    Und diese Woche beginnt in Lärz die Fusion – das kann ja lustig werden wenn diese Wahnsinnigen ihren Mist auch dort unter Leute bringen wollen.
    Immerhin sind die Personen dann wenigstens Ü18 und vielleicht nicht ganz so naiv und unbedarft, wie es so junge Mädchen sind.
    Oder wurde eine neue Mischung an ihnen getestet bevor sie in den regulären Umlauf geht?
    Selbstjustiz ist keine Lösung, aber als Eltern bekommt man schon eine gewisse Vorstellung davon, was man dem Verursacher alles zurück geben wollen würde, wäre es das eigene Kind.

    Im Übrigen empfinde ich die Aussage, es bestehe Lebensgefahr, als zu vereinfacht.
    Vielleicht wäre eine detaillierte Auflistung aller anzunehmenden Folgen, bis hin zum Organversagen, etwas eindrucksvoller.
    Ich würde es begrüßen Kinder und Jugendliche schonungslos aufzuklären.
    Was genau passiert in ihrem Körper und wie wird es sich anfühlen wenn alles den Bach runter geht.

  2. N. Tupeit sagt:

    Auf den Punkt will ja so wie so keiner kommen, dieses System ist nicht nur sehr Ungerecht und Geldgeil sondern hat in vielen Bereichen den Tod im Gepäck .Schuld sind jetzt die Dealer oder immer die anderen. Ich bin aufgewachsen in ein Land wo der Mensch im Mittelpunkt stand und solche Sachen nicht gab. Aber etliche wollten solch System aber viele auch nicht. Dealer wachsen immer nach. An diesen System muss gewaltig was geändert werden. Sonst ändert sich gar nichts.Mein Beileid für die Familie. N.Tupeit

  3. Nick sagt:

    was schreibt den da der Innenminister lächerlich na klar sind Drogen gefährlich und blöder Weise wollen Kinder alles ausprobieren auch die dummen Sachen , Mann sollte sich fragen warum ich soeinen Mist überall und ohne Probleme jederzeit bekomme , selbst auf schulhöfen ist das Zeug mittlerweile Gang und gebe . lieber Herr Innenminister

  4. Stefan sagt:

    Ich weiß nicht wie alt Sie alle sind, aber ich versichere Ihnen, dass es Drogen auch zu DDR gab und auf den Schulhöfen waren sie auch zu meiner Zeit in den 90ern – und nein, beileibe nicht einfach nur Pflanzliches.
    Ich würde sogar sagen, dass es Ende des letzten Jahrhunderts schlimmer war als jetzt.
    Vielleicht wurde damals einfach nicht so viel Mist zusammen gewürfelt.
    Verstehen Sie mich bitte nicht falsch – ich war und bin nie ein Freund von harten Drogen gewesen, habe aber ausreichend gesehen und erlebt.
    Daher auch mein Wunsch nach schonungsloseren Methoden die Folgen aufzuzeigen.
    Als Schüler habe ich auch ein paar Aktionstage mit ausgebildeten Beamten erlebt, aber nichts davon hat mich so sehr bewegt und geprägt, wie das Aufeinandertreffen mit einem ehemaligen Süchtigen und seine persönlichen Schilderungen.
    Eine Kombination aus medizinischem Personal, welches täglich konfrontiert ist, egal ob physisch oder psychisch, und ehemaligen Abhängigen, wäre perfekt.

    Trauen Sie den Kindern und Jugendlichen ruhig etwas zu und packen Sie sie nicht in Watte.