Betrug mit Pishing-Mails: Erfolg für die Polizei

23. Februar 2018

Erfolg der Polizei Neubrandenburg in einem Online-Betrugsfall an der Seenplatte: Die Ermittler konnten einen schon angelaufenen Betrug verhindern und warnen vor einer Masche, die jedem Online-Besteller zum Verhängnis werden kann. Konkret geht es um die Nutzung von Paypal-Konten für die Bezahlung.

Eine 31-Jährige aus der Region bemerkte vor einigen Tagen, dass ihr PayPal-Konto mit einem Betrag von 799 Euro belastet wurde. Angeblich hat sie ein i-Phone 8 gekauft. Außerdem wurde sie von einem Versandhandel benachrichtigt, dass sich ihr Handy schon auf dem Weg zu ihr befindet. Als Lieferadresse war aber nicht ihre angegeben, sondern eine Adresse im oberbayerischen Neuburg an der Donau.

Die junge Frau zögerte nicht lange und benachrichtigte umgehend den PayPal-Käuferschutz, stornierte die unrechtmäßige Bestellung und versuchte, die Auslieferung zu stoppen, was sich als aufwendiger als gedacht erwies, da das Paket bereits in der Zustellung vermerkt war.

Am nächsten Tag erstattete die 31-Jährige Anzeige. Dabei wurde bekannt, dass sie in der Vergangenheit eine sogenannte Phishing-Mail zur angeblichen Verifizierung ihres PayPal-Kontos erhalten hatte.Dabei hatte sie übersehen, dass sie gar nicht persönlich angeschrieben wurde. Sie folgte dem Link in der Mail, wurde weiter auf eine gefälschte Seite geleitet und bestätigte dort
ihre Zugangsdaten. Im Besitz der persönlichen Daten der Geschädigten gelang den Betrügern so die Bestellung des Handys und damit verbunden auch die Bezahlung durch das PayPal Konto der Geschädigten.

Den Ermittlern des Kriminalkommissariates Neubrandenburg gelang es innerhalb weniger Stunden in Zusammenarbeit mit der Polizei Neuburg Kontakt zum Paketdienstleister und zum Paketlieferanten aufzunehmen. Der Lieferant brachte das Paket anschließend nicht zum Empfänger sondern gleich zur Polizei nach Neuburg. Zwischenzeitig wurde in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg ein Durchsuchungsbeschluss für die Empfängeradresse in Neuburg erwirkt.

An der Empfängeradresse konnten ein Ehepaar im Alter von 23 und 25 Jahren sowie ein weiter Mann im Alter von 34 Jahren angetroffen werden. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen
führen die Eheleute eine Nebenbeschäftigung für ein Transportunternehmen aus. Sie erhalten per Handy und per Mail Anweisungen zum Annehmen, Umadressieren und Weiterverschicken von
Paketen – vorzugsweise nach Russland, Litauen und Finnland. In den folgenden Tagen erreichten die Eheleute weitere Pakete, die sie in der beschriebenen Form bearbeiten sollten. Diese Pakete wurden jedoch bei der Polizei abgegeben.

Der Tatverdacht wegen Computerbetrug, Ausspähen von Daten und Geldwäsche richtet sich nunmehr gegen das Ehepaar. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern weiter an.

Die Polizei warnt und gibt zugleich Tipps:

  • Prüfen Sie ihre Mails sorgfältig und öffnen Sie im Zweifel keine Anhänge
  • Sollte Ihnen der Absender unbekannt sein, bzw. schon im Betreff eine fehlerhafte Anrede stehen, löschen Sie diese Mail
  • Folgen Sie keinem Link in der Mail und geben Sie keine persönlichen Daten bzw. Passwörter ein
  • Lassen Sie sich nicht irritieren und unter Druck setzen. Betrüger fordern oftmals dazu auf, umgehend das Konto aus Sicherheitsgründen zu verifizieren und Updates durchzuführen.
  • Fragen Sie bei ihrer Bank, bei PayPal oder der jeweiligen Institution nach, indem Sie sich selbst eine Kundenhotline raussuchen. Nutzen Sie für Nachfragen keine Kontaktdaten aus der
    Mail.
  • Sollten Sie unsicher sein oder Zweifel haben, melden Sie sich bei der Polizei.

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