Betreuung kranker Kinder wieder mehr Frauensache?
Flaute nach dem Corona-Boom: Die Zahl der berufstätigen Väter in Mecklenburg-Vorpommern, die sich für die Betreuung ihrer kranken Kinder freinehmen, ist erstmals gesunken. Wie aktuelle Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen, waren es in den ersten sechs Monaten 2022 zu knapp 23 Prozent die Väter, die Kinderkrankentage beanspruchten. Im Vorjahreszeitraum lag die Quote noch bei fast 27 Prozent. Der Anteil der Mütter stieg 2022 entsprechend von 73 auf 77 Prozent.
Ein möglicher Grund für diese Entwicklung sind die Corona-Lockerungen in diesem Jahr. Diese brachten wieder mehr Normalität in den Kita-, Schul- und Arbeitsalltag. So hatte im ersten Halbjahr 2022 auch nur jeder 13. betroffene KKH-versicherte Vater im Nordosten pandemiebedingte Kinderkrankentage in Anspruch genommen. Im Vorjahreszeitraum war es hingegen noch mehr als ein Drittel der Väter. Eine entsprechende Regelung wurde bis ins kommende Jahr 2023 hinein verlängert. Demnach können Eltern auch Kinderkrankentage beantragen, wenn der Nachwuchs nicht krank ist, aber dennoch zu Hause betreut werden muss. Dies war bislang etwa bei coronabedingten Kita- und Schulschließungen der Fall.
In diesem Jahr ist die Betreuungsquote von Vätern in MV zwar gesunken. Im Bundesländervergleich rangieren die Papas im Nordosten mit ihrem 23-Prozent-Anteil aber noch im Mittelfeld. Spitzenreiter sind die Väter aus Thüringen mit fast 29 Prozent. Auf dem letzten Platz liegen im ersten Halbjahr 2022 die Väter aus Bayern mit 19,5 Prozent.