Sie haben noch niemals vom Hangmümmler gehört? Das ist nicht weiter verwunderlich, denn dieses ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Tier hat es tatsächlich nie gegeben. Oder etwa doch? Die jetzt kurz vor dem Abschluss stehende Sonderausstellung im Karower Meiler im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide bringt den Besucher angesichts der Vielzahl der dargebotenen überzeugenden Exponate, darunter auch wertvolle Handschriften aus mehreren Jahrhunderten jedenfalls stark ins Grübeln.
Mit eigenen Augen können die Besucher sogar ein präpariertes Exemplar dieser mittlerweile ausgestorbenen Tiergattung inspizieren. Niedlich und zutraulich ist es anzuschauen mit dem langen Gamsbart und den kurzen Vorderbeinen, die geradezu prädestiniert dafür sind, die steilen Hänge des Kaukasus zu erklimmen. Und doch – der Hangmümmler ist allein der Phantasie der beiden Ausstellungsmacher Dr. Claus Maywald und Dr. Alexandra Wiebelt-Maywald entsprungen.
Mit viel Humor haben die beiden Dokumente und Fakten aus unterschiedlichsten Zusammenhängen zusammengestellt, Ausstellungsstücke auch verblüffend echt gefakt und intelligent montiert. Die Fälschung hat dabei durchaus einen didaktischen Hintergrund: „Ich will aufzeigen, wie einfach es ist, eine Geschichte zu erfinden und sie mit ‚Beweisen‘ zu untermauern“, erklärt Claus Maywald. Es lohnt sich also bei dieser Ausstellung besonders, genau hinzusehen und vermeintliche Fakten kritisch zu hinterfragen.
Die sehenswerte Ausstellung ist vom Montag, 11. April, wenn der Karower Meiler wieder öffnet, bis zum 26. April zu sehen. Die Finissage findet am Montag, 25. April, um 15 Uhr statt. Ein vergnügliches Spiel mit Wahrheit und Fiktion.
Foto: C. Maywald/A. Wiebelt-Maywald








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