Beschäftigte in MV gut 27 Tage krankgeschrieben

30. April 2024

Beschäftigte aus Mecklenburg-Vorpommern fielen im Jahr 2023 überdurchschnittlich lange krankheitsbedingt im Job aus. Arbeitnehmer waren im vergangenen Jahr im Landesmittel 26,6 Tage krankgeschrieben. Bundesweit fiel der Schnitt mit 22,6 Fehltagen je Beschäftigten deutlich niedriger aus. Das zeigt eine Analyse von Krankschreibungen bei der Barmer versicherter Erwerbspersonen im Alter von 15 bis 64 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich dennoch auch für Mecklenburg-Vorpommern eine rückläufige Tendenz beim Krankenstand. „Im Jahr 2022 hatten die Fehlzeiten hierzulande mit 27,9 Tagen einen neuen Höchststand erreicht. Dass die Krankentage nun rückläufig sind, ist ein gutes Signal. Dennoch beobachten wir den nach wie vor hohen Krankenstand mit Sorge, gerade auch mit Blick auf all diejenigen, die diese Arbeitsausfälle abfedern müssen“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer in Mecklenburg-Vorpommern.

Grund für den Rückgang seien vor allem weniger Krankschreibungen aufgrund von Atemwegsinfekten. Die Fehlzeiten mit einer entsprechenden Diagnose seien innerhalb eines Jahres um fast einen Tag pro Erwerbsperson zurückgegangen.

Im Unterschied dazu haben Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern weiter zugenommen. So gab es allein von 2022 auf 2023 bei den psychischen Diagnosen einen Anstieg um neun Prozent auf 5,1 Fehltage je Erwerbsperson. Dabei war mindestens jede achte Erwerbsperson im Nordosten im vergangenem Jahr mindestens einmal mit einer psychischen Diagnose krankgeschrieben.

„Die Dunkelziffer der von psychischen Leiden Betroffener dürfte noch viel höher liegen. Aus Angst vor negativen Konsequenzen versuchen Beschäftigte leider oftmals, Depressionen, Panikattacken oder auch Suchterkrankungen am Arbeitsplatz zu vertuschen“, sagt Henning Kutzbach. Um dem entgegen zu wirken, empfehle er, eine offene Arbeitsatmosphäre sowie gesundheitsförderliche Strukturen am Arbeitsplatz. Das sei umso wichtiger für Unternehmen, da es bei psychischen Erkrankungen zu langen Arbeitsausfällen kommen könne. So dauerte eine Krankschreibung mit einer psychischen Diagnose im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern im Schnitt 39,7 Tage.


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