In Neuenkirchen bei Neubrandenburg kann man etwa 20 Flugzeugen, Hubschraubern und andere Luftfahrzeugen so nah kommen, wie nirgends im Nordosten derzeit. Der Interessenverein Luftfahrt Neuenkirchen e.V. hat eine Sammlung aus etwa 20 Luftfahrzeugen zusammengetragen, die man im Augenblick zwar nicht direkt berühren darf, die aber hinter einem kleinen Maschendrahtzaun mitten im Ort in Freien trotzdem sehr gut zu sehen ist.
„Unsere Ausstellung richtet den Blick in die Vergangenheit, auf die Gegenwart und macht neugierig auf die Zukunft der Fliegerei“, erklären die Mitglieder des Vereins – und die Vielfalt der ausgestellten „Maschinen“ gibt ihnen Recht.
Der Verein mit Bezug zur Luftfahrttradition zum früheren Militärflugplatz bei Neubrandenburg und Umgebung betreibt seit 1998 auf dem ehemaligen LPG-Gelände ein kleines Museum mit DDR- und Sowjet-Militärflugzeugen. Die Bordwaffen wurden ausgebaut und werden eigentlich in einer Ausstellung gezeigt.
Der Verein geriet aber vor knapp einem Jahr durch einen Mini-Prozess in die Schlagzeilen. Bei einer Durchsuchung war 2018 schon aufgefallen, dass Läufe von fünf Bordkanonen zwar unbrauchbar gemacht worden waren – aber wohl nicht ausreichend. Das fiel einem Gutachter auf.
Eines der Flugzeuge war sogar eine Leihgabe aus einem Museum in Peenemünde. Wegen Patronen und Repetiergewehren, die unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fielen, musste sich der Vereinschef verantworten.
Dem Mann war eigentlich keine Schuld bewusst. Doch nach Ansicht des Gerichtes war er zu sorglos mit alten Kriegswaffen umgegangen. Der 57-Jährige erhielt eine Geldstrafe von 2700 Euro. Richterin Tanja Krüske sprach von einem „fahrlässigen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz“.
Die ursprüngliche Anklage wegen „vorsätzlichen Verstoßes“, die deutlich härtere Strafen vorsah, wurde abgeändert. „Wir sehen, dass sie kein Waffennarr sind“, sagte Krüske. Der Verein habe die Stücke in einer Halle nur für museale Zwecke gezeigt, erkannte die Richterin an. Der Verurteilte war erleichtert und nahm das Urteil sofort an.
Nun hofft der Verein auf Lockerungen der Corona-Verordnungen, wie viele andere auch. Die Ausstellung darf dann wieder kostenlos besucht werden, man freue sich über eine Spende, heißt es auf der Internetseite des Vereins.
Interessenverein: https://www.ivln.de/informationen