Mit neuer Stundentafel mehr Deutsch, Mathematik und Englisch

9. Mai 2024

Mit einer neuen Stundentafel will Mecklenburg-Vorpommern die grundlegenden Kompetenzen von Schülern in den Fächern Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache stärken. Die neue Verordnung über die Stundentafel an den allgemein bildenden Schulen soll zum Schuljahr 2025/2026 in Kraft treten. Gewerkschaften, Verbände und weitere Interessenvertretungen haben bis Mitte Juni die Möglichkeit, in einem Anhörungsverfahren zu den geplanten Regelungen schriftlich Stellung zu nehmen.  

„Jedes Kind muss lesen, schreiben und rechnen können“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wir haben Anregungen aus unserer Lehrkräftebefragung aufgenommen und stärken die Kernkompetenzen in Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache, ohne andere Bereiche zu schwächen. Schüler erhalten mehr Zeit zum Üben und Festigen. Mit der neuen Stundentafel soll sich auch die Zuweisung der Stunden für die einzelnen Fächer ändern. Wir wollen den Stundenumfang für Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache erhöhen, seit Langem wieder verbindlich festschreiben und schaffen damit eine landeseinheitliche Regelung. Die Stunden des Kontingents sollen zur Stärkung der einzelnen Unterrichtsfächer verwendet werden“, erläuterte Oldenburg.  

Die Ministerin tritt erneut Befürchtungen entgegen, dass es beispielsweise im Fach Musik zu Kürzungen kommen könnte. „Die neue Stundentafel sieht keine Kürzungen vor. Befürchtungen entbehren daher jeder Grundlage. In diesen Fächern gibt es keinerlei Änderungen zur bisherigen Anzahl von Unterrichtsfächern. Die neue Stundentafel ermöglicht den Schulen weiterhin Selbstständigkeit und Flexibilität. Schulen können die flexiblen Stunden für ihre Schwerpunkte wie zum Beispiel für Musik, Sport oder Berufliche Orientierung verwenden. Sie können die flexiblen Stunden einsetzen, sodass sie zum Beispiel noch mehr Musikunterricht erteilen können als bisher“, so Oldenburg. 


6 Antworten zu “Mit neuer Stundentafel mehr Deutsch, Mathematik und Englisch”

  1. BlackMachine sagt:

    Versteh‘ ich nicht?!

    Auf der einen Seite soll es mehr Stunden geben, aber auf der anderen Seite werden dafür keine Stunden weggenommen.

    Wo kommen die Stunden nun her???

    Und die noch viel interessantere Frage:
    Wer soll diese „Mehr“-Stunden anschließend unterrichten? Die sowieso schon nicht vorhandenen Lehrkräfte?!

  2. @BlackMachine: Das kann man nicht verstehen, weil es nichts zu verstehen gibt. Das Bildungssystem ist – erstaunlicherweise – noch immer nicht implodiert. Bleibt zu hoffen, das es nicht mehr lange dauert.
    Für vertiefende Auseinandersetzung mit dem Thema empfehle ich Christoph Schmitt PhD aus der Schweiz. Dieser Mann hat Ahnung, gleichzeitig tut das, was er schreibt und sagt, sehr weh. Nichts für Feiglinge…

  3. Schwewe sagt:

    Und dazu kommt: täglich zwanzig Minuten verpflichtende Lesezeit (Leseband!) macht 100 Minuten in der Woche gegen 45 Minuten Deutschunterricht mehr. Ein tatsächliches MEHR gibt es leider nicht, eher ein Minus von 55 Minuten (geteilt durch fünf Wochentage), was außer von Sport in allen anderen Fächern „geklaut“ wird. Solche Rechnungen verstehe ich nicht.

  4. Krischwe sagt:

    „Schüler erhalten mehr Zeit zum Üben und Festigen.“ Das stimmt so nicht ganz. Eine Stunde Deutsch mit 45 Minuten steht dem verpflichtenden Lesebandes (täglich zwanzig Minuten Lesezeit) gegenüber. Rechnet man diese Zeit zusammen, kommen pro Woche 100 Minuten zusammen, es gibt aber nur 45 Minuten Deutschunterricht (1 Unterrichtsstunde) pro Woche dazu. Macht doch ein Minus von 55 Minuten pro Woche. Wo also bleibt die zusätzliche Zeit zum Üben und Festigen für die Schüler? Eine Milchmädchenrechnung!

  5. aufmerksamer Leser sagt:

    Das sind die Rechenkünste unserer Politiker.

    „Auf der einen Seite soll es mehr Stunden geben, aber auf der anderen Seite werden dafür keine Stunden weggenommen.“
    – ihr Satz bringt es auf den Punkt.
    Die Lösung scheint dann wohl zu sein die Stundenzahl je Tag einfach zu erhöhen.
    Also warum nicht auch schon die Kinder von 7 bis 16 Uhr an einen langen Arbeits… äh Schultag gewöhnen.

    Interessant ist auch, dass das Fach Musik sofort als erstes ins Auge fällt und sich Sorgen um Kürzungen gemacht wird.
    Wenn man sich andere Berichte zur körperlichen Erscheinung und Bewegungs/Koordinationssstörungen vieler Grundschüler ansieht, wäre mir da dann doch eher der Schulsport eingefallen, um den ich mir, im Gegensatz zum Musikunterreicht, Sorgen machen würde, dass er von Kürzungen betroffen sein könnte.

    Und da hier nicht explizit von Grundschulen geschrieben wird, dann auch um den Biologie-, Physik- und Chemieunterricht.

    Aber hauptsache es wird nciht am Musikunterricht mangeln.

    Und wie im Kommentar von BlackMachine auch geschrieben:
    WER soll diesen zusätzlichen Unterricht denn führen, wenn es ja jetzt schon nicht genug aktive Lehrkräfte gibt?

  6. Nichts vergessen sagt:

    Nun ja, das sind im Grunde alles Nebelkerzen zur Verwaltung des Missstands. Ich warte ja immer noch auf den Tag, ab dem die Mitglieder der ‚Linke‘ für jeden Schüler ein kostenloses Mittagessen kochen. Das hatten die zur letzten Landtagswahl ja groß auf ihren Plakaten angekündigt.

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