Ausbildung an der Seenplatte: Weniger Bewerber, mehr Lehrstellen

2. August 2021

Viele junge Menschen starten heute ihre Ausbildung, andere haben noch ein wenig Zeit, beginnen später oder haben sich noch nicht entschieden. Und es gibt nach wie vor viele unbesetzte Ausbildungsplätze. Von Oktober 2020 bis Juli 2021 haben sich 1.182 Schüler und damit 174 weniger als ein Jahr zuvor  an der Mecklenburgischen Seenplatte auf einen Ausbildungsplatz beworben – bei einem in etwa gleichem Aufkommen von Schulabgängern. Gleichzeitig haben die Betriebe 1.650 Ausbildungsstellen gemeldet, 93 oder 6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Natürlich ist es noch zu früh, eine sichere Einschätzung zur weiteren Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt zu geben. Aber ein Trend zeichnet sich ab: „Praktisch alle Suchenden werden einen Ausbildungsplatz finden. Anders trifft es einzelne Unternehmen. Hier werden wir die eine oder andere Ausbildungsstelle nicht besetzen können“, ist sich Thomas Besse, Chef der Neubrandenburger Arbeitsagentur sicher.

An die Adresse der Unternehmen, Freiberufler und Behörden appelliert er: „Geben Sie verstärkt auch jungen Menschen mit Handicap und Jugendlichen, die vielleicht erst auf den zweiten Blick zur ersten Wahl werden, eine Chance. Wenn Sie benachteiligte Jugendliche ausbilden, können diese mit unseren Hilfen unterstützt werden.“

Aus Gründen der Fairness richtet sich Besse auch an die Jugendlichen: „Bitte sagt den Betrieben möglichst frühzeitig verbindlich zu oder ab, sobald Eure Entscheidung gefallen ist. Natürlich ist es das gute Recht jedes Einzelnen, möglichst lange viele Eisen im Feuer zu haben, aber leider geht dieses „Festklammern“ an mehrere Ausbildungsstellen zu Lasten vieler Unternehmen aber auch anderer Jungen und Mädchen, die noch keinen Ausbildungsbetrieb gefunden haben. Und bitte denkt unbedingt auch daran, Euren Berufs- oder Studienberater in der Berufsberatung zu informieren.“

Freie Ausbildungsberufe gibt es noch in fast alle Branchen. Am meisten wird für folgende Berufe gesucht:

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel
  • Verkäufer/in
  • Restaurantfachmann/frau
  • Koch/Köchin
  • Hotelfachmann/-frau
  • Handelsfachwirt/in (Ausbildung)
  • Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik
  • Maurer/in
  • Berufskraftfahrer/in
  • Elektroniker/in für Betriebstechnik

Unternehmern, aber auch allen Spätentscheidern, die noch einen Ausbildungsplatz suchen oder sich über ihren beruflichen Weg noch nicht sicher sind, empfiehlt der Agenturchef: „Schnell zum Telefonhörer greifen und Kontakt zu unseren Spezialisten aufnehmen.“

Bei Fragen zur Ausbildung und Unterstützungsmöglichkeiten können Personalverantwortliche die kostenlose Arbeitgeberservice-Rufnummer 0800 4 5555 20 nutzen.

Jugendlichen bieten die gebührenfreien Service- Rufnummer 0395 766-1500 oder 0800 4 5555 00 die Möglichkeit, einen Beratungstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren.

Bei den unbesetzten Ausbildungsstellen gibt es im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 35 Stellen oder 5 Prozent. Landkreisweit galten damit im Juni 684 Ausbildungsstellen als unbesetzt.

Die Zahl der unversorgten Jugendlichen ist im Vergleich zum Vorjahr um 131 Personen oder 24 Prozent auf 411 junge Menschen zurückgegangen.


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