Das „Netzwerk Seenplatte“ verabschiedet sich Ende März

17. März 2023

Diese Nachricht hat überrascht und auch für viele traurige Gesichter gesorgt: Das „Netzwerk Seenplatte“ wird es ab April nicht mehr geben. Nach sechs Jahren verlässt die Erfinderin und engagierte Mitarbeiterin Judith Kenk den Verein, einen Nachfolger gibt es nicht.
Das „Netzwerk Seenplatte“ hat in den vergangenen Jahren viele Menschen, kleine Unternehmen, Freiberufler, regionale Produzenten zusammengebracht sowie zahlreiche Projekte, Workshops, Treffen, Veranstaltungen und Beratungen auf die Beine gestellt. Dafür ist Judith Kenk, die bei Malchow lebt, auch mehrfach ausgezeichnet worden. Das Ende des Netzwerkes mit seinen derzeit rund 80 Mitgliedern ist nicht vordergründig in der finanziellen Situation zu suchen, wie die 41-Jährige im Gespräch mit „Wir sind Müritzer“, erklärte.

Die aktuelle Förderung läuft noch bis Ende November. Doch um auch im Anschluss wieder eine Finanzierung zu bekommen, erwarten die Geldgeber eine gewisse Weiterentwicklung. „Bei der Vorbereitung des Antrages haben sich Ideen ergeben, doch ich habe gemerkt, dass meine Kraft, diese umzusetzen, nicht mehr ausreicht“, erklärt die Gründerin, die zumeist alleine agiert. 

Und so soll der Verein Netzwerk Seenplatte e.V. nach Abwicklung der Förderungsmodalitäten aus dem Vereinsregister gelöscht werden, alle Kommunikations- und Vertriebskanäle werden wohl geschlossen. Dazu gehören auch die erfolgreichen Seiten auf Facebook und Instagram mit jeweils um die 2000 Follower und die Homepage, die es in drei Jahren immerhin auf eine Million Klicks brachte.

Die Entscheidung, nicht weiter zu machen, ist Judith Kenk nicht leicht gefallen. „Die letzten Jahre waren eine großartige Reise. Ich habe viele Menschen getroffen, zahlreiche Orte vor meiner Haustür kennengelernt, Projekte begleitet, die Region repräsentiert und gezeigt, dass die Mecklenburgische Seenplatte mehr ist als ein Urlaubsziel. Gleichzeitig haben die Verantwortung für das Netzwerk und die vielen Sorgen viel meiner Energie genommen“, gibt sie zu.

Die aktuellen Förderungsbedingungen und die trotzdem dauerhaft sehr schwierige finanzielle Lage hätten ihr die Motivation genommen, weiterzumachen. „Ich bedaure, dass wir es nicht geschafft haben, das Netzwerk finanziell und personell auf solide zukunftsfähige Beine zu stellen und unsere Visionen zu verwirklichen, wie es unser Plan war.“

Für Judith Kenk geht es im Netz weiter. Nachdem sie bereits ehrenamtliche Digitalisierungsbotschafterin des LandesMecklenburg-Vorpommern  ist, wird sie nun hauptberuflich Digitalisierungslotsin bei einem bekannten Feldberger Kommunikationsunternehmen. Sie bleibt der Mecklenburgischen Seenplatte also treu. Und auch einige Projekte, die sie an den Start und ins Laufen brachte, werden bleiben. Wie die Plattform „seenswert-mv„, die der Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte weiterführen will. 


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